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Neue Deckhengste in D - Northern Ruler

Northern Ruler mit Klaus Römmer im Gestüt Helenenhof. Foto: privat

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 804 vom Freitag, 09.02.2024

Noch kurz vor Weihnachten sah es so aus, als ob es in der Decksaison 2024 keinen neuen Hengst in den deutschen Gestüten geben würde. Doch dann kam die Nachricht, dass Alter Adler (Adlerflug) im Gestüt Erftmühle aufgestellt wird und vor wenigen Tagen ist der Schlenderhaner Northern Ruler (Ruler of the World) im Gestüt Helenenhof eingetroffen, beide sind sechs Jahre alt, gelegentlich sind sie zusammengetroffen. “Ein Schlenderhaner im Osten Deutschland, das hat es bisher auch noch nicht gegeben”, sagt Klaus Römmer vom Gestüt Helenenhof, “für mich ist er insofern so interessant, da er aus der Familie von Niederländer stammt.” Dieser einstige Derbysieger stand bis zu seinem Ableben 1966 als erfolgreicher Vererber im Gestüt Boxberg in Gotha. 

Northern Ruler, gezogen vom Stall Ullmann, absolvierte elf Starts in den Farben des Gestüts Schlenderhan für Trainer Andreas Wöhler. Zweijährig war er nicht am Start, lief dreijährig nahezu ausschließlich in Frankreich. Er gewann gleich beim Debüt über 2400 Meter in Chantilly, sicherte sich nach einem zweiten Platz beim dritten Auftritt ebenfalls in Chantilly den Prix du Lys (Gr. III) über erneut 2400 Meter. Eine Derbynennung hatte er als relativ spätes Pferd nie erhalten, der Sieg im “Lys” zog jedoch eine Startberechtigung für den Grand Prix de Paris (Gr. I) nach sich, dort trat Northern Ruler auch an, wurde in dem von Hurricane Lane (Frankel) gewonnenen Rennen Siebter, war von einem besseren Platz allerdings nicht weit geschlagen. Er war dann noch Dritter im Prix de Reux (Gr. III) und bei seinem ersten Auftritt in Deutschland Vierter im Preis von Europa (Gr. I) war, dort war Alpinista (Frankel) die Siegerin. 

Vierjährig lief er nur zweimal. Im Großen Hansa-Preis (Gr. II) musste er nur Torquator Tasso (Adlerflug) vor sich dulden, war dann Fünfter im Westminster Großer Preis von Berlin (Gr. I). Im vergangenen Jahr startete er eher enttäuschend in einem Listenrennen in Longchamp, doch stellte er das schnell richtig. In Iffezheim wurde er unter Bauyrzhan Murzabayev leichter Sieger im Großen Preis der Badischen Wirtschaft (Gr. II) gegen Best of Lips (The Gurkha) und Mendocino (Adlerflug). 

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Er lief dann nur noch einmal, im Hamburger Hansa-Preis, in dem er hinter Assistent (Sea the Moon) in totem Rennen mit Sisfahan (Isfahan) Zweiter wurde. Weitere Pläne, etwa in Richtung Australien, ließen sich nicht verwirklichen. 

Das Pedigree von Northern Ruler ist nachfolgend genauer dokumentiert. Schlenderhan hat die Mutter North Sun (Monsun) vor gut zehn Jahren freihändig gekauft. Sie lief nur fünfmal, gewann dabei über 2200 Meter in München. Northern Ruler ist ihr Erstling, Northern Eagle (Adlerflug) steht unverändert bei Markus Klug, er ist sicher noch steigerungsfähig. Der einmal gelaufene Northern Monarch (Ruler of the World) war erst einmal am Start, er wird von Peter Schiergen trainiert, Northern Olympian (Olympic Glory) ist der aktuell einzige Schlenderhaner bei Andreas Wöhler, Northern Eclipse (Ito) wiederum steht wieder im Schiergen-Stall. Eine Jährlingsstute hat Gleneagles als Vater, vergangenes Jahr war North Sun bei St. Mark’s Basilica. Die Aktualität der Familie wurde 2023 durch North Reliance (Reliable Man) unterstrichen, die Schwester von North Sun hat im Herbst in Hannover ein Gr. III-Rennen gewonnen.

Das Gestüt Helenenhof wird den Hengst mit vorerst vier Stuten unterstützen. Es sind die aus der erfolgreichen Röttgener “A”-Linie stammende Anna Klara (Kallisto), die in Frankreich erworbene Apolline (Kendargent), die Listensiegerin Manipura (Danehill) und die mehrfach gruppeplatziert gelaufene Nicea (Lando).

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