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Erster Saisonklassiker in Köln mit vielen Möglichkeiten

Tai Chi, Amarillo und Energizer im Preis des Winterfavoriten auf den Plätzen 1, 2 und 4. Foto: www.galoppfoto.de

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Turf aktuell

Sportlicher Höhepunkt des Turf-Programms an diesem Pfingstwochenende ist ohne Zweifel das am Montag in Köln auf dem Programm stehende Mehl-Mülhens-Rennen - German 2000 Guineas (Gruppe II, 1600m, 153.000€), das erste klassische Rennen für den Derby-Jahrgang in dieser Saison. Neun Hengste nehmen den Kampf auf der Meilendistanz auf, zwei davon reisen aus dem Mutterland des Turfs an.

Die Briten Caspar Netscher (Shane Kelly) und Red Duke (Jamie Spencer) liefen beide vor drei Wochen im heimischen Klassiker in Newmarket, endeten dort jedoch nur im Mittelfeld. Dennoch muss man sie angesichts ihrer zuvor gezeigten Leistungen zur engsten Favoritengruppe rechnen und kann ihnen zutrauen, die Nachfolge ihres Landsmanns Excelebration anzutreten, der hier vor einem Jahr die deutschen Konkurrenten deklassierte. Kein anderer deutscher Klassiker war in der Vergangenheit eine solche Domäne der Briten wie das Mehl-Mülhens-Rennen, in dem die Gäste bereits achtmal seit der Öffnung für ausländische Vollblüter im Jahr 1991 den Sieg entführten.

Sowohl Caspar Netcher als auch Red Duke konnten in ihrer Heimat bereits Gruppe-Rennen gewinnen. Dem bereits zwölfmal gelaufenen Caspar Netscher gelangen im Vorjahr bereits zwei Erfolge auf Gruppe II-Ebene und ein Gruppe III-Sieg in dieser Saison, just in den Greenham Stakes in Newbury, die auch im vergangenen Jahr das Sprungbrett für den Mehl-Mülhens-Sieger Excelebration darstellte, doch hatte Excelebration dort nur Rang 2 belegt. Reisen ist der Dutch Art-Sohn aus dem Quartier von Alan McCabe ebenfalls gewohnt. Schon als Youngster ging es für ihn zum Breeders' Cup nach Kentucky, wo er allerdings nur im Mittelfeld endete. 

Nach heimischer Einschätzung rangiert Red Duke etwas unter ihm, auch wenn es einige Parallelen zwischen den beiden Briten gibt. Auch der Schützling von John Quinn konnte sich im Vorjahr als Sieger eines Gruppe II-Rennens auszeichnen. Auch er hat bereits Erfahrungen mit längeren Reisen, lief er doch im März im UAE Derby in Dubai, wo er immerhin Fünfter wurde. Der Sohn des US-Deckhengstes Hard Spun ist kein Freund weichen Geläufs, was als Erklärung für sein schwaches Abschneiden in den heimischen 2000 Guineas angegeben wurde. Beide Briten haben in Köln Siegchancen, sogar ein rein britischer Einlauf ist vorstellbar.

Das heimische Septett wird vom „Winterfavoriten“ Tai Chi (Johan Victoire) angeführt. Im Vorjahr war der High Chaparral-Sohn des Gestüts Hachtsee eindeutig der stärkste deutsche Hengst seines Jahrgangs. Eine Reihe von nicht wahrgenommenen Startmöglichkeiten in diesem Frühjahr deuten allerdings auf einen nicht ganz planmäßigen Saisonaufbau hin, so dass der Hengst aus dem Mülheimer Quartier von Werner Baltromei nun den Nachteil des späten Saisondebüts kompensieren muss. Gestüt Schlenderhans Energizer (Adrie de Vries), im letztjährigen Kölner Winterfavoriten als Vierter klar hinter Tai Chi, startete als nur knapp geschlagener „runner-up“ zu Amaron im Krefelder Busch-Memorial dagegen exzellent in die neue Saison. Auch Stall Nizzas Amarillo (Andrasch Starke), Zweiter des Winterfavoriten, überzeugte beim siegreichen Saisondebüt im Düsseldorfer Preis der Dreijährigen. Vielleicht sind sie aktuell sogar die stärkeren Hoffnungsträger auf einen Heimsieg in Köln.

Aus dem restlichen Quartett erscheint vor allem der von Mario Hofer aufgebotene Pastorius interessant und chancenreich. Erwartungsgemäß wurde der Ratibor-Sieger des Vorjahres zur Wahl von Stalljockey Terence Hellier, während die zweite Hofer-Farbe Al Malek dem am Stall beschäftigten Andre Best anvertraut ist. Der 4. Rang beim Saisondebüt, klar hinter Energizer, aber immerhin vor dem erneut zu seinen Gegnern rechnenden Wöhler-Schützling Kolonel (Mirco Demuro), war zwar ein Dämpfer für die hohe Erwartungshaltung im Umfeld des Soldier Hollow-Sohnes, doch war sein Rennverlauf im letzten Monat auf der Heimatbahn alles andere als ideal.

Vermutlich nur als größter Außenseiter des Feldes wird der zweite Hirschberger-Schützling Axiom (Rene Piechulek) an den Start gehen. Dem Schlenderhaner Tertullian-Sohn gelang erst beim dritten Start in diesem Jahr der Maidensieg in Köln. Verwandtschaftlich ist er allerdings vorbelastet: Sein rechter Bruder Aviso gewann das Mehl-Mülhens-Rennen vor fünf Jahren.

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