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Orby Sale: Zweimal sechsstellig und leichtes Plus

Diese Frankel-Stute ersteigerte Coolmore. Foto: Goffs

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 787 vom Freitag, 29.09.2023

Irlands wichtigste Auktion ist die von Goffs in den Kildare Paddocks durchgeführte Jährlingsauktion, die unter dem Namen Orby Sale zur Wochenmitte mit “Book 1” an zwei Tagen durchgeführt wurde. Alle großen Namen der Branche waren vor Ort und das Ergebnis drückte den derzeit sehr soliden Trend auf dem Markt aus. Von den 497 vorgestellten Jährlingen wurden 433 bei einer sehr guten Verkaufsrate für 53,6 Millionen Euro verkauft. Der Schnitt pro Zuschlag lag bei 123.893 Euro und damit um zwei Prozent über dem Vorjahreswert. So zeigte man sich in der Kommandozentrale des Unternehmens auch höchst zufrieden. Goffs hat aktuell auch die einige Jahre zu den Akten gelegten Auktionsrennen wieder belebt, am vergangenen Wochenende etwa wurde auf dem Curragh die Goffs Million gelaufen. 

Zweimal wurde es am Mittwoch, dem zweiten Tag von “Book 1” sechsstellig. nicht unerwartet bei Stuten. Coolmore musste tief in die Tasche greifen, um sich für 1,85 Millionen Euro eine Stute aus der Zucht von Ben Sangster zu sichern, wobei mit Kieran Lalor der Beauftragte der Al Shir’aa Farms die Rolle des Unterbieters spielen musste. Die Frankel-Tochter stammt aus der Multilingual (Dansili), einer Schwester von Kingman (Invincible Spirit) aus einer großen Juddmonte-Familie. Die Mutter hat mit Tilsit (First Dedence) bereits einen Gr. II-Sieger auf der Bahn, Die zweite Mutter ist die Gr. I-Siegerin Zenda (Zamindar), eine Schwester von Oasis Dream (Green Desert). M. V. Magnier bezeichnete den Preis für eine Frankel-Tochter mit einem derartigen Pedigree als “fair”. 

Bis zu 1,65 Millionen Euro musste die Agentin Amanda Skiffington gehen, um sich eine New Bay-Stute aus der Falling Petals (Raven’s Pass) zu sichern. Angeboten vom Ballylinch Stud handelt es sich um die rechte Schwester von Saffron Beach (New Bay), erfolgreich in den Sun Chariot Stakes (Gr. I) und im Prix Rothschild (Gr. I). Fiona Carmichael war die Käuferin der vom China Horse Club gezogenen Stute. 

Der teuerste Hengst war mit einem Zuschlag von 750.000 Euro am Dienstag im Ring: In den Stall von Joseph O’Brien geht ein Sea The Stars-Hengst, Bruder des auf drei Kontinenten in Gr. I-Rennen erfolgreichen State of Rest (Starspangledbanner), der ebenfalls im O’Brien-Stall stand. Eine Schwester ist die zweifache Gr. III-Siegerin Tranquil Lady (Australia). Über den exakten Käufer wollte sich der Trainer nicht auslassen. 

 

Fantastic Moon-Schwester nicht verkauft

 

Zu den anerkannt wagemutigen Pinhookern Europas gehört seit Jahren Philipp von Stauffenberg. 550.000 Euro wie vor einem Jahr an gleicher Stelle für einen Kingman-Hengst gibt er aber auch nicht jeden Tag aus. Knappe zwölf Monate später kam der Bruder der Gr. I-Siegerin Skitter Scatter (Scat Daddy) erneut in den Ring, Godolphin bekam für 650.000 Euro den Zuschlag. “Wir hatten schon im vergangenen Jahr über ihn nachgedacht”, gab Godolphins Vertreter Anthony Stroud zu Protokoll, “dann aber doch noch ein Jahr gewartet. Wie er sich entwickelt hat, das hat uns gut gefallen.” Amo Racing und David Redvers waren Unterbieter. Stauffenberg, erstmals Verkäufer bei dieser Auktion, zeigte sich anschließend philosophisch bezüglich des Preises, der weder einen Verlust noch einen gewaltigen Gewinn bedeutet. 

Nicht verkauft wurde hingegen die von Masar stammende Schwester des Derbysiegers Fantastic Moon (Sea the Moon), sie blieb bei 470.000 Euro hängen. “Pl#ne gibt es mit ihr”, sagte Stauffenberg auf Anfrage, “sie sind aber noch nicht konkret.” Eine aus eigener Zucht stammende Sottsass-Stute aus der Noelani (Nayef) gab er für 65.000 Euro an Winnie Bloodstock ab. 

Godolphin hatte sich bereits am Mittwoch im hochpreisigen Bereich getummelt, als ein Frankel-Hengst aus der Promised Money aus dem Yeomanstown Lot für 625.000 Euro erworben wurde. Zu den Käufern zählte einmal mehr auch der Hong Jockey Club, der vier Jährlinge für knapp 1,2 Millionen Euro ersteigerte, darunter einen Mehmas-Hengst für 500.000 Euro. Von den Hengsten mit dem ersten Jahrgang im Ring schrieb Ghaiyyath die besten Zahlen. Sein teuerster Nachkomme im Ring war eine Stute, in deren Pedigree weiter hinten auch Millowitsch (Sehrezad) auftaucht. Sie ging für 400.000 Euro an Godolphin. Ein Hengst aus dem ersten Jahrgang von Earthlight brachte 300.000 Euro. 

Die Auktion wurde am Donnerstag mit dem zweitägigen "Book 2" fortgesetzt. 

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