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Kaspersky sorgt für die italienischen Momente in der Düsseldorfer Meilen Trophy

Autor: 

Daniel Delius

Die weite Anreise aus Italien hat sich gelohnt: Kaspersky (Umberto Rispoli) holt sich die Meilen Trophy in Düsseldorf vor Pas de deux und Drummer. www.klatuso.com - Klaus Jörg TuchelDie weite Anreise aus Italien hat sich gelohnt: Kaspersky (Umberto Rispoli) holt sich die Meilen Trophy in Düsseldorf vor Pas de deux und Drummer. www.klatuso.com - Klaus Jörg TuchelDie italienische Nationalhymne wird nach Großereignissen im deutschen Galopprennsport eher selten gespielt, denn dortige Pferderennen spielen international nicht unbedingt eine führende Rolle. In Düsseldorf gab es den raren Erfolg eines italienischen Pferdes im Hauptereignis, die Aengevelt Meilen Trophy (beim Klick auf den Renntitel gibt es alle Infos inkl. Video!) ging an Kaspersky, der am Samstag per Transporter aus Pisa angereist war, der deutschen Konkurrenz in dem mit 70.000 Euro dotierten Rennen die Hufeisen zeigte.

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Mit dem engen Düsseldorfer Kurs kam der fünf Jahre alte Hengst bestens zurecht, sein Jockey Umberto Rispoli, der vorwiegend in Frankreich reitet, servierte ihm auch ein optimales Rennen. „Es ist ein Pferd, das ich unheimlich mag“, bekannte der Reiter, „ich habe ihn schon zweijährig geritten, jetzt sechs Rennen mit ihm gewonnen. Der Boden war für ihn optimal, eine tolle Geschichte.“ Trainer Endo Botti war per Flieger in die Landeshauptstadt gekommen, „mein erster Sieg überhaupt in Deutschland“, freute er sich. Ob er Kaspersky noch lange in seinem Stall behalten wird, ist aber unklar, denn australische Aufkäufer sind an dem Pferd dran. „Nicht zu verkaufen“, war der Kommentar von Umberto Rispoli, doch werden die Besitzer von Kaspersky, ein italienisches Gestüt, das letzte Wort haben. „Ich denke, dass wir jetzt ein Rennen in der Türkei anstreben“, meinte Botti, „Kaspersky ist jetzt das erste Mal im Ausland gelaufen, das hat gut geklappt, da können wir auch einmal andere Ziele anpeilen. Und in der Türkei gibt es viel Geld zu gewinnen.“

Für die deutschen Pferde blieben somit nur die Platzgelder, Pas de deux, der Favorit des Rennens, war als Zweiter noch der Beste, doch Trainerin Yasmin Almenräder aus Mülheim/Ruhr war alles andere als unzufrieden. „Wenn der Boden etwas weicher gewesen, dann wäre es noch besser gewesen, doch können wir uns nicht beschweren. Alles gut.“ Jockey Ian Ferguson war Mitte der Zielgeraden kurz an der Seite von Kaspersky, doch hatte der Konkurrent einfach mehr Reserven.

Dritter wurde mit Drummer unter Andrasch Starke ein weniger favorisiertes Pferd, doch hatte der Jockey ansonsten einen großen Tag. Zwei Monate hatte der 42jährige amtierende Champion aus Langenfeld wegen eines Schlüsselbeinbruchs pausieren müssen, war erst tags zuvor in Mülheim erstmals wieder geritten. In Grafenberg gelangen ihm gleich vier Siege im Rahmenprogramm, der wichtigste auf Sarandia, die damit das Ticket für den 158. Henkel-Preis der Diana in drei Wochen löste.

Starkes Kollege Eduardo Pedroza hatte einen weniger angenehmen Nachmittag. Gleich im ersten Rennen stolperte die von ihm gerittene Zaffinah, beförderte den Reiter ins Gras. Anschließend ging Pedroza nicht mehr ganz gerade über die Bahn, „Prellungen“, war die eigene Diagnose, ein paar Tage wird er wohl keinen Sattel sehen.

7.000 Zuschauer inklusive Oberbürgermeister Thomas Geisel waren an diesem Sonntag auf der Rennbahn, sorgten für einen Wettumsatz von 185.000 Euro, womit man an einem Tag in den Ferien durchaus zufrieden sein dürfte.

Am 7. August geht es in Grafenberg weiter, dann steht mit dem Henkel Preis der Diana das absolute Highlight der Saison an, 500.000 Euro beträgt das Preisgeld. Schon jetzt laufen in den Rennställen die Vorbereitungen, es wird mit einem vollen Feld von 16 Stuten gerechnet.

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