Aufgalopp 248: Zur Finanzierung der Gruppe-Rennen

Im vergangenen Jahr sind in Deutschland 44 Gruppe-Rennen gelaufen worden, hinzu kommt eine geringfügig höhere Zahl von Listenrennen. Rennen, die den veranstaltenden Rennvereinen wirtschaftlich oft nicht gut tun. Gruppe-Prüfungen haben eine Mindestdotierung von 55.000 €, sie generieren oft nur eine übersichtliche Zahl an Nennungen, die Wettumsätze sind in der Regel nicht wesentlich höher als in Handicaps der unteren Kategorie. Ein Beispiel ist der Preis des Winterfavoriten, der mit 155.000 € plus Züchterprämie dotiert ist. Die Nenngelder betragen in der Regel um die 120.000 €, die finanzielle Unterdeckung ist programmiert. Kein Wunder, dass der Kölner Rennverein bemüht war, einen anderen Ausrichter für das sportlich wichtigste Zweijährigen-Rennen des Jahres zu finden. Hat er aber wohl nicht, jetzt bleibt das Rennen im Weidenpescher Park. Baden-Baden wollte vier Black Type-Rennen auf den Markt bringen, doch das ist auch obsolet, denn dem Vernehmen nach werden flächendeckend jetzt die Rennvereine bei der Finanzierung ihrer Gruppe-Rennen aus diversen Töpfen finanziell unterstützt.

So setzt zum wiederholten Mal die Diskussion ein, ob wir eine derartige Zahl von solchen Rennen benötigen. Viele Vereine mögen liebend gerne ausschließlich Handicaps mit hohen Plus-Skalen durchführen, weil diese die beste Rendite versprechen. Doch dann hätte der Standard des hiesigen Rennsports bald den von Holland erreicht. Gruppe-Rennen sind, ohne Frage, für den hohen Stellenwert der deutschen Zucht unerlässlich. Ohne sie würden wir europaweit in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Jedes Rennen gehört, wirtschaftlich gesehen, auf den Prüfstand. Doch ohne Highlights geht es nicht. Auch deshalb gibt es die immer noch vorzeigbaren Zuschauerzahlen auf deutschen Rennbahnen.