15.05.2010, Newbury , 1. R. - Lockinge Stakes

Wenn ein gestandener Trainer wie Richard Hannon, 64, bei einer Siegerehrung in Tränen der Rührung ausbricht, dann miss es sich schon um ein besonderes Pferd handeln, das da gerade als Erster die Ziellinie überquert hat. Und dieser Paco Boy nimmt denn im immerhin 200 Köpfe zählenden Hannon-Stall eine ganz besondere Stellung ein. Unauffällig gezogen, vergleichsweise preiswert erworben (er war in seiner Jugend gleich viermal auf einer Auktion und kostete letztlich zweijährig bei der Breeze Up Sale in Doncaster 30.000 Guineas), hat er sich zu einem der besten Meiler der Welt gemausert. 18 Starts, 11 Siege, acht davon auf Gruppe-Ebene, das ist schon eine bemerkenswerte Karriere, die mit einem dritten Platz zweijährig in einem Maidenrennen in Newbury eher unspektakulär begann.

Die Lockinge Stakes mögen nicht unbedingt mehr das Renomee vergangener Tage haben, doch war der Stil, in dem Paco Boy die Konkurrenz pulverisierte, wahrlich imponierend. Er canterte die Konkurrenz im gewöhnlichen Handgalopp ab und wird nun Royal Ascot ansteuern, wo er seinen Vorjahresieg in den Queen Anne Stakes wiederholen soll. Er ist ein Sohn von Desert Style (Green Desert), der für 10.000 € im Haras de Hoguenet in Frankreich steht und bei uns natürlich als Vater von Next Desert einen Namen hat. Paco Boys Mutter, die in Irland gerade einmal eine Platzierung vorzuweisen hat, das auch noch fünfjährig, hat noch vier andere weniger bedeutendere Sieger gebracht. Sie ist Schwester von Cape Town (Desert Style), Listensieger und Zweiter im Attheraces Mile Handicap (Gr. II), sowie des Listensiegers Shaadi. Aus ihrer Schwester Red Cloud stammt der vielfache Sieger Sky Crusader (Mijahid), eine andere Schwester, Grey Patience (Common Grounds), ist zweite Mutter dees Goldene Peitsche (Gr. II)-Siegers und Gestüt DIRECTA-Deckhengstes Electric Beat (Shinko Forest).