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Post aus Prag - Interessante Zweijährige zwischen Karlsbad und Warschau

Arkhangelsk gewinnt unter Petr Foret in Karlsbad. Foto: Bohumil Krizan/Jockey Club

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 683 vom Freitag, 27.08.2021

Es könnte eine schöne Quiz-Frage für Rennsportfreunde sein. Auf welcher Rennbahn hatte der Gruppe 1-Sieger, zweimaliges Pferd des Jahres in Tschechien und zur Zeit Deckhengst in Frankreich Shamalgan (Footstepsinthesand) seine Karriere begonnen? Man schrieb den Sommer 2009 und Arslangirei Schavuyev hatte seinen zukünftigen Star in Karlsbad herausgebracht, wo er zweimal Zweiter wurde. Bevor er sich im Iffezheimer Zukunfts-Rennen versuchte, wurde er im Karlsbader Masis-Preis von einem weiteren Blacktype-Pferd, Ramble On (Tobougg) geschlagen. Das erste bedeutendere Zweijährigen-Rennen der tschechischen Saison hat bereits mehrmals als Sprungbrett zu der einen oder anderen interessanten Karriere gedient und Karlsbad mit seiner großen und breiten Grasbahn ist eine populäre Destination für zweijährige Pferde schlechthin.

Am letzten Sonntag war es gerade Schavuyev, der mit Arkhangelsk (Acclamation) den Sieger im Masis-Preis (1200 m, ca. 5300 Euro) gesattelt hatte. Ob der von Valentin Bukhtoyarov selbstgezogene Hengst in die Fußstapfen von Shamalgan und weiteren Größen treten kann, ist natürlich abzuwarten. Am Sonntag hatte er aber den zweiten von seinen drei bisherigen Starts siegreich gestaltet und auf dem weichen Boden blieb er am Ende fast ohne Gegner. Unter Petr Foret holte er sich seinen bisher größten Erfolg in leichter Manier, 3 1/4 Längen dahinter folgte die zweite Porcinella (Intello) und der Favorit Irbis (Zelzal). 

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In dem zweiten besseren Karlsbader Rennen, einer Steherprüfung über 2400 Meter, hatte sich wieder einmal gezeigt, dass der dieses Jahr abgetretene Egerton in den tschechischen Ställen stets gut vetreten ist. Mit Wellunca und Orleano stellte er die zwei Erstplatzierten und beide vom Gestüt Napajedla gezüchtete Pferde sollten in den großen Herbstrennen mitmischen. Die im Gestüt Röttgen gezogene Eleonora (Reliable Man) gab in diesem Rennen mit dem fünften Platz ihr tschechisches Debüt.

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Einen weiteren Erfolg in Budapest feierte der von Christine Hottewitzsch gezüchtete Dreijährige Binabik (Amaron) aus dem Stall Belracing. Der Dritte aus dem ungarischen Derby trat im Szent István Díj (2200 m, ca. €4.600) zum ersten Mal gegen ältere Spitzenpferde an und ließ sich davon nicht beeindrucken. Mit Tamás Nagy im Sattel setzte er sich leicht um 2 Längen vor Bánk (Penny’s Picnic) und Santis (Pigeon Catcher). 

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In der Slowakei war bereits am 15. August der Rennbetrieb nach Bratislava zurückgekehrt. Im Stutenrennen Whisky-Preis (1800 m, 6.000 Euro) – das Rennen ist nicht nach dem Getränk, sondern nach dem tschechoslowakischen Pferd des Jahres 1985 benannt – fand die fünfjährige Lady Mazie (Excelebration) unter Zdenko Smida zu ihrer Bestform zurück und gewann sicher um 2 Längen vor zwei deutsch gezogenen Stuten. Die aus der eigenen Zucht von Werner Ithaler stammende zweite aus den slowakischen 1000 Guineas Emirate’s Flight (Sidestep) schlug knapp die von Laurenz Messmann gezogene Eyes On You (Thewayyouare).

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Das Sprintrennen Zlatý bicík („Goldene Peitsche“, 1400 m, 6.000 Euro), das in coronafreien Zeiten Ende Juni gelaufen wird, beherrschte der 7-jährige Oldie Gray Touch (Poet’s Voice), der um eine halbe Länge den unter „top weight“ laufenden Seriensieger Jir Sun (Shamardal) niederrang. Mit dem drittplatzierten Skif stellte der Champion der slowakischen Deckhengste Move Your Vision (Galileo) ein weiteres auf höchster Ebene platziertes Pferd. 

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Einen interessanten Zweijährigen zeigte in Bratislava Trainer Radek Holcák und der Stall K-K Metal a.s. Der 32 000 Euro-BBAG-Kauf Well Prepared (Protectionist) aus der Röttgener Zucht, ein Halbbruder der Winterkönigin Well Spoken (Soldier Hollow), holte sich unter Milan Zatloukal leicht um 3 1/4 Längen das Jozef Mandelík-Memorial (1400 m, 4.000 Euro) und scheint durchaus Potenzial zu haben. Er besitzt unter anderem eine Nennung für den tschechischen Preis des Winterfavoriten, der am 16. Oktober in Most gelaufen wird.

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Einen Namen, den man sich merken sollte, scheint auch die zweijährige Moonu (Sea The Moon) zu sein, die Maciej Janikowski für Westminster Race Horses in Warschau trainiert. Mit Szczepan Mazur holte sie sich im Handgalopp das traditionelle Nagroda Skarba (1300 m, ca. 7.700 Euro). 5 1/2 Längen hinter der Siegerin machte Matt Machine (Outstrip) die Stallwette von Marian Ziburske perfekt, weitere 5 Längen dahinter folgte der dritte Marvelous Stam (Captain Marvelous).

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Martin Cáp, Prag

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