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2014-08-10, Hoppegarten, 7. R. - 124. Großer Preis von Berlin

7 124. Großer Preis von Berlin

Gruppe I, 175.000 € (100.000, 40.000, 20.000, 10.000, 5.000).
Für 3-jährige und ältere Pferde. Gew. 55,0 kg. f.3j., 60,0 kg. f.4j.u.ält.

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QuotenSiegwette 36:10. - Platzwette 16, 27, 14:10. - Zweierwette 934:10. - Dreierwette 2.975:10. - Platz-Zwilling-Wette 154, 21, 79:10.

Platz Pferd - Tr.: Trainer, Jo.: Jockey - Bes.: Besitzer, Zü.: Züchter Gewicht/Infos Gewinn Toto
1
Sirius (GER) 2011
 / F. H. v. Dashing Blade - Saratina (Monsun)

Tr.: Andreas Löwe / Jo.: Stephen Hellyn
Formen:
3-1-1-5
55,0 kg
Scheuklappen
100.000 € 36,0
2
Berlin Berlin (GB) 2009
 / St. v. Dubai Destination - Bombazine (Generous)

Tr.: Markus Klug / Jo.: Frederik Tylicki
Formen:
7-1-2-3-5-4-99-5-9-2
58,5 kg 40.000 € 145,0
3
Lucky Speed (GER) 2010
 / b. H. v. Silvano - Lysuna (Monsun)

Tr.: Peter Schiergen / Jo.: Adrie de Vries
Formen:
4-3-1-1-2-1
60,0 kg 20.000 € 32,0
4
Earl of Tinsdal (GER) 2008
 / b. H. v. Black Sam Bellamy - Earthly Paradise (Dashing Blade)

Tr.: Andreas Wöhler / Jo.: Eduardo Pedroza
Formen:
1-3-2-12-3-5-3-2-1-4
60,0 kg 10.000 € 71,0
5
Hey little Görl (GER) 2010
 / F. St. v. Sternkönig - Homing Instinct (Arctic Tern)

Tr.: Markus Klug / Jo.: Franck Blondel
Formen:
10-1-1-10-5-1
58,5 kg 5.000 € 190,0
6
Hurricane Red (IRE) 2010
 / F. H. v. Hurricane Run - Bounce (Trempolino)

Tr.: Lennart jun. Reuterskiöld / Jo.: Elione Chaves
Formen:
1-3-2-2-1-1-1-3-1-1
60,0 kg 156,0
7
Emily of Tinsdal (GER) 2009
 / b. St. v. Librettist - Earthly Paradise (Dashing Blade)

Tr.: Paul Harley / Jo.: Martin Harley
Formen:
1-3-5-1-7-2-1
58,5 kg 196,0
8
Iniciar (GER) 2010
 / b. W. v. Galileo - Iota (Tiger Hill)

Tr.: Jean-Pierre Carvalho / Jo.: Filip Minarik
Formen:
2-4-1-1-2
60,0 kg 81,0
9
Open your Heart (GER) 2011
 / b. W. v. Samum - Dramraire Mist (Darshaan)

Tr.: Roland Dzubasz / Jo.: Mirco Demuro
Formen:
3-5-1
55,0 kg 51,0

Kurzergebnis

SIRIUS (2011), v. Dashing Blade - Saratina v. Monsun, Zü.: Gestüt Etzean, Bes.: Stall Molenhof, Tr.: Andreas Löwe, Jo.: Stephen Hellyn, GAG: 97 Kg, 2. Berlin Berlin (Dubai Destination), 3. Lucky Speed (Silvano), 4. Earl of Tinsdal, 5. Hey little Görl, 6. Hurricane Red, 7. Emily of Tinsdal, 8. Iniciar, 9. Open your Heart

Richterspruch

Si. ½-1½-kK-¾-¾-¾-¾-4

Zeit

2:31,50

Rennanalyse

Es ist noch gar nicht allzu lange her, da wurden die Kandidaten für das Deutsche Derby bereits im Jährlingsalter genannt. Nachnennungen waren nicht gestattet, gemeldet wurde eigentlich immer alles, was halbwegs versprechend war, in den 90er Jahren, bei einer entsprechend hohen Population von Vollblütern, waren es in der Regel ordentliche dreistellige Zahlen, die zusammenkamen. Für das Derby 1993, das von Lando gewonnen wurde, gab es heute kaum mehr glaubliche 522 Nennungen, 63 davon aus dem Ausland.

Und es kam nur selten vor, dass Spitzenpferde des Jahrgangs nicht im Derby liefen, weil sie nie gemeldet waren. Ein berühmtes Beispiel der 60er Jahre war Mercurius (Atatürk), den sein Trainer Friedrich Wilhelm Schlaefke der Legende nach nicht nannte, weil er zu klein war und eine schlechte Stellung hatte. Er gewann dreijährig das Henckel-Rennen, die damaligen 2000 Guineas, und gleich nach dem von Fanfar (Sunny Boy) 1963 gewonnenen Derby den Großen Preis von Nordrhein-Westfalen und den Aral-Pokal. Ob er auch im Derby vorne gewesen wäre? Eine müßige Frage. Später kam es sogar schon einmal vor, dass durchaus reputierliche Trainer den Nennungsschluss ganz einfach vergaßen.

Das war bei Andreas Löwe ganz sicher nicht der Fall, doch war beim Meldeschluss der in seinem Stall befindliche Sirius (Dashing Blade) nicht zwingend ein Pferd, mit dem man Hamburg im Hinterkopf hatte. Er war unreif, kein ganz einfacher Geselle, war auch zweijährig gar nicht am Start gewesen. Los ging es mit ihm im April in Bremen, in einem in der Vergangenheit immer stark besetzten Sieglosen-Rennen, was auch diesmal der Fall war. Gewonnen wurde es von Swacadelic (Adlerflug), auch auf den Plätzen waren Pferde, die später in besseren Rennen antraten, Sirius wurde Fünfter, war aber nicht weit geschlagen. Man musste sich ihn merken. Anfang Mai holte er sich dann sehr souverän auf der Kölner Heimatbahn ein 2400-m-Rennen, lief dann im Iffezheimer Derby-Trial (LR), das er gleichfalls leicht gewann, diese Form wurde aber später nur von dem Vierten Eric (Tertullian) aufgewertet. Das Thema „Nachnennung“ wurde danach zwar angesprochen, doch nie genauer thematisiert. Sirius lief stattdessen im Großen Hansa-Preis, in dem als Dritter hinter den starkenWöhler-Pferden Protectionist (Monsun) und Singing (Singspiel) nicht hätte besser abschneiden können. Sein Team nannte ihn für den 124. Großen Preis von Berlin nach, es sprang am Ende ein sicherer Sieg heraus.

Es war ganz sicher nicht das am besten besetzte Gr.I-Rennen der deutschen Turf-Historie, doch danach fragt später niemand mehr. Berlin Berlin (Dubai Destination) wuchs als Zweite über sich hinaus, Lucky Speed (Silvano) tritt unverändert etwas auf der Stelle, er war schon in Hamburg unter fast ähnlichen Bedingungen rund zwei Längen hinter Sirius.

Was hätte Sirius im IDEE 145. Deutschen Derby erreichen können? Sea The Moon (Sea The Stars) war an dem Tag nicht zu schlagen, auch gegen den Stallgefährten Lucky Lion hätte er es schwer gehabt, auch wenn er sicher der größere Steher als dieser ist. Rang drei wäre in jedem Fall realistisch gewesen, den belegte in Hamburg Open Your Heart (Samum), der diesmal schon im Schlussbogen geschlagen war, diese Leistung kann so nicht stimmen.

Sirius wird jetzt im Großen Preis von Baden (Gr. I) antreten, gegen Sea The Moon, sowie möglicherweise die Platzierten aus Hoppegarten, Berlin Berlin und Lucky Speed. DieCarvalho-Pferde Guardini (Dalakhani) und Ivanhowe (Soldier Hollow) fallen im Feld noch auf, der angesprochene Singing sowie Wild Chief (Doyen). Aufregendes steht aus ausländischen Ställen derzeit nicht unter Order, man wird sich hüten, vier Wochen vor dem „Arc“ mit einem überdurchschnittlichen Pferd gegen Sea The Moon anzutreten.

Sirius krönt aufregende Tage für das Gestüt Etzean. Vor einer Woche lag sich die Familie Weil-Daßbach nach dem Sieg Feodoras im Henkel-Preis der Diana (Gr.I) in den Armen, da zeichnete die Zuchtstätte als Besitzer und Züchter. Diesmal war man „nur“ Züchter, was die Freude sicherlich kaum schmälern wird. Sirius stammt aus dem drittletzten Jahrgang des für Etzean so unendlich wichtig gewesenen Dashing Blade, die Mutter Saratina (Monsun) hat dreijährig drei Rennen gewonnen, darunter Ausgleiche II in Bad Harzburg und Bremen. In der Zucht startete sie mit Saratino (Lord of England), der im vergangenen Jahr das BBAG-Auktionsrennen in Avenches gewann und Zweiter im Deutschen St. Leger (Gr. II) war. Er ist unverändert im Rennstall von Mario Hofer, war in diesem Jahr jedoch noch nicht im Start. Nach Sirius kam Strawberry (Lord of England), die Andreas Wöhler für das Gestüt Etzean trainiert, es folgen Hengst und Stute erneut von Lord of England, der Jährling mit dem Namen San Salvador kommt mit der Katalog-Nummer 186 bei der BBAG-Jährlingsauktion in den Ring. Saratina, die in diesem Jahr von Soldier Hollow gedeckt wurde,  ist eine Schwester zu zwei Siegern aus der Schwarzgold-Familie, ein aktueller Name im Pedigree ist der des Prix du Muguet (Gr. II)-Siegers Sommerabend (Shamardal). Die zweite Mutter Sevgi, die in der Zucht bisher nichts Aufregendes geliefert hat, erst jetzt, in zweiter Generation, steht inzwischen im Besitz des Gestüts Franken. Alles Weitere ist dem Pedigree der Woche  zu entnehmen. 

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Start zum 124. Grossen Preis von Berlin. www.galoppfoto.de - Frank Sorge
Vor über 10.000 Zuschauern siegt Sirius mit Stephen Hellyn im 124. Großen Preis von Berlin vor Berlin Berlin, dahinter mit einigem Abstand Lucky Speed und Earl of Tinsdal (beiden an den Innenrails). www.galoppfoto.de - Frank Sorge
Sirius mit Stephen Hellyn als Sieger im 124. Großen Preis von Berlin vor der Stute Berlin Berlin (2. v. l.) mit Frederik Tylicki und Lucky Speed (verdeckt dahinter).  www.galoppfoto.de -Marius Schwarz
Sirius mit Stephen Hellyn als Sieger im 124. Großen Preis von Berlin vor der Stute Berlin Berlin (2. v. l.) mit Frederik Tylicki und Lucky Speed (verdeckt dahinter).  www.galoppfoto.de - Marius Schwarz
Der Dashing Blade-Sohn Sirius mit Stephen Hellyn strahlt im 124. Großen Preis am hellsten, gewinnt mit einer  ½ Länge vor Berlin Berlin. www.galoppfoto.de - Sabine Brose
Von oben gut zu sehen: Sirius auf der Überholspur. Foto: Karina Strübbe
Sirius mit dem Belgier Stephen Hellyn, der das Rennen 2009 mit Getaway in Düsseldorf (damals noch als "Deutschlandpreis") schon einmal gewinnen konnte, und Vanessa Baltromei nach dem Sieg im 124. Großen Preis von Berlin. www.galoppfoto.de - Frank Sorge
Küßchen von Vanessa Baltromei für Sirius mit Stephen Hellyn im Sattel, Wim van der Pool und Nadine Verheyen vom Stall Molenhof und Trainer Andreas Löwe, der innerhalb von zwei Wochen - nach Lucky Lion im Großen Dallmayr Preis, seinen zweiten Gr. I-Sieger vom Geläuf holt. www.galoppfoto.de - Frank Sorge
Ehrenrunde mit Schimmeln: Sirius und Stephen Hellyn. Foto: Karina Strübbe
Applaus für den Sieger im 124. Großen Preis von Berlin - Sirius mit Stephen Hellyn. www.galoppfoto.de - Marius Schwarz
Siegerehrung für den Sieg von Sirius im 124. Großen Preis von Berlin mit (v.l.n.r.) dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, den Besitzern Wim van den Poel und Nadine Verheyen vom Stall Molenhof, Gerhard Schöningh, dem Eigner der Rennbahn Hoppegarten im Hintergrund, Trainer Andreas Löwe und Frau Anne, Jockey Stephen Hellyn. www.galoppfoto.de - Marius Schwarz

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