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Aufgalopp 136 zu Winterrennen in Dortmund und Neuss

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 136 vom Freitag, 15.10.2010

Mit zwei Allwetterrennbahnen sollte der deutsche Rennsport, so möchte man meinen, in einer komfortablen Situation sein. War er auch, in den guten Jahren, als die Wettumsätze kostendeckend waren, im Winter alternierend Neuss am Samstag und Dortmund am Sonntag veranstalteten, es an den Samstagen noch eine Sendung namens „Telewette“ gab, an die sich allerdings nur noch die Älteren von uns erinnern. Das ist aus vielerlei Gründen Historie.

Trotzdem sind Winterrennen ein unverzichtbarer Bestandteil des deutschen Turfkalenders. Sie bieten Startmöglichkeiten für kleinere Ställe, sie halten den Wetter am Produkt fest. Wer diese Rennen streicht, sägt an der Substanz des Rennsports.

Die Zeit ist allerdings über das Geläuf hinweg gegangen. Der hierzulande den Vierbeinern angebotene Sand ist nicht mehr wettbewerbsfähig. International schon lange nicht, national eigentlich auch nicht mehr und so ist es kein Wunder, dass Frankreich ab November noch mehr auf der Reiseroute als sonst sehen wird. Sollte der Rennsport im Winter in Deutschland eine Zukunft haben, dann ist es dringend vonnöten, dass zumindest eine der beiden  Bahnen einen Untergrund bekommt, der modernen Ansprüchen genügt. Das würde den einen oder anderen Trainer ermuntern, vielleicht doch auf teure Auslandsreisen zu verzichten.

Fragt sich nur, wer das bezahlen soll. Ansätze hat es gegeben. Dortmund  hat darüber nachgedacht, auch Neuss. Es scheiterte an den Finanzen. Eigentlich ist es also ein Projekt für „German Racing“, eine Institutionen übergreifende Maßnahme, die allen nutzt. Man sollte es dringend anpacken.

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