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Slowakische Ställe in Tschechien erfolgreich

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 621 vom Freitag, 05.06.2020

Fast drei Monate wartete er vergeblich auf neue Rennen für seine Pferde. Als es dann am letzten Samstag endlich so weit war, scheute der Besitzer des erfolgreichsten italienischen Hindernisstalls Josef Aichner nicht die lange Reise nach Karlsbad anzutreten, obwohl es bereits einen Tag später auch das Eröffnungsmeeting in seinem „Wohnzimmer“ Meran gab. „Die Pause war mir zu lang, ich wollte einfach dabei sein,“ sagte Aichner in Karlsbad, bevor er sich zusammen mit seinem Trainer Josef Vána jr. und Stalljockey Josef Bartos in der Nacht von Samstag zu Sonntag auf die 1000 Kilometer lange Heimreise nach Meran begab. Der Vána-Stall ging bei der tschechischen Hindernispremiere leer aus, aber bereits in Italien war es mit vier Siegen im Laufe der zwei Tage „business as usual“.

Mit Andoins (Kapgarde) und Colpo Di Stato (Stormy River) hate Scuderia Aichner SRL in Karlsbad zwei heiße Favoriten, mit einem dritten und vierten Platz blieben sie aber nur in den Nebenrollen. Die als erstes Hindernisrennen ausgetragene Steeplechase Preis des Jockey Club über 3700 Meter wurde von dem 6-jährigen Dominique (Motivator) aus dem Stall Dr. Charvát gewonnen. Der ehemalige Spitzensteher zeigte ein eindrucksvolles Debüt über den Sprüngen und setzte sich unter Jan Faltejsek um 6 Längen vom zweiten Meisho Kongoh (Makfi) ab. Den vierten Rang hinter Andoins belegte der in der letzten Großen Pardubitzer laufende Sztorm (Enjoy Plan).

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Ein Teil der Karlsbader Rennen wurde von slowakischen Ställen beherrscht, die zweimal siegreich waren. Die Saison in Bratislava bleibt ungewiss, der Verband der slowakischen Vollblutzüchter veranstaltete am letzten Sonntag zusammen mit der Trainer-Assoziation eine Krisensitzung. Die Aktiven haben in einer Pressemitteilung Sorgen um die Zukunft des Rennsports im Lande geäußert forderten und die als Turf-Autorität wirkende Rennbahn Bratislava zu neuen Gesprächen auf. Es gibt noch immer keine Termine oder Pläne, wann und wie die diesjährige Saison aufgenommen werden soll.

Deshalb sind slowakische Ställe derzeit vor allem in Tschechien unterwegs und mit Opasan (French Navy) haben sie am Samstag sogar den Sieger des ersten Derby-Trials gestellt. Der aus der Familie von Ouija Board stammende Hengst des Stalles Bormann aus dem Training von Jozef Chodúr holte sich mit Radek Koplík ohne größere Mühe den Preis der Nadation der Stadt Karlsbad (2000 m, ca 3.800 Euro). Mit starkem Speed ließ er um 3 1/2 Längen den Prager Winterfavoriten Suprtupl (Worthadd) hinter sich, auf den dritten Platz kam der vom Gestüt Hof Ittlingen gezüchtete und ebenfalls in Slowakei vorbereitete Spartico (Maxios) angeflogen. Die Favoritin Francesca Bella (Kingston Hill), die Siegerin des BBAG-Rennens in Bratislava, kam nach einer Kollision nicht so richtig in Schwug und musste sich mit dem vierten Rang zufrieden geben. Das Siegerteam denkt nun über einen Nachnennung ins Tschechische Derby nach.

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In Budapest zeigte einmal mehr gute Frühjahrsform Trainer Stanislav Georgiev, dessen dreijährige Antilopa (Sir Prancealot) sich unter Jozef Parigál sicher um 3/4 Längen das klassische Trial Gróf Erdödy Rudolf Emlékverseny (1400 m, ca 3.700 Euro) holte. Der aus dem Gestüt Ohlerweiherhof stammende Turn Me On (Amaron) verteidigte im knappen Einlauf das zweite Platzgeld vor Marlon (Steady As A Rock) und Kráken (Pigeon Catcher). 

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Im Igazgatósági Díj (2000 m, cca 4300 Euro) landete der Favorit For You (Frozen Power) im geschlagenen Felde, der etwas unerwartete Sieg ging an den vierjährigen Mont Master (Captain Marvelous) mit Gábor Bakos, der La Shaba (Ocovango) und Selyemkö (Satin Stone) auf die Plätze verwies.

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Auch in Warschau wurde für die klassischen Rennen geprobt. Im Nagroda Irandy (2000 m, ca. 4.100 Euro) konnte der von Szczepan Mazur gerittene Night Thunder (Nathaniel) mit einem leichten Erfolg überzeugen. Drei Längen hinter dem Schützling von Adam Wyrzyk endeten Petit (Zanzibari) und der von E. Krakowiak selbst gezüchtete Airy Boy (Silvaner). 

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Schon am Samstag gab eines der besten polnischen älteren Pferde Xavery (Planteur) sein Debüt im Nagroda Jaroszówki (1300 m, ca. 7.800 Euro). Der von Krzystof Ziemiański trainierte fünfjährige Hengst des Stalles SK Wyszków löste seine Aufgabe ganz locker und schlug um 3 1/2 Längen Umberto Caro (Stormy River) und Medrock (Rock of Gibraltar). 

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Martin Cáp, Prag

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