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Niagaro und Weston - beide erlösten 240.000 Euro

Niagaro im Auktionsring von Deauville. Foto: Arqana/Zuzanna Lupa

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 745 vom Freitag, 18.11.2022

Insgesamt fünf Tage wurde inklusive diesem Donnerstag in Deauville auktioniert, die Vente d’Automne stand auf dem Programm, im Katalog standen außer Zuchtstuten Vollblüter jeder Altersklasse, ein besonderer Augenmerk wurde auf den Hindernissport gelegt. Aus deutscher Sicht war dabei der Montag von besonderem Interesse, denn an diesem Tag kamen Pferde im Training in den Ring, darunter mit Niagaro (Adlerflug) und Weston (Soldier Hollow) zwei Dreijährige des Syndikats Liberty Racing. Beide wurden mit jeweils 240.000 Euro sicher sehr ordentlich bezahlt.

Für Weston wird es in den Hindernissport gehen. Erst kurz bevor der aktuell Viertplatzierte auf Gr. III-Ebene in den Ring kam, hatte sich Trainer Gordon Elliott bei dem Agenten Tom Malone gemeldet, wobei ihm wohl auch der Cross Soldier Hollow/Sternkönig gefallen hat: Es ist der des Gr. I-Hürdlers Arctic Fire (Soldier Hollow). Malone unterzeichnete den Kaufzettel über 240.000 Euro, der Schimmel wechselt nach Irland. Niagaro, der für Sarah Steinberg das Silberne Band der Ruhr (LR) mit 15 Längen Vorsprung gewonnen hat, bleibt für italienische Interessen in Frankreich. Marco Bozzi ersteigerte ihn im Auftrag der Familie Roveda.

Den Höchstpreis an diesem Tag erzielte der aus dem Besitz des Aga Khan angebotene Carini (Siyouni), ein drei Jahre alter Wallach, der von Trainer Francis-Henri Graffard gerade zu einem zweiten Platz in einem Listenrennen geführt worden war. Für 600.000 Euro wurde er mit Hilfe von zwei Agenten nach Australien verkauft, am Ende wird ihn ein Klient von Louis le Metayer bekommen. Ein weiteres Aga Khan-Pferd für Australien ist der drei Jahre alte Wallach Shaiyhar (Camelot), Sieger in ParisLongchamp und Clairefontaine auf weiten Wegen, für 300.000 Euro ging es für ihn in den Stall von Trent Busuttin und Natalie Young. Etwas teurer war mit 320.000 Euro noch Djo Francais (Intello), der für Trainer Jean-Claude Rouget den Prix Bertrand du Breuil (Gr. III) gewonnen hat. Er wechselt über die BBA Ireland nach Saudi-Arabien. 

Auf den Plan traten auch einige deutsche Käufer. So ersteigerte Sven Schleppi eine drei Jahre alte Mondialiste-Stute und einen gleichaltrigen Pomellato-Wallach. Auf Doris Smith wurden der vierjährige Albert Bridge (Isfahan), ein bereits dreifacher Sieger, und ein zwei Jahre alter Dawn Approach-Sohn geschrieben. 

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Bereits am Samstag ging in Deauville die eintägige Vente de Yearlings de Novembre über die Bühne. 113 der angebotenen 137 Jährlinge wurden für 726.500 Euro verkauft, der Schnitt lag bei 6.429 Euro, somit minimal über dem Vorjahresniveau, was von Arqana als “realistisch” eingestuft wurde. Eine Tochter von Toronado erzielte den Höchstpreis, sie wurde für 27.000 Euro in den Stall von Trainerin Joséphine Soudan abgegeben.

Eine Handvoll Pferde wurde nach Deutschland verkauft, wobei der Name von Mario Hofer auf vier Kaufzetteln auftauchte. Der Krefelder Trainer erwarb zunächst für 8.000 eine Ruler of the World-Stute aus der Anna Paola-Familie, sodann einen Golden Horn-Hengst aus der Familie des mehrfachen Gr. I-Siegers Pinatubo (Shamardal) für 14.000 Euro. Schließlich bekam er bei 5.000 Euro den Zuschlag für eine Roman Candle-Tochter und bei 8.000 Euro für einen Cloth of Stars-Hengst aus einer Cape Cross-Mutter. Ralf Rohne erwarb drei Jährlinge, der teuerste war für 4.500 Euro ein Le Havre-Hengst. Ein Reliable Man-Sohn wurde für 3.500 Euro an Janet Jung verkauft. 

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Die Tage von Dienstag bis Donnerstag standen in Deauville ganz im Zeichen der Hinderniszucht. bei den Jährlingen wurde es viermal sechsstellig, wobei Nachkommen von Doctor Dino besonders stark gefragt waren. 200.000 Euro zahlte Paul Basquain von Saubouas Bloodstock für den Sohn einer Poliglote-Tochter, was im gesamten NH-Bereich der höchste Preis sein sollte. Zwei Töchter des Spitzenhengstes erlösten 150.000 bzw. 128.000 Euro. Sechsstellig wurde es auch, als ein Sohn von Goliath de Berlais (Saint des Saints) aus einer Gentlewave-Stute in den Ring kam. Trainer David Satalia bekam bei 130.000 Euro den Zuschlag. Der junge Hengst stammt aus dem ersten Jahrgang seines Vaters, der Champion-Steepler der Vierjährigen in Frankreich war, er steht im Haras d’Etreham.  

Der Schnitt pro Zuschlag bei den Hindernis-Jährlingen lag bei 25.498 Euro, was ein Minus von rund sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Gerade im mittleren Bereich gestaltete sich der Markt als sehr selektiv.

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