Aufgalopp 222 zum Derby-Meeting 2012

Es mag sein, dass das Derby früher, noch vor gar nicht allzu vielen Jahren, eine größere mediale Aufmerksamkeit hatte und auch höhere Zuschauerzahlen generierte. Das ist nun einmal die derzeitige Entwicklung und es wird ein mühevoller Prozess sein, das wieder zurückzudrehen. Doch seine Faszination, seine Spannung hat das Rennen nicht verloren, das zeigte das Rennen am vergangenen Sonntag. Ein siegreicher Außenseiter, mit dem niemand gerechnet hatte, ein geschlagener Favorit, bei dem vorher eigentlich nur über den Abstand diskutiert wurde, mit dem er die Konkurrenz auf die Plätze verweisen würde. Das war das Drehbuch der diesjährigen Ausgabe und es zeigte einmal mehr, dass es hoch gewettete Pferde gerade in diesem Rennen besonders schwer haben. Novellist ist sicher kein Zacken aus der Krone gefallen, ganz bestimmt nicht, aber er hat gerade dieses eine Rennen, in dem man nur einmal im Pferdeleben vorne sein kann, nicht gewonnen.

Doch die Geschichte zeigt, das die wahren Stars nicht immer im Derby vorne waren. Vor 21 Jahren unterlag Pastorius' Siegreiter Terence Hellier in einem ebenso denkwürdigen Finish im Sattel von Lomitas dem damals von Frankie Dettori gesteuerten Temporal. Jeder weiß, wie es dann weiter ging.

Von der Terminierung her war es sicher eines der schwierigsten Derby-Meetings der jüngeren Geschichte. Es bleibt hoffentlich nur ein Einzelfall, doch wer gedacht hatte, die Bahn sei von Dienstag an entvölkert, musste sich eines Besseren belehren lassen. Die Wettumsätze, die unter der Woche generiert werden, die muss man den Hamburgern erst einmal nachmachen.

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