Die Championatsehrung 2021 in Dortmund
Autor:
TurfTimes:
Eine Entscheidung blieb spannend bis zum letzten Rennen des Jahres: Das Championat der Amateur-Rennreiterinnen! Antonia von der Recke schnappte sich nach einer Aufholjagd im Dezember gleich in ihrem ersten Jahr im Rennsattel den Titel. Der entscheidende Treffer gelang beim Saisonfinale im Preis der Profi-Champions 2021, einem Ausgleich IV über 2.500m, auf dem vierjährigen Praetorius, der von ihrem Vater Christian von der Recke vorbereitet wird. Es wurde nicht nur der überlegenste Sieg in 2021, sondern in der Geschichte des deutschen Galopprennsport, denn der Vorsprung des 1,3:1-Favoriten betrug 45 Längen. Doch von der Recke musste bis zuletzt zittern, denn Janina Boysen hätte im letzten Rennen noch an ihr vorbeiziehen können, ein dritter Rang auf Sunbright reichte aber nicht. So kullerten auf dem Podest bei der Ehrung auch ein paar Tränen, denn nach einer langen Verletzungspause konnte die junge Amateuerreiterin, die erst im März diesen Jahres ihren ersten Ritt bestritten hat, erst im Dezember wieder in den Sattel steigen. Vier Siege holte seitdem. Zweimal gewann sie mit Camarov für Trainer Ralf Rohne, unter anderem auch beim Weihnachtsrenntag in Mülheim, wo sie auch mit Smudo für ihren Vater erfolgreich erfolgreich war. Damit war sie vor dem Saisonfinale gleichgezogen mit Janina Boysen, die aber mehr bessere Platzierungen hatte und noch in Führung lag. Deshalb musste noch mindestens ein Sieg her und Christian von der Recke servierte seiner Tochter mit Praetorius einen Elfmeter, den Antonia von der Recke erfolgreich verwandelte.
Herr Juergensen als Championmacher
Bei den Männern war Herr Juergensen, ein vierjähriger Hengst, der Championmacher. Ronny Bonk gewann mit ihm zwei Rennen im Dezember und erhöhte sein Punktekonto damit auf 5 Siege, zwei mehr als die Mitbewerber Gijs C. P. Snijders und Konstantin Phillip. Für die Ehrung reiste Bonk extra von Marlow in der Nähe von Rostock aus nach Dortmund, was deutlich macht, wie wichtig den Aktiven diese Titel sind. Seinen "Championmacher" kennt er natürlich allerbestens aus der Arbeit im Stall von Anna Schleusner-Fruhriep, erst Mitte des Jahres wechselte Herr Juergensen den Besitzer und wird jetzt von Hans Albert Blume trainiert.
Peter Schiergen macht das halbe Dutzend voll
Fest stand bereits Peter Schiergen als Champion-Trainer, ein Erfolg, mit dem so zu Beginn des Jahres nicht zu rechnen war. Aber mit 59 Treffern in Deutschland, fünf mehr als der Zweitplatzierte Markus Klug, klappte es mit dem 6. Championat nach 2002, 2005, 2006, 2013 und 2015 für Schiergen, der zudem mit 22,18% einen herausragenden Schnitt im Verhältnis von Startern zu Siegern aufweisen kann. Genauso wie sein 1. Jockey im Stall Asterblüte, Bauyrzhan Murzabayev, mit 20,18%, der sein 3. Championat in Folge mit 110 Siegen schon sehr frühzeitig klar gemacht hatte - der Zweitplatzierte Andrasch Starke kam nur auf 58 Treffer. Beide fehlten urlaubsbedingt bei der Championatsehrung. Anders der Drittplatzierte Leon Wolff, der am 17. Dezember diesen Jahres gerade erst seinen 18 Geburtstag gefeiert hat und sein Siegkonto in Dortmund durch den Treffer im Zweijährigen-Rennen mit Delia für Uwe Schwinn auf 47 Siege erhöhrt und damit natürlich in der Wertung der Nachwuchsreiter klar vorne ist. Auf den Plätzen folgen Sean Byrne (28 Siege) und Shuichi Terachi (23 Siege).
Darius Racing und das Gestüt Etzean sind Besitzer bzw. Züchter-Champion
Ander als bei den Aktiven zählen bei den Championaten der Besitzer und Züchter einzige die Gewinnsumme - allerdings nur die, die in Deutschland erzielt worden ist. Deshalb geht der größte Erfolg des Jahres durch Torquator Tasso im 100. Prix de l'Arc de Triomphe, der mit 2.857.000 € dotiert war, nicht in diese Statistik ein. So landet das Gestüt Auenquelle als Besitzer nur auf dem 3. Rang und Paul H. Vandeberg als Züchter des Adlerflug-Sohnes auf dem 8. Platz. Die Sieger heißen somit bei den Besitzern Darius Racing, vor allem natürlich dank des Erfolgs von Sisfahan im IDEE 152. Deutschen Derby, vor dem Gestüt Etzean. Das holte ich erstmals den begehrten Titel als erfolgreichster Züchter, vor allem natürlich durch die Sieg Palmas (Lord of England) im 163. Henkel-Preis der Diana. Die Gestütseignerin Christiane Weil-Daßbach war sogar eigens aus Oberzent, das liegt im südlichen Odenwald, zu der Ehrung angereist. Auf den Plätzen folgen die Gestüte Brümmerhof und Röttgen.
Die Kategorie Besitzertrainer gewinnt die Niederländerin Romy van der Meulen, die erst in diesem Jahr die Pferde von ihrem Vater Lucien van der Meulen übernommen hat, mit 21 Siegen vor Anna Schleusner-Fruhriep mit 10 Treffern. Mehr Siege sammelt nur das Gestüt Röttgen mit 22 Treffern, das Gestüt Brümmerhof hat 19 Treffer.