Post aus Prag - Österreich-Sieg und Royal Gino-Treffer

Für die Kenner des Renngeschehens in der Region ist sein Name kein großes Rätsel, mit den zwei Siegen am vergangenen Sonntag in Hoppegarten hat aber Jan Rája in einer neuen Rolle auf sich aufmerksam gemacht. Der einstige Jockey-Champion und einer der erfolgreichsten tschechischen Reiter der letzten zwanzig Jahre ist seit diesem Jahr Privattrainer für den Stall Arenzo, hinter dem der viele Jahre in Tschechien lebende Belgier Luc Boermans steht, in dessen Farben einst Christophe Soumillon noch als Lehrling seine ersten Siege sammelte. Im nordböhmischen Zelec stehen etwa zehn Vollblüter und die Mission für Rája ist klar – neben den einheimischen Bahnen verstärkt auch in Deutschland zu agieren. Als Jockey will man öfter Leon Wolff, verpflichten, der für den Stall Arenzo dieses Jahr bereits in Prag und Hoppegarten in den Sattel stieg und am kommenden Samstag auch in Most dabei sein wird. Dass das neue Team bereits die ersten Erfolge feiern konnte, überrascht im tschechischen Rennsport so gut wie Niemanden, denn Rája hatte sich in den letzten vier Jahren bereits als Assistent von Miroslav Nieslanik profiliert und hatte großen Anteil an der Karriere des Top-Sprinters Ponntos (Power).

Das erste Meeting der tschechischen Saison am Karfreitag in Prag hatte eine starke Zuschauer-Kulisse. Auf der Rennbahn selbst waren mehrere Überraschungen zu sehen, wie es in dieser Phase des Jahres nicht anders sein kann. Das Gomba Handicap (1200 m) wurde vom 10-jährigen Oldie Mormill (Authorized), dessen Reiterin Martina Havelková 50 kg auf die Waage brachte. Der von Jaroslav Jelen in Süd-Böhmen trainierte und in den Farben des einstigen österreichischen Amateurreiters Dr. Bernhard Lischka laufende Wallach schlug um 3/4 Längen die stark laufende 30:1-Außenseiterin Kathy Ames (Intello) und den Sechsten aus der letztjährigen Goldenen Peitsche Worth Choice (Worthadd).

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Im Großen April-Preis (1800 m) enttäuschte die vom Gestüt Etzean gezüchtete klassische Siegerin Shabana (Jukebox Jury), die auf dem fünften Platz nichts mit dem Ausgang des Rennens zu tun hatte. Am Ende gab es aber einen eindeutigen Sieger, denn die 6-jährige Zariyannka (First Defence) aus dem Stall Lokotrans Slovaka CZ gab mit Petr Foret im Sattel niemandem den Hauch einer Chance und holte sich das erste Grand Prix-Rennen auf der mittleren Distanz hochüberlegen um 4 1/2 Längen vor Odsonne (Wootton Bassett) und Pace Man (Reliable Man).

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Die Hauptfiguren des Saisonauftakts in Bratislava waren Trainer Pavel Tuma und Besitzer Jirí Charvát, die auf drei Siege kamen. Der interessanteste kam im klassischen Trial Preis der dreijährigen Hengste (1600 m, 4.000 Euro) zustande, wo der bereits im Januar in Pisa siegreiche Macallan (Tamayuz) mit seine Ambitionen bestätigte. Der von Jan Verner gerittene Hengst hatte allerdings viel Arbeit mit dem krassen Außenseiter Royal Catatumbo (Footstepsinthesand), der sich nur um einen Kopf geschlagen geben musste. Den dritten Platz holte sich in dem knappen Einlauf der ungarische Amore Boy (Shamalgan).

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Der Charvát-Stall konnte sich auch über die Hinderniserfolge von Chittussi (Charm Spirit) und Red Coral (Blue Coral) freuen.

Das zweite klassische Trial, der Preis der dreijährigen Stuten (1600 m, 4.000 Euro) blieb allerdings in der Slowakei. Die vom Stall MPL Racing des Besitzers Miroslav Piskla selbst gezogene Romina (Move Your Vision), eine Tochter der erfolgreichen Romanetta (October) aus dem Training von Jozef Chodúr, setzte sich unter Ján Havlík sicher um 1 1/4 Längen vor Mary Bee (Dariyan) und Free Folie (Free Eagle) durch.

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Im traditionellen Höhepunkt des ersten slowakischen Renntages, der Steeplechase Frühjahrspreis von Petrzalka (3800 m, 2410 Euro), gab es einen Erfolg der deutschen Zucht. Der vom Stall 5-Stars gezogene, aktuell direkt in Bratislava von Marián Stangel für den Stall Nýznerov SK vorbereitete Schimmel Royal Gino (It’s Gino) hatte unter dem amtierenden Hindernischampion Jan Odlozil keine Mühe und siegte hochüberlegen um 4 1/2 Längen. Der aus Frankreich importierte Enjeu D‘ Arthel (Saddler Maker), vor seinem Verkauf in die Slowakei Listensieger in Auteuil, wurde bei seinem Debüt in den Farben von Lokotrans Slovakia Zweiter.

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Martin Cáp, Prag