Schwerer Unfall überschattet den Renntag in Hamburg

Zwei Pferde, die in vollem Tempo aufeinander zu rasen und zusammenprallen, ein Reiter, der aus dem Sattel geschleudert wird und zunächst regungslos auf dem Geläuf liegenbleibt. Ein Rettungshubschrauber kommt. So geschehen durch eine Verkettung von unglücklichen Umständen im Hürdenrennen auf der Galopp-Rennbahn in Hamburg Horn. Entsetzen bei den Zuschauern, lähmende Stimmung auf der Bahn, vereinzelt auch Pfiffe und Buh-Rufe, als bekanntgegeben wird, dass die Rennen fortgesetzt werden. Aber der Reiter  Bohumil Nedorostek hatte Glück im Unglück, hat sich „nur“ einen Arm gebrochen und Prellungen, als der Rennbahnarzt Dr. Peter Wind diese Diagnose bekannt gab, machte sich Erleichterung breit. Denn das hätte alles sehr viel schlimmer ausgehen können.

Gleich an der ersten Hürde dieses 3400-Meter-Rennens wurden drei Pferde reiterlos und liefen über die Bahn. Normalerweise laufen Pferde als Herden- und Fluchttiere den anderen Pferden auch ohne Reiter hinterher, jedoch - so die offizielle Mitteilung auf der Rennbahn - hätten Bahnmitarbeiter versucht sie aufzuhalten. Bei diesem Versuch hätten die Pferde gedreht und wären in die Gegenrichtung gelaufen, dem heranstürmenden Feld entgegen. Während drei Pferde noch ausweichen konnten, prallten der reiterlose Cool Kid und Glad Royal mit Bohumil Nedorostek mit voller Wucht aufeinander. Das alles spielte sich innerhalb weniger als einer Minute ab, in einem Bereich der Rennbahn, wo die Jockeys die Lautsprecheranlagen nicht hören und gewarnt werden konnten. Die beiden Pferde konnten nicht gerettet werden.

Durch die Rennleitung, vertreten durch Dr. Peter Tasch, gab es ein erstes Statement. „Uns war es nicht möglich, das Rennen anzuhalten. Zwischen Umdrehen der Pferde und dem Zusammenstoss verging weniger als eine Minute. Wir konnten in diesem kurzen Zeitraum keinen Einfluss auf die Reiter nehmen. Das große Pech war, dass es sowohl zwischen den Reitern, als auch den reiterlosen Pferden keinen Sichtkontakt gab.“