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Starkes Angebot trifft auf Resonanz

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 521 vom Freitag, 08.06.2018

Die Frühjahrs-Auktion der BBAG war in all ihren Jahren stets kein leichter Markt gewesen. Sie lebte vom Angebot, Qualität und Quantität waren oft nicht genügend und gerade die Ausgabe 2017 war wenig inspirierend. Ein Jahr später sah die Sache aber schon ganz anders aus. Bei idealem Wetter war das Gelände der BBAG in Iffezheim bestens gefüllt, wie immer waren viele „Seh-Leute“ vor Ort, aber es wurden nicht nur kühle Getränke, sondern auch Pferde gekauft. Am Ende betrug der Umsatz 525.400 Euro, ein Plus von 27 % gegenüber dem Vorjahr, der Schnitt stieg minimal auf 9.729,63 Euro an. Der Start in die Auktionssaison konnte durchaus als gelungen bezeichnet werden. Dass oft das Breezing der Zweijährigen wenig professionell durchgeführt wurde, war insbesondere von ausländischer Seite ein Kritikpunkt – es ist kaum Sinn der Sache, wenn die jungen Pferde die Gerade mehr im Trab als im Galopp bewältigen.

Den Höchstpreis erzielte eine aus Frankreich gekommene Tochter von Maxios, die bereits im vergangenen Jahr zu Gast in Iffezheim war. Die Brookdale Farm von Fred Seitz hatte sie für 28.000 Euro aus dem Kontingent der Stiftung Gestüt Fährhof erworben und sie zur weiteren Vorbereitung zu Philip Prevost Barbe gestellt. Die Schwester zum Listensieger Simba (Teofilo) aus der 89-Kilo-Stute Sarabia (One Cool Cat) sah zahlreiche Interessenten wie Börje Olsson und Andreas Suborics, doch hatte am Ende Stuart Boman von Blandford Bloodstock bei 55.000 Euro das letzte Wort. Sie wird in den Stall von David Simcock wechseln und künftig den Dress des Never Say Die-Syndikates tragen, aktuell Besitzer der Gr. I-Siegerin Teppal (Camacho). „Philip hat mir das Pferd empfohlen, zudem hat sie mir beim Breezing sehr gefallen“, meinte Boman, „außerdem stimmt bei ihr auch das Pedigree.“

Ein von Huggan Bloodstock angebotener Camelot-Sohn ging für 49.000 Euro an das Adelrsesort und wird eine Box bei Marian-Falk Weissmeier beziehen. Renello Bloodstock war in den Kauf des von Colin Huggan angeborenen Hengstes involviert, im Oktober 2017 hatte er den Ring bei Tattersalls noch bei 23.000gns. unverkauft verlassen.

Viel Interesse gab es an einer von Jördis Meinecke vorgestellten Adlerflug-Stute aus der schnellen „B“-Linie des Gestüts Riepegrund. Yasmin Almenräder und Rüdiger Alles zählten zu den Bietern, doch bekam am Ende Andreas Löwe den Zuschlag. Ähnlich wie der Vater aussehend, „aber sicher mit mehr Grundschnelligkeit ausgestattet“, so der Käufer, wird sie zukünftig die Farben des Stalles Hubertus tragen, ein alter Klient von Löwe, Henk Grewe wird sie in Köln trainieren.

Manfred Schmelzer zählt seit Jahren zu den investitionsfreudigen Bietern bei der BBAG. Diesmal kam eer mit seinem Trainer Jens Hirschberger an der Seite bei der vom Gestüt Bona angebotenen Wiesenpfad-Tochter La Pradera zum Zuge. Hier lohnte sich die Geduld des Züchters, denn im vergangenen Sommer war die Tochter der Listensiegerin La Dane (Danehill) noch für 5.000 Euro zurückgekauft worden, jetzt erlöste sie 30.000 Euro. Im Stall bei Henk Grewe bleibt die Henrythenavigator-Tochter Shining Diamond, bei der Stephan Vogt von Renello Bloodstock für 26.000 Euro den Zuschlag erhielt.

Yasmin Almenräder wird zwei zweijährige Stuten ins Training bekommen. Eine Lord of England-Schwester zur aktuellen Listensiegerin Fosun (Soldier Hollow) ging für 24.000 Euro in den Besitz des Stalles Mandarin. Das war durchaus ein Pinhooking-Erfolg für Big Apple Bloodstock, hatte die Stute bei der BBAG letzten Oktober doch nur 6.500 Euro gekostet, Gerald Geisler hatte sie jetzt vorbereitet. Werner Krüger von UNIA Racing ersteigerte für 24.000 Euro eine Helmet-Stute, die in Fairyhouse im vergangenen Jahr 10.000 Euro gebracht hatte. Auch sie wird eine Box in Mülheim beziehen.

Im Nachtrag kam noch ein attraktiver Rajsaman-Schimmel in den Ring. Er erlöste 22.000 Euro, wird für Peter Schommer bei Henk Grewe bleiben. Von den vorgestellten Mutterstuten wurden alle verkauft, wenn auch teilweise zu sehr niedrigen Preisen. Das Gros davon wird eine neue Heimat in Libyen finden. Etwas unglücklich war es sicherlich, dass der Röttgener Degas am Vorabend der Auktion zurückgezogen wurde. 

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