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Dortmund beschließt das Rennjahr 2014

Die Championatsehrung in Dortmund mit Direktoriumspräsident Albrecht Woeste (2. v. r.), Hein Bollow, der kürzlich seinen 94. Geburtstag gefeiert hat (4. v. r.) und dem Dortmunder Rennvereinspräsidenten Andreas Tiedtke (links). Foto: Dr. Jens Fuchs

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Pressemitteilung

Königsadler ist nicht zu stoppen, zumal nicht in Dortmund. Der dreijährige Hengst im Besitz von Sven Ociepka sicherte sich am Sonntag das sportliche Highlight beim Jahresfinale in Wambel. Unter Jockey Rene Piechulek übernahm der 21:10-Favorit im mit 9.000 Euro Preisgeld dotierten Ausgleich II über 1.800m sofort die Führung in dem stark besetzten Fünferfeld. Und Königsadler konnte auf der langen Dortmunder Zielgeraden immer wieder zulegen, siegte am Ende leicht mit über drei Längen Vorsprung vor Seewolf, Twain und dem vor Ort trainierten Elgin. Für den von Stefan Richter betreuten Königsadler war es bereits der vierte Erfolg in Serie, angefangen Ende September auf Rasen in Dortmund, dann in Neuss und Anfang Dezember wieder in Dortmund auf Sand.

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Let’s Dance mit tollem Lebensdebüt

Für das Team Richter / Piechulek war es ein sehr erfolgreicher Nachmittag, denn mit Leo el Toro (20:10) holten sie auch das Auftaktrennen. Leider war es wegen des Wintereinbruchs zu zahlreichen Absagen gekommen, vor allem im Zweijährigen-Rennen über 1.800m. Fünf der neun Starter wurden kurzfristig gestrichen, darunter auch der hoch gehandelte Space Cowboy. Es siegte die Stute Let’s Dance aus dem Stall von Henk Grewe mit Michael Cadeddu im Sattel. Die Samum-Tochter aus dem Gestüt Karlshof hat noch Nennungen für das Deutsche Derby und den Preis der Diana im kommenden Jahr – vielleicht hat hier eine hochkarätige Stute ihr erfolgreiches Lebensdebüt gegeben.

Championatsehrung mit DVR-Präsident Woeste

Neben den Rennen stand die Championatsehrung im Mittelpunkt des Saisonfinales. Galopp-Verbandspräsident Albrecht Woeste und der Präsident des Dortmunder Rennvereins, Andreas Tiedtke, nahmen die Ehrung vor. Besonders bejubelt wurde das erste Championat von Trainer Markus Klug. Für den besten Amateur Vinzenz Schiergen, der in den USA weilt, nahm stellvertretend die 94-jährige Galoppsport-Legende Hein Bollow den Preis entgegen. Ein Doppel-Championat feierte das Gestüt Görlsdorf, das 2014 sowohl erfolgreichster Besitzer als auch Züchter war. Besitzertrainer Lucien van der Meulen unterstrich sein erstes Championat mit einem weiteren Sieg in Dortmund: Elsie Partridge (98:10) sorgte mit Cecilia Müller in einem Ausgleich III über 1.200m für eine kleine Überraschung.   

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Besitzer: Gestüt Görlsdorf – Der Star in den Görlsdorfer Farben war natürlich Derbysieger Sea The Moon, der in Hamburg mit einem Elf-Längen-Sieg die internationale Fachwelt erstaunte. Doch leider verletzte sich der Sea The Stars-Sohn anschließend und musste nach der Niederlage gegen Ivanhowe im Großen Preis von Baden seine Rennkarriere beenden. Er steht nun als Deckhengst in England vor neuen Aufgaben. Sea The Moon gewann insgesamt drei Gruppe-Rennen (Gr. III in Frankfurt, Gr. II in Köln und Gr. I in Hamburg) und verdiente bei vier Starts mehr als eine halbe Million Euro.

Züchter: Gestüt Görlsdorf – das Traditionsgestüt aus der Uckermark hat neben dem Derbysieger vor allem starke Stuten, z. B. die dreifache Siegerin Wunder, Berlin Berlin (Zweite im Großer Preis von Berlin, Gr. I) oder Hey little Görl, die 2013 das St. Leger in Dortmund gewann, 2014 aber nur einmal in einem kleinen Rennen erfolgreich war. Es war ein knapper Erfolg vor dem Gestüt Etzean, das nur knapp unter der Gewinnsumme der Görlsdorfer (715.935 Euro) lag.

Trainer: Markus Klug – Der ehemalige Besitzertrainer ist seit 2010 Angestellter beim Gestüt Röttgen in Heumar bei Köln, trainiert aber auch für andere Besitzer wie das Gestüt Görlsdorf. „Mit dem Derbysieg durch Sea The Moon ist ein Traum in Erfüllung gegangen“, so Klug. Der 38-Jährige hat 68 Rennen in diesem Jahr gewonnen und dabei seinen Besitzern mehr als 1,2 Millionen Euro verdient. Die Quote von mehr als 23 Prozent Siege pro Start ist ein absoluter Spitzenwert. Mit Sea The Moon und Papagena Star gelangen vier Gruppe-Siege in Deutschland, Wunder gewann ein Gruppe III in Chantilly.

Jockey: Adrie de Vries – Der Niederländer hätte beinahe die Hunderter-Marke geknackt, obwohl er seit November wieder in Dubai reitet, er spät in die Saison einstieg und im Mai sich vom Gestüt Schlenderhan trennte. Am Ende fehlte dennoch nur ein einziger Sieg. Dennoch war es für den 45-Jährigen eine tolle Saison. Er sprang bei Trainer Peter Schiergen für den lange verletzten Andrasch Starke ein und feierte für den Kölner Coach auch seinen größten Erfolg 2014: Der Sieg mit Empoli im Preis von Europa (Gr. I). 2015 wird de Vries, der in Hoppegarten am Tag der Deutschen Einheit gleich sechs Siege an einem Tag gewann, als Freelancer wieder ein gefragter Mann sein.

Amateurreiter: Vinzenz Schiergen – Es bleibt in der Familie: Drei Jahre lang war Dennis Schiergen Deutschlands bester Amateurreiter, 2014 wird er von seinem jüngeren Bruder Vinzenz abgelöst. Die Sprösslinge von Erfolgstrainer und ehemaligen Topjockey Peter Schiergen lieferten sich längere Zeit ein freundschaftliches Kopf-an-Kopf-Rennen. Doch dann entschloss sich Dennis, Profi zu werden. So war der Weg endgültig frei für den erst 17-jährigen Vinzenz, der 32 Siege feierte und damit fast unter die Top Ten der Berufsrennreiter gekommen wäre.

Amateurreiterin: Lena Maria Mattes – Auch hier ist ein neuer Name vorne. Mit 19 Siegen hat Lena Maria Mattes die Vorjahressiegerin Silke Brüggemann abgelöst. 2013 hatte es noch umgekehrt ausgesehen. Die gebürtige Ulmerin Mattes gewann 2011 ihr erstes Rennen und hat sich seitdem kontinuierlich gesteigert. 2014 holte sie sich u.a. die Sportwelt Talent Trophy und vertrat im Sommer Deutschland bei den Europameisterschaften der „Lady Riders“. 

Auszubildende: Alexandra Vilmar – Ach was heißt ihr Lieblingspferd. Mit dem inzwischen sechsjährigen Wallach Ach was aus dem Stall Wo laufen sie denn? von Loriot-Fan Christian Sundermann hat Alexandra Vilmar 2012 in Hoppegarten als 366:10-Außenseiterin ihr erstes Rennen überhaupt gewonnen. 2014 brachte es die Auszubildende von Trainer Wolfgang Figge in München auf 15 Siege, darunter zwei Erfolge mit Ach was in Magdeburg. Vilmar kommt aus dem Dressur- und Springsport, entschied sich dann aber für den Galoppsport.

Besitzertrainer: Lucien van der Meulen – Für den Niederländer Lucien van der Meulen ist es das erste Championat. Elsie Partridge  sorgte am 28.12. in Dortmund für den 22. Jahressieg. Der Niederländer ist seit einigen Jahren eine feste Größe im deutschen Rennsport, aber erst seit Ende 2013 nicht nur als Besitzer, sondern auch Trainer seiner Pferde. Mit All Percy gewann er 2014 sein erstes Niederländisches Derby.   

Hindernissport:  Den erfolgreichsten Reiter, Trainer und Besitzer des Jahres 2014 verbindet vor allem ein Pferd: Die neunjährige Stute Indian Sun, die bei zehn Starts für den Stall Moorbock (Champion der Hindernispferde-Besitzer) fünf Rennen gewann - darunter die beiden Seejagdrennen in Bad Harzburg und das 111. Große Heinrich-Vetter Badenia Jagdrennen in Mannheim. Indian Sun wird von Hindernispferde-Champion Pavel Vovcenko trainiert und wurde bei vier Erfolgen von Hindernispferde-Championjockey Cevin Chan geritten. Der Stall Moorbock hat mit drei Pferden insgesamt sechs Rennen gewonnen, Vovcenko schaffte mit neun Pferden neun Siege und Chan war bei mehr als 50 Prozent seiner Rennen erfolgreich: Acht Siege bei 15 Starts. 

Quelle und weitere Infos: www.dortmunder-rennverein.de

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