Drucken Redaktion Startseite

York beginnt im Regen

Ein Küsschen für Maria Niarchos von Jockey Jim Crowley. www.galoppfoto.de - JJ Clark

Autor: 

Catrin Nack

TurfTimes: 

Ausgabe 482 vom Donnerstag, 24.08.2017

Auch der Regen, der pünktlich zum Start des Ebor Meetings einsetze, konnte den Enthusiasmus der Zuschauer nicht eindämmen. Nordenglands Antwort auf Royal Ascot, jedoch ohne Royal Enclosure, der Champagner kommt ohne vornehme Namen, aber günstig daher und fliesst in Strömen, lässt auch in diesem Jahr keine Wünsche offen.

Nach einem Handicap benannt - und nicht irgendeinem, seit einigen Jahren ist das Ebor nun das höchstdotierte Handicap Europas - beginnen die vier Renntage traditionell mit einem absoluten Höhepunkt, einem der Highlights des gesamten Rennjahres: den Juddmonte International, einem Gruppe I-Rennen über beinahe 2100m. Erneut hat York an der Preisgeldschraube gedreht - nach oben, versteht sich. Kein Rennen ist unter 70.000 Pfund dotiert, ja, kein Rennen, und somit werden das höchstdotierte Maiden-Rennen für 2jährige oder gar das höchstdotierte Rennen für Nachwuchsreiter auf dem Knavesmire gelaufen.

Und mit einer Million Pfund Gesamtdotierung das wertvollste Rennen, das jemals in York ausgetragen wurde. Da war es gut, dass der Regen rechtzeitig die Arbeit einstellte, und noch besser, dass die Rennen - allen voran die International - mit ausgezeichneten Feldern aufwarten konnten. Mit dem Sieg des wunderbaren Ulysses - es war der sechste Erfolg in dieser Prüfung für seinen Trainer - ist Sir Michael Stoute nun der erfolgreichste Trainer des Rennens; seine eigenen Karriere hatte im Jahr 1972 nur wenige Monate vor der ersten Austragung des damals noch als Benson & Hedges Gold Cup bekannten Rennens  begonnen. Mit dem so nobel gezogenen Fuchshengst hat der Altmeister erneut einen Star in seinen Händen, ein Pferd, so typisch für seinen geduldigen Trainer. You can´t keep a good man down - nach einigen etwas ruhigeren Jahren ist der volle Erfolg nach Freemason Lodge zurück gekehrt, und die Freude an Sieg und Pferd waren deutlich in Stoutes strahlendes Gesicht geschrieben.

Siege lokaler Trainer aber sind das "icing on the cake", mit Paul Midgley, vor allem aber durch Wells Farhh Go's Sieg in den Acomb Stakes (Gr. III) gingen immerhin zwei Prüfungen an in Yorkshire beheimatete Trainer; der Familie Easterby gehört dem Vernehmen die halbe Grafschaft, da kann man kaum „lokaler“ sein.

Ob Yorkshire Oaks mit der wieder überragenden Enable (Nathaniel), die ihren vierten Gr. I-Sieg in Folge landen konnte, Nunthorpe und Gimcrack Stakes oder das Ebor Handicap - faszinierende Rennen mit absoluten Top-Besetzung machen York wie jedes Jahr zu einem DER Meetings im britischen Rennjahr, absolut auf Augenhöhe mit den so vornehmen Meetings im Süden des Landes. Von nun an soll sich auch das Wetter benehmen, und was könnte anregender sein, als bei einem Glas Pimms (oder Champagner, oder einem guten Pint of Bitter) edlen Pferden bei der Arbeit zuzuschauen? 

Catrin Nack

Verwandte Artikel:

Block: Adsense 728 x 90
Google AdSense 728x90