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Elle Shadow dominiert beim späten Saisondebüt in Dortmund

Elle Shadow mit Andrasch Starke Foto: www.galoppfoto.de

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Turf aktuell

Wie gut der aktuelle Derby-Jahrgang im Vergleich zu den älteren Jahrgängen ist, lässt sich nach dem ersten Aufeinandertreffen auf Gruppe-Ebene nicht abschließend beurteilen. Doch bei der ersten Etappe hat der Derby-Jahrgang im Großen Preis der Wirtschaft – 125 Jahre Dortmunder Rennverein (Gruppe III, 2000m, 55.000€) am Fronleichnamstag auf der Rennbahn in Dortmund-Wambel deutlich seine Grenzen aufgezeigt bekommen.

Durch die Abmeldung des 3jährigen von Fieber betroffenen Schlenderhaners Sinnerman und der ein Jahr älteren Brümmerhoferin Not for Sale, die medikamentös behandelt werden musste, war das Starterfeld im Dortmunder Sommer Grand Prix auf sechs Teilnehmer geschrumpft. Der einzig verbliebene Dreijährige, der von Jean-Pierre Carvalho nach Dortmund entsandte Acadius, zählt jedoch zur Jahrgangsspitze, so dass man sein Abschneiden mit Spannung erwartete. Andreas Tiedtke outete sich beim Führringstalk mit Klaus Göntzsche vor dem Rennen als Acadius-Fan und sah im Drittplatzierten des Kölner Mehl-Mülhens-Rennens seinen Favoriten im Sechserfeld. Ob es dieses Bekenntnis oder letztlich nur Zufall war, lässt sich nicht zweifelsfrei klären, doch purzelte Acadius Siegeventualquote am Totalisator danach deutlich aus Regionen oberhalb von 60:10 auf 30:10 und befand sich damit auf demselben Niveau wie Gestüt Wittekindshofs Elle Shadow (29:10) und Gestüt Schlenderhans Illo (30:10).

Im Rennen nahm der mit spürbaren Gewichtsvorteilen gegenüber den älteren Konkurrenten ausgestattete Acadius unter seinem aus Paris angereisten Jockey Anthony Crastus sofort das Heft des Handelns an sich. Von der Spitze aus bestritt er bei zügigem Tempo, anfangs begeleitet vom Außenseiter Derwisch (Andreas Helfenbein), später allein vorne gehend, die Partie in bester Frontrunner-Manier. In der Zielgerade war die Herrlichkeit allerdings schnell vorbei. Ob dies durch mangelndes Stehvermögen, wie sein Betreuer nach dem Rennen meinte, oder mangelnde Klasse zu erklären ist, werden die zukünftigen Rennen zeigen.

Als zunächst Adrie de Vries mit Illo in der Bahnmitte und etwas später Andrasch Starke mit Elle Shadow an der Außenseite aufzog, hatte Acadius zumindest ausgespielt und keine Chance mehr im Kampf um den Sieg. Dieser war zwischen den beiden anderen Favoriten auch schnell entschieden: Zu dominant war die von Peter Schiergen in Köln trainierte Elle Shadow bei ihrem Saisondebüt, als dass Illo sich längere Zeit ernsthafte Hoffnungen auf den Erfolg machen konnte. Überlegen mit dreieinhalb Längen Vorsprung auf den Schlenderhaner brachte die 4jährige Wittekindshofer Shamardal-Tochter den Sieg unter Dach und Fach, immerhin schon den dritten auf Gruppe-Parkett in ihrer Karriere. Für sie steht nach Auskunft von Peter Schiergen jetzt ein Start im Münchener Dallmayr-Preis auf Gruppe I Parkett an.

Dem im Vorjahr in dieser Prüfung als Sieger disqualifizierten und auf Rang 3 zurückgesetzten Illo blieb auch in diesem Jahr ein Volltreffer in Dortmund verwehrt, mehr als Rang 2 war angesichts der übermächtigen Gegnerin für ihn nicht drin. Anderthalb Längen hinter dem Hirschberger-Schützling kam die von Dr. Andreas Bolte ins Rennen geschickte Ovambo Queen (Henk Grewe) zum 3. Rang. Auch die 4jährige Kalatos-Tochter konnte den nachlassenden Acadius noch klar passieren, der zwei Längen zurück auf Rang 4 endete. Der über weite Strecken an letzter Stelle platzierte Zaungast (Alexander Pietsch), immerhin Sieger dieser Gruppe-Prüfung vor zwei Jahren und zuletzt noch vor Illo platziert, konnte in der Zielgerade kaum zulegen. Es reichte nur, um den erneut auf Gruppe-Level überforderten Derwisch auf den letzten Platz zu verweisen.

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