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Aufgalopp 339: Treves Rücktritt vom Rücktritt

Treve versucht nun das Triple - hier nach ihrem zweiten Sieg im Prix de l'Arc de Triomphe mit ihrem Steuermann Thierry Jarnet. Foto und Bildbearbeitung: Dr. Jens Fuchs

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 339 vom Donnerstag, 16.10.2014

Rücktritt vom Rücktritt. Oder „unretired“, wie es auf gut englisch heißt. Dubawi muss auf die Königin der Saison noch ein Jahr warten, Treve bleibt im Training. Scheich Joaan Al Thani, der unmittelbar nach dem zweiten Sieg der Stute im Prix de l'Arc de Triomphe deren Gang in die Zucht verkünden ließ, hat noch ein paar Nächte darüber geschlafen. Und bei der Durchschau seines Rennstalls, dessen Kopfzahl sich längst im dreistelligen Bereich bewegt, hat er dann wohl festgestellt, dass sich nicht zwingend ein ähnlicher Crack wie die Stute befindet. Und die Chance, das wichtigste Rennen der Welt mit einem Pferd zum dritten Mal zu gewinnen, will er dann doch wahrnehmen. Gelungen ist dies noch niemanden, weil es ganz einfach auch noch nie einer der bisherigen Doppelsieger des Rennens versucht hat. Ein Grund für den Sinneswandel des Scheichs ist wohl auch, dass man die Rückenprobleme von Treve inzwischen in den Griff bekommen hat. Derzeit relaxed sie im Haras du Quesnay auf der Koppel. Im nächsten Jahr wird sie ausschließlich auf den „Arc“ fokussiert sein.

Die Nachricht ist für den Rennsport, insbesondere den in Frankreich, ein Glücksfall. Dort fehlte in den vergangenen Jahren ein entsprechender Superstar, der letzte war Goldikova, doch aus ihr hat der Rennsport, so merkten die dortigen Medien kritisch an, zu wenig gemacht. Die vierbeinigen Stars, das waren dort in der Vergangenheit in der Regel ohnehin die Traber, ganz einfach, weil sie bis zur Altersgrenze von zehn Jahren im Rennsport aktiv sind und entsprechend Rennen gewinnen können. Ganz so lange werden wir Treve sicher nicht auf der Bahn sehen, ein Jahr noch. Interessant wird es allemal.     

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