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Post aus Prag - Sternkranz-Erfolg nach Sommerpause

Free Folie holt sich unter Jaroslav Linek die Oaks in Bratislava. Foto: Vaclac Volf - fotovolf.com

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 785 vom Freitag, 15.09.2023

Man musste schon sehr genau hinschauen, wenn am vergangenen Samstag die Kandidatinnen im Slowakischen Oaks (2000 m, 19.000 Euro) das Ziel in Bratislava passierten. Den Sieg der beste slowakischen dreijährigen Stute Free Folie (Free Eagle), die von ihrem Trainer Jaroslav Línek geritten wurde, war klar. 1 3/4 Längen dahinter wurde es aber sehr eng – zwischen der Zweiten und Achten im Ziel war gerade einmal eine Länge. Der Richterspruch lautete: „sicher 1 3/4 – Kopf – Nase – Hals – kurzer Kopf – Nase – Hals“. Den zweiten Platz ergatterte die 1000 Guineas-Siegerin Feschanda (Dariyan) und die lange auf der Spitze liegende Willemine (Pouvoir Absolu) verteidigte das dritte Platzgeld. Für Free Folie war es bereits der dritte Erfolg hintereinander auf der höchsten Leistungsebene. Sie stammt aus der Zucht von Alexander Pereira und läuft in den Farben von Peter Strnisko, dessen Stall schon mehr als ein Vierteljahrhundert auf der slowakischen Szene präsent ist.

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Der unweit der tschechischen Grenze tätige Jaroslav Línek hatte einen großen Tag. Neben dem klassischer Siegerin stellte er auch die neue slowakische Winterkönigin. Die vom Stall Keinhornland gezüchtete Amra (Protectionist), ein 9.500 Euro BBAG-Kauf des Stalles KT Obal aus der Familie der Diana-Siegerin Alaria (Kaiseradler), setzte sich im Preis der Winterkönigin (1600 m, 9.000 Euro) um eine halbe Länge gegen She Free (Free Eagle) durch, Dritte wurde Anika (Eagle Top).

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Ein weiterer Sieger aus deutscher Zucht in Bratislava war der Ex-Ebbesloher Dionis (Harzand), der inzwischen ein erfolgreiches Hindernispferd für den Stall Dr. Charvát ist. Im slowakischen „Champion Hurdle“ Prútenky šampiónov (4000 m, 4.230 Euro) hatte der Schützling von Pavel Tůma keine große Mühe und gewann unter Jan Faltejsek sicher um 3 1/4 Längen vor Hakimpour (Muhaarar) und dem von Ralf Rohne gezüchteten Oroblanco (Jukebox Jury).

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In der größten Steeplechase der slowakischen Saison Velká starohájska steeplechase (5000 m, 5.500 Euro) gab es allerdings einen einheimischen Erfolg. Der fünfjährige Seriensieger Greek Dessert (Stormy Jail) musste sich nämlich gegen den erfahrenen Fort Ryan (Ryan) mit Pavel Složil jr. geschlagen geben. Dahinter belegte Forman (Youmzain) den dritten Platz.

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Hindernisrennen standen am letzten Wochenende ungewohnt auch auf der Prager Rennbahn in Focus, wo der 17. Jahrgang des Zlatý pohár EŽ Praha (4200 m, ca. 10.200 Euro) über die Bühne ging. Wegen zeitnahen Veranstaltungen in Pardubitz und Meran hat das größte Hürdenrennen des Jahres schon seit Jahren Probleme ein größeres Feld zusammen zu bekommen. Da es aber dem Trainer Josef Váňa jr. und dem Stall Scuderia Aichner als eine Art Aufgalopp vor größeren Aufgaben in Frankreich dient, stimmt mindestens die sportliche Qualität. Am Sonntag trafen nur vier Pferde aufeinander, davon drei aus dem Quartier der Familie Váňa und kuriose drei aus der Zucht des Gestüts Röttgen. Mit dem aus seiner Sommerpause kommenden Sternkranz (Kamsin) und Nordstrand (Reliable Man) waren gleich zwei ehemalige Teilnehmer des Deutschen Derby dabei.

Sternkranz mit Josef Bartoš lies sich lange vom Stallkollegen Capivari (Yeats) ziehen und als er sich 1000 Meter vor dem Ziel die Position verbessern sollte, verlor er an Boden und sah wie ein geschlagenes Pferd aus. Bartoš blieb aber ruhig, lies den Wallach in Ruhe galoppieren und startete vor dem letzten Hindernis einen neuen Angriffsversuch. Diesmal klappte es einwandfrei und der Favorit löste sich um 5 Längen von Wilantos und Capivari ab. „Das war schon eine tolle Vorstellung. Ich meine, dass er etwas Probleme mit dem schnellen Boden hatte. Er mag eher weichere Bahn,“ sagte Bartoš nach dem Rennen. Für Sternkranz war es bereits der elfte Hinderniserfolg, insgesamt hat er zwischen den Flaggen bereits 4,9 Millionen Kronen (mehr als 200.000 Euro) verdient.

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Martin Cáp, Prag

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