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4,6 Millionen Dollar für Flightline-Anteil

Eine volle Auktionshalle ohne Pferd: Hier wird gerade der Flightline-Anteil versteigert. Foto: Keeneland

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 744 vom Freitag, 11.11.2022

Es war am Montag ein ungewöhnlicher Start der weltgrößten Zuchtauktion, denn das erste Lot der Keeneland November Breeding Stock Sale war kein Pferd, es kam ein 2,5%er Anteil an dem Ausnahmegaloppers Flighline unter den Hammer, extra dafür wurde im Netz eine Art virtueller Ring errichtet. Am Ende wurde der Anteil, der natürlich entsprechende Deckrechte beinhaltet, für 4,6 Millionen Dollar an den Agenten Fred Seitz verkauft. Dieser war im Auftrag eines nicht genannten Klienten tätig, “der einmal etwas Ungewöhnliches machen wollte”. Unterbieter war Coolmore. Damit wurde gleichzeitig eine Art Werteinschätzung von Flightline vorgenommen: Der Vierjährige, dessen Decktaxe auf Lane’s End im kommenden Jahr 200.000 Dollar betragen soll, ist demnach 184 Millionen Dollar wert. 

Ein Video über diese Auktion gibt es hier: Klick zum Video

Als dann echte Pferde im Ring erschienen, konnten einmal mehr hervorragende Ergebnisse erzielt werden. “Book 1” sah 136 von 185 Pferden für 66,9 Millionen Dollar verkauft, der Schnitt pro Zuschlag stieg gegenüber 2021 um 14,3% auf 492.500 Dollar.

Den Höchstpreis von 5,5 Millionen Dollar erzielte die Championstute Midnight Bisou (Midnight Lute), die an Katsumi Yoshida ging. Die Gr. I-Siegerin kam tragend von Tapit zur Welt. Schon vor zwei Jahren war die jetzt Siebenjährige, die 13 Rennen gewonnen hat, damals aus dem Rennstall kommend, bei Fasig-Tipton im Angebot, sie brachte fünf Millionen Dollar, ging an Chuck und Lori Allen, die Teil des rennsportlichen Syndikats waren. Interessanterweise war Yoshidas Repräsentant Shingo Hashimoto damals Unterbieter. Die Allens haben das in diesem Jahr geborene Curlin-Hengstfohlen aus der Midnight Bisou behalten.

Hashimoto war kurz danach wieder aktiv, als aus dem Rennstall von Ed Walker Dreamloper (Lope de Vega) vorgestellt wurde. Die Siegerin u.a. im Prix d’Ispahan (Gr. I) und im Prix du Moulin de Longchamp (Gr. I) ging für 2,7 Millionen Dollar an Yoshida.  

Ein weiteres japanisches Unternehmen, das im höheren Bereich Käufe tätigte, war Tomoyuki Nakamuras KI Farm. Für drei Millionen Dollar wurde die Breeders’ Cup Filly & Mare Sprint (Gr. I)-Siegerin Shamrock Rose (First Dude) tragend von Curlin erworben. Nicht untätig war auch Coolmore, das tags zuvor bei Fasig-Tipton schon zugeschlagen hatte. Diesmal sicherte sich das irische Unternehmen u.a. für 2,6 Millionen Dollar die immerhin schon 14 Jahre alte Marion Ravenwood (A. P. Indy). Doch handelt es sich bei ihr um die Mutter der in diesem Jahr in drei Gr. I-Rennen erfolgreichen Nest (Curlin) und von Curlin ist sie wieder tragend. Coolmore ersteigerte auch das teuerste Fohlen in “Book 1”, eine Medaglia d’Oro-Schwester des zweifachen Gr. I-Siegers Honor Code (A. P. Indy), Deckhengst auf Lane’s End. Sie kostete 1,5 Millionen Dollar.  

Gekauft wurden natürlich auch die ersten für Flightline vorgesehenen Stuten. West Point Thoroughbreds, einer der maßgeblichen Anteilseigner an dem Hengst, sicherte sich für zwei Millionen Dollar die von Quality Road tragende vier Jahre alte Salty As Can Be (Into Mischief). 

Das zwei Tage umfassende “Book 2” konnte ebenfalls mit positiven Zahlen aufwarten. In diesem Segment wurden 424 Pferde für rund 77 Millionen Dollar verkauft, der Schnitt pro Zuschlag stieg gegenüber dem Vorjahr um 13,5% auf 181.821 Dollar. Wie immer sinkt der Standard mit dem weiteren Verlauf dieser Mammutauktion, die am kommenden Mittwoch, 16. November, endet.

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