Aufgalopp 482

Irgendwie wirkte der Mann, der am Auktionsring in Deauville konzentriert die Pferde in Augenschein nahm, wie aus der Zeit gefallen. Einer, der immer schon da war, seit Jahren und Jahrzehnten. Hamdan Al Maktoum, bis auf wenige Jahre eine verlässliche Größe in der Käuferszene auf den internationalen Auktionen. Ob Australien, Nordamerika, ob Doncaster oder Goffs, Shadwell taucht stets auf den Käuferzetteln auf, na ja, in Iffezheim in jüngster Zeit eher nicht, aber das kann sich ja ändern. Trotz wirtschaftlicher und politischer Wirren eine Konstante in einer sich ändernden Käuferwelt.

Auf der flirrenden, hektischen und touristischen August-Auktion in Deauville, die sich qualitativ in den letzten Jahren deutlich gesteigert hat, war ansonsten viel Bewegung zu spüren. Die in den Jahren zuvor so dominanten Al Thanis aus Katar spielten keine ganz große Rolle. Godolphin, immerhin, ersteigerte fünf Jährlinge, Markus Jooste war mit seinen Mayfair Speculators wie immer in mehreren Partnerschaften aktiv. Der neue Großinvestor jedoch ist Phoenix Thoroughbreds, ein Unternehmen, das unverändert den Ruch des Geheimnisvollen umgibt, bisher als Investment-Fond vorgestellt wird, den Rennsport hat man sich diesbezüglich vorgenommen. Ein offizieller Repräsentant wurde bislang noch nie gesichtet, die Agentin Kerri Radcliffe scheint in jedem Fall über eine gut gefüllte Geldbörse zu verfügen. Dem Vernehmen nach kommt das Geld aus dem Mittleren Osten. In den USA, Frankreich und England hat man bei führenden Trainern jetzt Dependancen, es ist wohl eher unwahrscheinlich, dass auch Iffezheim zu den Reisezielen gehört.

Die Branche war in jedem Fall durchaus erleichtert über das, was sich in Deauville getan hat. Ein Start in die Saison 2017 ist gemacht, schon in den USA hatte sich in den Wochen zuvor gezeigt, dass es eine Investition in einen Vollblüter unverändert gerne getätigt wird. Möge es so weiter gehen.