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Post aus Prag - Laube in Hochform, Smida macht Schluss

Lailaho überrascht mit Formjockey Martin Laube. Foto: Bohumil Krizan / Jockey Club

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 693 vom Freitag, 05.11.2021

Wer ist der erfolgreichste slowakische Jockey aller Zeiten? Diese Trivia-Frage für ein Turf-Quiz an einem langen Winterabend dürfte nicht allzu schwierig sein. Jozef Bojko ist mit seinen Statistiken und Gruppe-Erfolgen noch immer der Andrasch Starke des kleinen slowakischen Rennsports. In der imaginären Hall Of Fame haben auch weitere in Deutschland tätige Jockeys wie früher Rastislav Jurácek und aktuell Michal Abík ihren Platz. Doch in Bratislava selbst, auf der Wochenbasis, haben in den letzten zwanzig Jahren regelmäßig Jaroslav Línek und Zdenko Smida die Lage beherrscht. Vor dem letzten Renntag der slowakischen Saison am vergangenen Sonntag gab es von beiden Neues zu berichten.

Línek – inzwischen schon als Trainer tätig, aber als starker und routinierter Jockey nach wie vor in der Slowakei und Tschechien sehr populär – gewann in Bratislava ein Rennen und holte sich mit 22 Siegen seinen siebten Champion-Titel. Hingegen gab der 47-jährige Smida bereits vor dem Renntag das Ende seiner Karriere bekannt. Der sechsmalige slowakische Champion und Sieger von etwa 550 Rennen inklusive des Slowakischen Derby 2019 und 2020 arbeitet schon zwei Jahre als Kraftfahrer. „Ich wollte schon letztes Jahr aufhören, wegen der Pandemie gab es wesentlich weniger Ritte. Mit dem Gewicht hatte ich nie Probleme, aber gesundheitlich und gefühlsmäßig war es nicht mehr ideal. Ich bin einfach in die Jahre gekommen und wollte rechtzeitig aufhören,“ sagte Smida der Tageszeitung Sport.

Das letzte größere Rennen der slowakischen Saison, der Große Oktober-Preis (2000 m, 6.000 Euro) holte sich Start – Ziel der diesjährige St. Leger-Sieger Besthon (Intello), der mit Martin Laube im Sattel sicher die fünfjährigen Ryony (Zoffany), Kaptain Joe (Move Your Vision) und Arcturus (Fast Company) hinter sich ließ. 

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Laube reitet derzeit in Hochform, er feierte einen Hattrick sowohl in Bratislava, als auch am Donnerstag-Renntag in Slusovice und weitere zwei Siege notierte er am Samstag in Most.

Darunter war auch die Ceskomoravská cena (1400 m, ca. 5.900 Euro), wo Laube auf dem Überraschungssieger Lailaho (Stormy Jail) saß. Der dreijährige Hengst des Stalles Lokotrans sorgte für einen weiteren Zuchterfolg des Gestüts Napajedla, das 2021 vor allem dank den Nachkommen von Egerton eine außerordentliche Saison hatte. Lailaho ist ein Enkel der klassisch platzierten Latinita (Paico) und gehört zu einer der erfolgreichsten tschechoslowakischen Familien, die in den 60er Jahren von der aus Frankreich importierten La Lézardé (Beau Prince) gegründet wurde. Lailaho selbst war bis letzte Woche sieglos, belegte aber unter anderem den vierten Platz in den 2000 Guineas und war Fünfter im bestdotierten tschechischen Sprint EJC Leram Million. In Most schlug er um eine halbe Länge Salar Island (Sakhee’s Secret) und den besten Sprinter der letzten drei Jahren Mr Right (Echo Of Light).

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Im mährischen Slusovice wurden gleich vier größere Hindernisrennen gelaufen, die meisten von ihnen leider nur mit überschaubaren Feldern. Die Große Slusovice-Steeplechase (5200 m, ca. 5.900 Euro) wurde zu einem Spaziergang für den 12-jährigen Sztorm (Enjoy Plan) mit Pavel Slozil jr. Der in diesem Rennen bereits 2015 erfolgreiche Schützling von Greg Wroblewski siegte hochüberlegen mit 8 Längen und wurde nach dem Rennen pensioniert. Der beste vom Rest war der vom Gestüt Röttgen gezüchtete Wotan (Nathaniel), Dritter wurde der Außenseiter Tex (Midships).

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Martin Cáp, Prag

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