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Ponntos Pferd des Jahres in Tschechien

Der neue Präsident des tschechischen Jockey Clubs Dr. Jiří Charvát (rechts) mit seinem Vizepräsidenten und Turf-Legende Josef Vána. Foto: Tomáš Holcbecher / Jockey Club

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 803 vom Freitag, 02.02.2024

Es ist ein weiterer Meilenstein in der nicht so langen Geschichte des Familien-Rennstalles Nieslanik, dessen orange-weißen Farben in den letzten Jahren auch in Deutschland unterwegs sind. Der 6-jährige Ponntos (Power) wurde am vergangenen Samstag im Rahmen des Jockey Club-Galaabends in Prag zum Pferd des Jahres 2023 gekürt. Der dreimalige Champion der tschechischen Sprinter steht derzeit in Dubai, wo er am 22. Dezember ein Listenrennen in Meydan gewinnen konnte und nur einen Tag vor der Zeremonie legte er mit einem zweiten Platz im Blue Point Sprint (Gr.2) noch nach. In Tschechien besteht die seit 1969 stattfindende Wahl aus einer Kombination von Experten-Stimmen und Punkten für einzelne Resultate auf der Bahn. Und gerade der Dubai-Erfolg von Ponntos zwei Tage vor Weihnachten zeigte sich als entscheidend, denn er holte sich somit die letzten Punkte, mit denen er den führenden Steepler Suroit (Linda’s Lad) noch einfangen konnte.

Der Trainer von Ponntos Miroslav Nieslanik, der seine ganze berufliche Karriere in der schlesischen Stahlindustrie verbrachte und sich jetzt mit Vollblütern als Hobby in seiner Pension beschäftigt, gewann sein erstes Championat. Damit stellte er einen europäischen Rekord auf, denn er war mit 72 Jahren zusammen mit John Gosden der älteste Trainer-Champion der vergangenen Saison. Der in Frankreich siegreiche Jean-Claude Rouget ist um zwei Jahre jünger, genau wie Bent Olsen in Dänemark.

Im Rahmen des Galaabends wurden vier Persönlichkeiten für besondere Verdienste um den tschechischen Rennsport geehrt. Einer von ihnen war František Holčák, der in seiner mehr als 40 Jahre umfassenden Karriere sieben Sieger des Prager Derbys und vier (!) Tripple Crown-Sieger sattelte. Der emotionalste Moment des Abends kam allerdings zum Schluss, als Ferdinand Minarik jr. die Auszeichnung für seinen verstorbenen Bruder Filip entgegennahm. Als alle auf dem Podium nicht im Stande waren zu sprechen und nur nach oben schauten, hatte die Mehrzahl der Gäste Tränen in den Augen.

Martin Cáp, Prag

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