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Der souveräne I Am Maximus

I Am Maximus ist unter Paul Townend ein überzeugender Sieger im Grand National. www.galoppfoto.de - JJ Clark

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 813 vom Freitag, 19.04.2024

Die Grand National in Aintree war in der Vergangenheit nicht unbedingt das erfolgreichste Ziel für Trainer Willie Mullins, seine Siege erzielte er vorzugsweise in den Gr.-Rennen in Cheltenham oder in seiner irischen Heimat. Was nicht bedeutete, dass er immer wieder Starter für das immer noch populärste Hindernisrennen Großbritanniens über die Irische See geschickt hatte. Bisher war Hedgehunter (Montelimar) 2005 sein einziger Treffer in dem Rennen gewesen, bis zum vergangenen Samstag. Da war I A Maximus (Authorized) in Mullins’ achtköpfigen Aufgebot unter Paul Townend für JP McManus einer der eindrucksvollsten Sieger der letzten Jahre. 500.000 Pfund betrug nach 6800 Metern die Siegdotierung. 

Der in Frankreich gezogene acht Jahre alte Wallach, als 7:1-Co-Favorit am Start, setzte sich im 32köpfigen Feld mit etwas mehr als sieben Längen Vorsprung auf Delta Work (Network) und Minella Indo (Beat Hollow) durch, auf den ersten vier Plätzen kamen Pferde aus Irland ins Ziel. Der Vorjahressieger Corach Rambler (Jeremy) wurde bereits am ersten der dreißig Hindernisse reiterlos. 

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I Am Maximus hatte seine Karriere für Nicky Henderson in England begonnen, 2022 kam er nach Irland, wo er vor einem Jahr in Fairyhouse das Irish Grand National gewann. Damals schon für McManus, der ihn vor einem Jahr erwarb. In diesem Winter hatte er in seiner Heimat ein Gr. I-Jagdrennen in Fairyhouse und aktuell dort im Februar ein Gr. III-Jagdrennen gewonnen. Sein Temperament und sein nicht ganz sicherer Sprungstil hatten vor dem Grand National Fragen aufgeworfen, doch Paul Townend gab ihm ein extrem klug eingeteiltes Rennen. 

Sein Vater, der einstige Epsom Derby (Gr. I)-Sieger Authorized (Montjeu), ist vor einigen Monaten aus der Türkei, wohin er von Frankreich aus verkauft wurde, nach Irland geholt worden, dort steht der 20jährige im Capital Stud. Mit dem Doppelsieger Tiger Roll hatte er sich als Vererber schon einmal in die Annalen des Grand National eingetragen. 

Weitere McManus-Sieger

Schon der Freitag stand ganz im Zeichen von McManus-Pferden. Im Mittelpunkt war die Melling Chase (Gr. I) über 4000 Meter, wobei der acht Jahre alte Jonbon (Walk in the Park) aus dem Stall von Nicky Henderson als Favorit unter Nico de Boinville sechs Konkurrenten hinter sich ließ. Bei 16 Starts hat er bislang 13mal gewonnen, in Aintree ist er sogar noch ungeschlagen. Gegen Conflated (Yeats) und Protektorat (Saint des Saints) war es in dem mit rund 167.000 Euro dotierten Jagdrennen aber kein leichter Gang. Für Nicky Henderson war es nach einem desaströsen Cheltenham-Meeting ein weiterer Lichtblick, nachdem tags zuvor bereits aus seinem Stall Sir Gino (It’s Gino) ein Gr. I-Hürdenrennen für sich entscheiden konnte. 

Ein weiterer prominenter Sieger war Mystical Power (Galileo), der Sohn der einstigen Klassehürdlerin Annie Power (Shirocco) im Novices’ Hurdle (Gr. I) über 3300 Meter. Der von Willie Mullins trainierte fünf Jahre alte Wallach gehört der Besitzergemeinschaft McManus/Magnier/Ricci, war jetzt beim fünften Start zum vierten Mal erfolgreich. Seine einzige Niederlage hatte er in Cheltenham im Supreme Novices’ Hurdle (Gr. I) erlitten, als er an dem seitdem nicht mehr gestarteten Slade Steel (Telescope) scheiterte. In dieser NH-Saison könnte er noch einmal beim Punchestown Festival Ende April/Anfang Mai antreten. 

Der dritte McManus-Sieger am Freitag war Inothewayurthinkin (Walk in the Park), der unter Mark Walsh, der auch Mystic Power gesteuert hatte, die Mildmay Novices’ Chase (Gr. I) über 5000 Meter gewann. Gavin Cromwell zeichnet als Trainer des Sechsjährigen.   

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Am Samstag war es im Liverpool Hurdle (Gr. I) zumindest einmal ein in Großbritannien trainiertes Pferd, das den Zielpfosten als Erstes passierte. Strong Leader (Passing Glance) aus dem Stall von Trainer Olly Murphy schaffte unter Sean Bowen auf der 5000-Meter-Distanz seinen ersten Gr.-Sieg. Ansonsten war es fast wie unlängst in Cheltenham. Die irischen Ställe holten sich die Gr.-Rennen, Gordon Elliott war mit Brighterdaysahead (Kapgarde) und Found Fifty (Solksjaer) erfolgreich, am Ende passte es dann ins Bild, dass der abschließende Gr. II-”Bumper” von Horaces Pearl (Authorized) gewonnen wurde, einem in Frankreich gezogenen Sechsjährigen, bei dem Julian Ince vom Haras du Logis Co-Züchter ist. Ihr Trainer Fergal O'Brien ist Ire - immerhin trainiert er in England. 

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