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Post aus Prag - Ideal Approach verabschiedet sich wie ein Champion

Ideal Approach gestaltet seinen letzten Rennbahnauftritt erfolgreich. Foto: Vaclav Volf - fotovolf.com

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 792 vom Freitag, 03.11.2023

Der Große Oktober-Preis (2000 m, 5.800 Euro) in Bratislava, das letzte bessere Rennen der slowakischen Saison, ist nicht unbedingt ein Publikumsmagnet, doch am vergangenen Sonntag hatte er große Publizität. Denn gerade hier hatte sich der 11-jährige Ideal Approach (Bushranger) mit seiner langen und erfolgreichen Karriere verabschiedet. Der populäre Schützling von Luboš Urbánek wusste genau, was seine zahlreiche Fan-Gemeinde von ihm erwartet und machte beim 75. Karrierestart seinen 17. Sieg perfekt. Mit Petr Foret gewann er um 3/4 Längen vor dem dreijährigen Royal Catatumbo (Footstepsinthesand) und Blue Bay (Shamalgan). Insgesamt hat er etwa 200 000 Euro eingaloppiert.

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Der Wallach wurde 2015 vom Stall Lokotrans in einem französischen Verkaufsrennen erworben. Er kam nach Tschechien als spanischer Winterfavorit und war unter anderem Vierter in den Prager 2000 Guineas, bevor er zum langjährigen Mitglied der Meiler-Elite wurde. Er entwickelte einen besonderen Ehrgeiz und Rennstil, mit dem er noch im hohen Alter zu großen Ehren kam. Unter anderem schaffte er das Kunststück als Zehnjähriger den Großen Preis von Prag und den Scottish Rifle-Preis beim slowakischen Turf Gala-Meeting zu gewinnen. Er war dreimal auch in Deutschland erfolgreich und verpasste 2022 nur knapp das kleine Blacktype, als er nach einem missglückten Rennverlauf Vierter auf Listenebene in Dresden war.

Im heimischen Stall, der unweit von Brünn liegt und wo er seine Rente zusammen mit den Top-Steeplern Al Bustan und Nikas verbringen wird, hatte Ideal Approach schon längst Kultstatus. Spätestens nach seinem ersten Ausgleich I-Erfolg in Hamburg hatte er viele Fans auch in Deutschland. „Für mich ist er ein Inbegriff für ein Rennpferd. Ich durfte mit ihm zweimal in Hamburg gewinnen. Es ist extrem schön, wie er noch im hohen Alter richtig motiviert war zu galoppieren und Spaß an den Rennen hatte,“ sagt Sibylle Vogt, die viermal im Sattel von Ideal Approach war. „Egal, wie schwer die Rennen waren, er hat immer alles gegeben. Ich freue mich, dass er mit einem Sieg seine Karriere beenden konnte und gesund und munter einen neuen Abschnitt seines Lebens betreten darf. Ich glaube, dass solche Pferde der Grund sind, warum ich Jockey geworden bin. Für mich ist er ein absolutes Herzenspferd und ich wünsche ihm nur das Beste.“

In Tschechien wurden die letzten größeren Hindernisrennen der Saison im mährischen Slušovice gelaufen. In der Großen Slušovicer Steeplechase (5200 m, ca. 6.100 Euro) belegten die im Lande gezogenen Pferde die ersten drei Plätze. Nach einem guten Abschneiden beim großen Pardubitzer Meeting setzte sich die 11-jährige Yara (Yeats) aus der eigenen Zucht des Stalles Zámecký Vrch durch. Nach einem optimalen Ritt von Jan Odložil fand die von Stanislav Popelka trainierte Stute in er Zielgeraden genügend Kräft, um ihren Trainingskollegen Zataro (Moonjaz) zu schlagen. Dritter wurde Averis (Pouvoir Absolu) vor dem Meran-Spezialisten Prince d' Orage (Tirwanako).

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Aus deutscher Sicht war vor allem das größte Hürdenrennen des Tages Cena Power of Love (3200 m, cca 6100 Euro) interessant. Der von der Stiftung Gestüt Fährhof gezüchtete La Salinero (Maxios) aus dem Stall von Michael Grimmingger, kam unter Ondřej Velek zu seinem dritten Sieg in der aktuellen Saison. Der Schützling von Josef Váňa sr. schlug überraschend leicht den Favoriten Dionis (Harzand) aus der Ebbesloher Zucht, dem ganze 4 1/2 Längen fehlten. Mit dem dritten Platz zeigte erneut eine gute Leistung der von Ralf Rohne gezogene und für slowakische Interessen laufende Oroblanco (Jukebox Jury).

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Eine große Überraschung gab es am Wochenende im Budapester Kincsem Park. Der amtierende Derbysieger Amore Boy (Shamalgan) ging ins Akaba - Köztársasági Díj (1800 m, ca. 4.200 Euro) als haushoher Favorit, wurde aber klar von der vierjährigen Different Illusion (Charming Thought) geschlagen. Die von Gábor Maronka trainierte Stute war mit Örs Kolumbán um 5 Längen überlegen. Hinter Amore Boy belegte Delikát (Move Your Vision) den dritten Rang.

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In Warschau waren die Zweijährigen im Fokus. Nagroda Mokotowska (1600 m, ca.15.700 Euro), der polnische Winterfavorit, wurde wie erwartet von Zen Spirit (Inns of Court) mit Jiří Palík gewonnen. Die Dominanz des Schützlings von Maciej Jodlowski war aber doch etwas verblüffend, denn der Hengst des Stalles Singha setzte sich um 7 Längen von Heaven Give Enough (Unfortunately) ab, auf dem dritten Platz folgte Cunning Fox (Al Wukair).

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Einen Außenseiter-Erfolg gab es hingegen unter den zweijährigen Stuten im Nagroda Efforty (1400 m, ca. 13.300 Euro), wo sich die von Karolina Kaminska gerittene Stage Door (Soldier's Call) aus dem Stall IK Racing Stables durchsetzte und das starke Duo des Stalles Westminter Race Horses hinter sich ließ. Mit einem Abstand von 3/4 Längen holte sich Bonnie Elizabeth (Territories) das zweite Platzgeld vor der aus der eigenen Zucht von Marian Ziburske stammenden Kaboom (Lord of England).

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Im Warschauer Rahmenprogramm glänzte einmal mehr der Oldie Emiliano Zapata (Garswood), der unter Alexander Reznikov das Nagroda Criterium (1300 m, cca 13 300 Euro) für sich entschied. Auf den weiteren Plätzen landeten mit Timemaster (Mukhadram) und Blizbor (Power) weitere erfahrene Pferde.

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Martin Cáp, Prag

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