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1,8 Millionen Euro für Frankel-Fohlen

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 344 vom Donnerstag, 20.11.2014

Die Erwartungen waren enorm, das Ergebnis nur zum Teil befriedigend: Bei der viertägigen November Foal Sale von Goffs in Kill/Irland, die am Donnerstagabend zu Ende ging, kamen vier Fohlen von Frankel (Galileo) in den Ring. Zwar hatte es im Juni schon einmal einen Nachkommen aus dem ersten Jahrgang des Ausnahmepferdes im Ring gegeben, auf einer Boutique-Auktion in London, doch der erste wichtige Markt-Test war in dieser Woche. Allerdings standen zunächst sechs Fohlen im Katalog, zwei wurden kurzfristig gestrichen.

Es war keine Überraschung, dass die Lot-Nummer 897 den Höchstpreis der Auktion erzielte: Bei 1,8 Millionen Euro fiel der Hammer bei der von Michael Ryans Al-Eile Stud angebotenen Frankel-Tochter der mehrfachen Gr. I-Siegerin Finsceal Beo (Mr. Greeley), den Zuschlag bekam Dermot Farrington. Ol' Man River (Montjeu), Bruder des Rekordfohlens, ist bei zwei Starts für die Coolmore-Connection ungeschlagen, hat u.a. die Beresford Stakes (Gr. II) gewonnen und gilt als Anwärter auf klassischen Lorbeer 215. Er hatte als Jährling 2,85 Millionen Euro gekostet. Farrington erklärte anschließend, dass das Pferd für einen irischen Klienten sein würde. Unterbieter war Philipp von Stauffenberg, der mit einem Erstgebot von erstaunlichen 1,5 Millionen Euro das Bieten eröffnet hatte, bei 1,7 Millionen Euro noch einmal nachzog, aber die 1,8 Millionen von Farrington nicht konterte.

Verkauft wurde schließlich nur noch ein weiteres Frankel-Fohlen, eine vom Airlie Stud angebotene Tochter der Gr. III-Siegerin Discreet Brief (Darshaan), sie ging für 460.000 Euro an RBL, ein britisches Syndikat, das die Stute möglicherweise im Jährlingsalter erneut in den Ring bringen wird. Zwei andere Frankel-Fohlen fanden jedoch keinen Käufer, sie gingen für 375.000 Euro (Stute) und 650.000 Euro (Hengst) zurück. Nächste Woche geht es bei Newmarket weiter, bei Tattersalls stehen vier Frankel-Nachkommen im Katalog.

Die gesamte Auktion war jedoch ein großer Erfolg. Von den an vier Tagen angebotenen 853 Fohlen wurden 726 für 26.462.700 Euro verkauft. Der Schnitt von 36.450 Euro lag deutlich über dem letztjährigen Wert von XXXXX Euro. Eine Galileo-Halbschwester des Gr. I-Siegers und künftigen Deckhengstes Toronado (High Chaparral) kletterte auf 520.000 Euro. Der französische Agent Robert Nataf unterzeichnete den Kaufzettel, „vermutlich kommt sie als Jährling in Deauville wieder in den Ring“, sagte er.    

Wie immer stark nachgefragt waren Nachkommen aus dem jeweils ersten Jahrgang einiger anderer Hengste – schließlich präsentiert nicht nur Frankel 2014 seine ersten Fohlen auf dem Markt. Am Dienstag etwa kletterte ein Sohn von Born To Sea (Invincible Spirit), dem Bruder von Sea The Stars (Cape Cross) auf 130.000 Euro, die Familie Tsui bekam den Zuschlag. Gut verkauften sich auch die ersten Fohlen des Darley-Hengstes Casamento (Shamardal), des Newsells Park-Hengstes Nathaniel (Galileo) und des Gr. II-Siegers Sir Prancealot (Tamayuz). Den teuersten Casamento-Nachkommen ersteigerte jedoch Philipp von Stauffenberg, 210.000 Euro legte er für ein Pinhooking-Konsortium für eine Schwester des mehrfachen Gr.-Siegers Hot Streak (Iffraaj) an. „Sie ist für eine Wiederverkauf im kommenden Jahr gedacht“, gab Stauffenberg zu Protokoll.  

175.000 Euro erlöste ein Lope de Vega-Bruder zu Papagena Star. Foto: Goffs175.000 Euro erlöste ein Lope de Vega-Bruder zu Papagena Star. Foto: GoffsAus deutscher Sicht ist der Verkauf eines Lope de Vega-Hengstes aus der Bristol Bay (Montjeu) bemerkenswert. Er wurde vom Ballylinch Stud für das Gestüt Ammerland angeboten, ging für 190.000 Euro an Blandford Bloodstock. Die aus der Borgia (Acatenango)-Familie stammende Mutter hat für Peter Schiergen vor drei Jahren in Bremen gewonnen. Ein von Lope de Vega stammender Bruder der Gr.-Siegerin Papagena Star (Amadeus Wolf) - die Mutter ist die Acatenango-Tochtet Penelope Star - wurde für 175.000 Euro der BBA Ireland zugeschlagen. Aus Wittekindshofer Zucht wechselte eine Born To Sea-Tochter der Sweet Tern (Arctic Tern) für 14.500 Euro den Besitzer. Eine Harbour Watch-Stute aus Stall Domstadts Ronja (El Corredor brachte 17.500 Euro. Christine Hottewitzsch aus Berlin ersteigerte eine Fast Company-Stute für 5.000 Euro.

Bei Goffs geht es am Freitag und Samstag mit der zweitägigen November Breeding Stock Slae weiter, hier stehen Stuten im Training und Mutterstuten im Blickpunkt.  

Goffs November Foal Sale - Salestopper

PferdAnbieterKäuferPreis
St., v. Frankel-Finsceal Beo Al-Eile StudDermot Farrington€1.800.000
St., v. Galileo-Wana DooJockey Hall StudHorse France€520.000
St., v. Frankel-Discreet BriefAirlie StudR B L€480.000
St., v. Lope de Vega-InchmahomeJockey Hall StudCanirola Bloodstock€300.000
H., v. New Approach-FainneRedmondstown StudMick Flanagan€290.000
St., v. Galileo-SaoireCahermorris StablesHugo Merry BS€250.000
St.,v. Intense Focus-Night VisitRedmondstown StudMick Flanagan€240.000

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