Drucken Redaktion Startseite

Post aus Prag - Ein Derbysieg für Westminster in Warschau

Westminster Moon holt sich das Derby in Warschau. Foto:  Foto: Tor Wyscigow Kornich Sluzewiec

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 775 vom Freitag, 07.07.2023

Er hat als Sponsor im bedeutenden Rahmen zum neuen Aufschwung des polnischen Rennsports beigetragen. Am vergangenen Sonntag wurde Marian Ziburske für sein Engagement in Warschau mit dem Erfolg, über den jeder Besitzer und Züchter träumt, belohnt. Nach diversen klassischen Siegen in Polen, Tschechien und der Slowakei feierte sein Stall Westminster Race Horses endlich einen Derbysieg. Der große Favorit Westminster Moon (Sea The Moon) lief im Westminster Derby (2400 m, ca. 67.300 Euro) allen Gegnern davon und sicherte nur wenige Stunden nach der Hamburger Exhibition von Fantastic Moon einen weiteren Derby-Erfolg für Sea The Moon. Nach einem idealen Rennverlauf kam er mit Sanzhar Abaev im Sattel mit großem Speed in der Zielgerade angeflogen und dominierte um 4 Längen vor Senlis (Dariyan), der in Frankreich trainierten Stute Saanen (Almanzor) und seinem Stallkollegen Manwhataman (Manduro). Ziburske sollte noch den aus der eigenen Zucht stammenden Nordminster (Kallisto) im Rennen haben, aber der Schützling von Roland Dzubasz wurde von der Rennleitung wegen einem angeblichen Fehler bei der Impfung aus dem Rennen genommen.

Klick zum Video

Der von Maciej Janikowski trainierte Westminster Moon wurde als Fohlen für 45 000 gns an das Glenvale Stud verkauft. Als Jährling wurde er dann bei der Tattersalls Ireland September Sale, die aus Corona-Gründen in Newmarket stattfand, angeboten. Dort ersteigerte ihn der Agent Tomás Janda, der mit Ziburske intensiv zusammenarbeitet, für 15 000 gns. Seine zweite Mutter Termagant (Powerscout) hat immerhin die Moyglare Stud Stakes (Gr. I) gewonnen.

Der Warschauer Derby-Tag war sowohl sportlich, als auch gesellschaftlich ein voller Erfolg. Das „osteuropäische Longchamp“, wie die Rennbahn Sluzewiec manchmal wegen der äußeren Ähnlichkeit bezeichnet wird, versucht in den letzten Jahren verstärkt jüngere Zuschauer für den Rennsport zu gewinnen und setzt dabei auf verschiedene Projekte und Plattformen. Im Rahmenprogramm, zu dem auch das UAE President Cup Central European Arabian Derby gehörte, gab es einen internationalen Touch im Nagroda Prezesa Totalizatora Sportowego (2600 m, ca. 33.500 Euro), wo das amtierende tschechische Pferd des Jahres Gasparini (Eagle Top) gegen die besten polnischen Steher nicht über den achten Platz kam. Im neuen Bahnrekord 2:39,8 setzte sich der vierjährige La Destrier (Le Havre) mit Kumushbek Dogdurbek Uulu aus dem Stall Pegza Horse Racing durch. Der Favorit Gryphon (Vadamos) musste sich mit dem zweiten Platz vor Kaneshya (Hunter’s Light) zufrieden geben.

Klick zum Video

Zeitgleich mit Hamburg und Warschau veranstaltete sein Derby auch der Budapester Kincsem Park. Im 101. Magyar Derby (2400 m, ca. 66.700 Euro) stellte die Favoriten einmal mehr Trainer Pál Csontos, der sich über den Einlauf „1-2“ freuen konnte. Im stallinternen Duell zeigte sich der von Ecurie Normandie Pur Sang gezogene Amore Boy (Shamalgan) als der Bessere. Sein Jockey Jaroslav Línek, für den es bereits der fünfte Sieg im ungarischen Derby war, zeigte sich unbeeindruckt, als sich der Tempomacher am Start versäumte, und war schon früh auf der Spitze auszumachen. Im letzten Kilometer lief er bereits sein eigenes Rennen und ließ den Rest um den zweiten Platz zu kämpfen. 1 1/2 Längen hinter dem überlegenen Hengst des Stalles Intergaj wurde Lord Winter (Anodin) Zweiter und der dritte Rang ging an Real Hope (Make Believe).

Klick zum Video

Aus deutscher Sicht gehörte zu den interessantesten Rahmenrennen Honvédelmi Minisztérium Díja (2800 m, cca 4300 Euro), wo der letztjährige St. Leger-Sieger aus Etzeaner Zucht Agreement (Lord Of England) wieder hochüberlegen war. Unter Stanislav Georgiev verabschiedete sich der Sohn der Gruppesiegerin Ars Nova (Soldier Hollow) schon frühzeitig von den Gegnern und schlug um 7 Längen Berkshire Rebel (Sir Percy). Der Dritte Guilin (Cityscape) folgte mit weiteren 4 1/2 Längen Abstand.

Klick zum Video

Das Stutenrennen Magányos Díj (2200 m, ca. 4.300 Euro) wurde von Töchtern des im Gestüt Röttgen geborenen klassischen Sieger Akaba (Kallisto) beherrscht. Zu einem sicheren Sieg kam Mesetár (Akaba) aus der Bábolnaer Zucht, Regina (Akaba) wurde Dritte, dazwischen kam nur die geschlagene Favoritin Respectation (Buratino).

Klick zum Video

Eine überraschende Siegerin hatte auch das Buccaneer-Agrárminisztérium Díja (1600 m, ca. 4.300 Euro), wo Spartan Devil (Buratino) nur Vierter wurde und der Sieg an die 4-jährige Airburst (Charm Spirit) mit Lajos Fejes ging. Im Galoppclub Iffezheim Flandorffer Tamás Emlékverseny (1200 m, ca. 3.700 Euro) auf der Geraden Bahn schlug der dreijährige Carlos Ray (Sioux Nation) unter Jaroslav Línek die heiße Favoritin Vain Hope (Gutaifan).

Klick zum Video

Martin Cáp, Prag

Verwandte Artikel:

Block: Adsense 728 x 90
Google AdSense 728x90