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Aufgalopp 807

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 807 vom Freitag, 08.03.2024

Am 1. Dezember 1957 wurde in Mülheim erstmals in der Bundesrepublik eine neue Wettart angeboten: Die Dreierwette. Gleich zur Premiere gab es durch einen Außenseitereinlauf eine enorme Quote, nur ein einziger Wetter hatte getroffen und kassierte 9418 Mark. “Er will sich”, zitiert Harald Siemen in seinem 200-Jahre-Buch die damalige “Sport-Welt”, “von dem erzielten Gewinn nun einen Wagen kaufen.” Die Dreierwette wurde zunächst nur selektiv angeboten, erst seit Mitte der 70er Jahre kann sie in jedem Rennen gespielt werden. Doch bald nicht mehr?

Am vergangenen Sonntag konnte sie in Dortmund nur einmal gewettet werden, im fünften Rennen, dort standen zehn Pferde im Programm. Ansonsten gab es durchgehend das Angebot einer Viererwette, eingeführt auf Grund der kleinen Felder in den vergangenen Wochen. Zunächst einmal waren die Umsätze in Ordnung, doch ist Dortmund sicher nur ein Experimentierfeld. Noch einmal am kommenden Sonntag, wenn sich das Wintermeeting zahlenmäßig so gerade ins Ziel schleppt. 

Zumindest werden wir es in Deutschland auch in Zukunft mit übersichtlichen Starterfeldern zu tun haben, die Zahl der Pferde im Training ist nun einmal geringer, zweistellige Zahlen werden seltener der Fall sein. Die Viererwette ist jedoch auf vielen Bahnen dank der garantierten Auszahlung und gelegentlichen Jackpots eine Premium-Wette, die auch für die Rennvereine finanziell interessant ist. Wird sie langfristig in jedem Rennen angeboten, könnte ein Effekt der Verwässerung entstehen. Und eine gewisse Verwirrung bei den Wettern ist programmiert, denn schon im vergangenen Jahr gab es eine ganze Reihe unterschiedlicher “V”-Wetten, wobei die “V7”-Wette erst einmal eingestellt wird. Ein klares Wettangebot, das durchgehend auf allen Bahnen angeboten wird, wäre für alle Beteiligten von Vorteil.

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