2017-09-24, Köln, 5. R. - 55. Preis von Europa
5 55. Preis von Europa
- 24.09.2017, 15:55
- Köln
Alle Rennen des Renntags - Distanz: 2400m
- Boden: weich
- Blacktype
Gruppe I,
155.000 €
(100.000, 30.000, 15.000, 7.000, 3.000).
Für 3-jährige und ältere Pferde.
QuotenSiegwette 32:10. - Platzwette 20, 46:10. - Zweierwette 603:10. - Dreierwette 1.664:10. - Platz-Zwilling-Wette 66, 16, 66:10.
Platz | Pferd - Tr.: Trainer, Jo.: Jockey - Bes.: Besitzer, Zü.: Züchter | Gewicht/Infos | Gewinn | Toto |
---|---|---|---|---|
1 | Windstoß (GER) 2014 / b. H. v. Shirocco - Wellenspiel (Sternkönig) Tr.: Markus Klug / Jo.: Adrie de Vries Formen: 4-1-2-7-1-6-1-3-5 |
57,0 kg | 100.000 € | 32,0 |
2 | Son Macia (GER) 2013 / b. St. v. Soldier Hollow - Sinaada (Zinaad) Tr.: Andreas Suborics / Jo.: Gregory Benoist Formen: 6-4-4-7-3-1-1-6-8-2 |
58,5 kg Scheuklappen |
30.000 € | 209,0 |
3 | Colomano (GB) 2014 / b. H. v. Cacique - Codera (Zilzal) Tr.: Markus Klug / Jo.: Eduardo Pedroza Formen: 3-4-13-1-4-1-5-2 |
57,0 kg | 15.000 € | 30,0 |
4 | Savoir Vivre (IRE) 2013 / F. H. v. Adlerflug - Soudaine (Monsun) Tr.: Jean-Pierre Carvalho / Jo.: Filip Minarik Formen: 4-6-5-8-1-2-5-4-1 |
60,0 kg | 7.000 € | 29,0 |
5 | Parviz (IRE) 2014 / b. H. v. Lope de Vega - Sur Choix v. Galileo Tr.: Waldemar Hickst / Jo.: Marc Lerner Formen: 11-7-1-1-7 |
57,0 kg | 3.000 € | 201,0 |
6 | Kasalla (GER) 2013 / b. St. v. Soldier Hollow - Kastila (Sternkönig) Tr.: Markus Klug / Jo.: Martin Seidl Formen: 7-5-5-3-4-3-2-4-5-3 |
58,5 kg | 138,0 | |
7 | Real Value (FR) 2014 / b. H. v. Rip Van Winkle - Rosey De Megeve (Efisio) Tr.: Mario Hofer / Jo.: Alexander Pietsch Formen: 1-1-1-6-5-4-4-5-8-3 |
57,0 kg | 72,0 |
Kurzergebnis
Richterspruch
Zeit
Zusatzinformationen
Rennanalyse
Es hat sich nach einigen Ergebnissen im Sommer durchaus der Eindruck aufgedrängt, dass der Jahrgang 2014 in Deutschland vielleicht doch nicht ganz so stark ausgefallen ist, wie so mancher Vorgänger. Insbesondere der Einlauf in Iffezheim, als mit Guignol und Iquitos an der Spitze die Älteren den Ton angeben, ließ diesen Schluss zu. So war die Lage vor dem Preis von Europa etwas unklar, anschließend aber zumindest in einem Punkt nicht mehr, denn Windstoß entpuppte sich als würdiger Derbysieger, gewann von einem der letzten Plätze kommend völlig souverän. Es war eindeutig so, dass er in Iffezheim nach der kurzen Sommerpause noch nicht ganz in Bestform war, die hat er jetzt in Köln gezeigt.
Es war allerdings auch ein Preis von Europa, der vom Standard her nicht ganz oben anzusiedeln ist. Mit Dschingis Secret und Iquitos fehlten aus gutem Grund zwei der Cracks im Lande, auch Guignol wurde nicht gesattelt und Enjoy Vijay, in Hamburg nur eine Länge hinter Windstoß, musste kurzfristig wegen einer Hufverletzung passen. Als Favorit war schließlich Savoir Vivre aufgaloppiert, doch hatte er nicht den besten Rennverlauf, kann ohnehin in diesem Jahr noch nicht an seine Bestform anknüpfen. Colomano hat in der entscheidenden Phase nicht unbedingt das beste Rennen, wäre sonst möglicherweise vor der erstaunlichen Son Macia gewesen. Unter dem Strich musste Windstoß eigentlich gewinnen, wollte er seine Stellung im Derbyjahrgang behaupten.
Immerhin ist es zumindest wieder ein Derbysieger, der nach seinem Triumph in Hamburg wieder ein Rennen gewinnen konnte und es ist gut möglich, dass er im nächsten Jahr einen weiteren Sprung macht und sich international auszeichnet, wie das in Deutschland gezogene Pferde so häufig tun. Dschingis Secret und Iquitos sind da die besten Beispiele. Windstoß hat noch ein Engagement für den 1. November in München, doch in einer ersten Reaktion nach dem Rennen meinte Markus Klug, dass er für dieses Jahr möglicherweise Schluss machen wird.
Windstoß stammt aus dem letzten im Dalham Hall Stud gezeugten Jahrgang von Shirocco (Monsun), der seit 2014 im irischen Glenview Stud vornehmlich in der Zucht von Hindernispferden steht, mit der exzellenten Annie Power hat er sich diesbezüglich schon bestens eingeführt. Nicht zu vergessen ist allerdings, dass er auch weit über ein Dutzend Gr.-Sieger auf der Flachen hat, in Südamerika aus seiner dortigen „Shuttle“-Zeit hat er viele sehr gute Pferde auf der Bahn. Interessanterweise hat Wings of Eagles, der Sieger im Epsom Derby (Gr. I) mit Pour Moi einen Vater, der ebenfalls in die Zucht von Hindernispferden verbannt wurde.
Was Shirocco als Deckhengst mit einem Standort in Deutschland geleistet hätte, ist spekulativ. Aktuell hat er 17 Gruppe-Sieger auf der Flachen auf der Bahn, sechs haben Gr. I-Rennen gewonnen. Sein Sohn Arrigo steht als Deckhengst in Graditz, die Röttgenerin Wild Coco war Gr. II-Siegerin, wurde für gutes Geld nach Japan verkauft, Gr. III-Sieger aus deutscher Zucht waren Born to Run und Ibicenco. Er ist jetzt 16 Jahre alt, deckt kopfstarke Bücher.
Windstoß ist der Erstling der zweifachen Siegerin Wellenspiel, die zunächst dreijährig für Werner Baltromei einen Ausgleich IV gewann, vierjährig dann für Markus Klug im Ausgleich III erfolgreich war. Mit einem letzten Platz im Pritt-Rennen in Düsseldorf beendete sie ihre Rennkarriere eher unspektakulär. Auch wohl deshalb war das Interesse an Windstoß als Jährling eher zurückhaltend. Wellenspiels zweijähriger Sohn Weltstar (Soldier Hollow) ist bei der BBAG-Auktion für 40.000 Euro zurückgekauft worden, im Jährlingsalter ist Walerian (Reliable Man), der bei der BBAG im Sommer für 110.000 Euro nicht abgegeben wurde. Ein Hengstfohlen hat Kamsin als Vater. Dieses Frühjahr ist Wellenspiel von Protectionist gedeckt worden, wie Shirocco ein Monsun-Sohn.
Wellenspiel ist eine Schwester des Gr. I-Siegers und Deckhengstes Well Made (Mondrian) und der Listensiegerin Weichsel (Soldier Hollow), drei andere Geschwister haben Black Type erreicht, darunter die Gr. III-Dritte Wellola (Lomitas), Mutter des vorjährigen Gr. III-Siegers Wasir (Rail Link). Detaillierter ist das im Pedigree der Woche nachzulesen. Interessant ist sicher die Inzucht auf Königsstuhl.
Die Familie gehört zu denen, die seit Generationen in Röttgen angesiedelt sind. Genauer seit 1930, als Peter Mülhens aus dem Besitz von Dr. E. Suckow aus Bensberg die von Flamboyant tragende Winnica (Kottingbrunn) erwarb. Suckow hatte sie 1922, als sie vierjährig war, aus Österreich-Ungarn eingeführt, dort hatte sie Fürst Lubomirski gezogen. Für Röttgen brachte sie den 1933 geborenen Wahnfried (Flamboyant), der dreijährig den Großen Preis von Baden und das St. Leger gewann, sowie Waffenart (Alchimist), die zur Stammmutter dieser Linie wurde. Im Derby war die Linie zumindest zweimal nah am Sieg, 1951, als Wacholdis (Orator), die an Neckar scheiterte, und 1959, als Waldcanter (Caran d’Ache) Zweiter war. Immerhin gewann damals mit Uomo ein anderer Röttgener.
Im 1963 erstmals gelaufenen Preis von Europa war es jetzt nach Prince Ippi (Imperial), der 1972, und dem erwähnten Well Made, Sieger 2002, der ebenfalls dritte Sieger für Röttgen.
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