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"Trials Day" in Cheltenham

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 603 vom Freitag, 31.01.2020

20.245 Zuschauer waren am vergangenen Samstag im englischen Cheltenham, denn es war „Festivals Trials Day“, der letzte Renntag vor dem Spektakel vom 10. bis 13. März, ein finaler Test für den einen oder anderen Kandidaten für das wichtigste Hindernis-Meeting der Welt. Gleich fünf der sieben Rennen des Tages gingen als Gr.-Rennen über die Bühne.

Nach der Dotierung stand die über 5100 Meter führende Cotswold Chase (Gr. II) im Blickpunkt, in dem sich der von Nico de Boinville gerittene 13:8-Favorit Santini (Milan) durchsetzte. Der Erfolg des Achtjährigen, der nach seinem Sieg in einem Listenrennen im November an der Luft operiert wurde, schien nach einem Fehler am vorletzten Sprung kurz in Gefahr zu geraten, doch konnte er sich wieder fangen und den kurz in Front gezogenen Bristol de Mai (Saddler Maker) doch noch in den Griff bekommen. Beide hatten sich im nur sechsköpfigen Feld deutlich von der Konkurrenz abgesetzt. Es war der erst zehnte Start für Santini, sein Trainer Nicky Henderson traut ihm weitere Verbesserung zu, „die Geduld mit ihm hat sich ausgezahlt“, meinte. Der Gold Cup ist für ihn das logische Ziel, dort zählt er zum erweiterten Favoritenkreis.

Eindeutig ist hingegen die exponierte Stellung im Wettmarkt von Paisley Park (Oscar) im Stayers Hurdle (Gr. I) im März. Emma Lavelles acht Jahre alter Wallach im Besitz des populären, von seiner Geburt an blinden Andrew Gemmell erfüllte die hohen Erwartungen mit einem leichten Sieg im über 4800 Meter führenden Cleeve Hurdle (Gr. II). Aidan Coleman im Sattel musste nur das Nötigste tun, um Summerville Boy (Sandmason) und Lisnagar Oscar (Oscar) auf die Plätze zu verweisen. Paisley Park hatte das Rennen bereits im vergangenen Jahr für sich entscheiden können, sieben Siege in Folge hat er jetzt auf seinem Konto.

Ein Gold Cup-Aspirant könnte Cepage (Saddler Maker) sein, der sich unter Höchstgewicht in der Cheltenham Trophy Handicap Chase über 4100 Meter durchsetzen konnte. Charlie Deutsch ritt den Achtjährigen aus dem Stall von Venetia Williams gegen Spiritofthegames (Darsi) und den vom Stall 5-Stars gezogenen Lalor (It’s Gino), der sich einmal mehr gut aus der Affäre zog, zum Sieg. Der Gold Cup ist aber schon von anderem Kaliber und Cepage spielt in den einschlägigen Wettmärkten auch keine besondere Rolle.

Eine starke Leistung bot der aus einer Wittekindshofer Linie stammende Night Edition (Authorized) als Zweiter zu Galahad Quest (American Post) im Triumph Trial Juvenile  Hurdle (Gr. II) über 3400 Meter. In Frankreich von Waldtraut Spanner gezogen ist seine Mutter die Nereide-Rennen (LR)-Siegerin Night Serenade (Golan) aus einer in Wittekindshof und bei Jürgen Imm erfolgreichen Familie. Es war für den Vierjährigen erst der zweite Start für Trainer David Pipe, in Frankreich hatte er bei drei Versuchen ein kleineres Rennen gewonnen.

Am gleichen Tag in Doncaster ging ein Gr. II-Mares Hurdle über 3300 Meter erwartungsgemäß an die populäre Bahnspezialistin Lady Buttons (Beneficial). Philip Kirbys Stute zählt nun auch schon zehn Jahre, hat bereits 15 Rennen gewonnen, doch scheint sie so gut in Form wie nie zuvor zu sein. Für sie geht es auch nach Cheltenham, doch ist sich ihr Team noch nicht klar, welches Rennen angesteuert werden soll.

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