Neues aus Hong Kong

Jamie Richards, 32, einer der führenden Trainer in Neuseeland, wird ab der Saison 2022/2023 in Hong Kong arbeiten. Die Nachricht kam für die dortige Rennsport-Community angesichts der herausragenden Stellung von Richards durchaus überraschend. Er hat seit dem Beginn seiner Trainertätigkeit 2014/15 über fünfzig Gr. I-Rennen gewonnen, war dreimal Champion-Trainer und hält mehrere Rekorde, so für die meisten Siege in einer Saison (160) oder für die meisten Black Type-Siege in einem Rennjahr (36). Zu den von ihm betreuten Pferden gehörte auch Melody Belle (Commands), die 14 Gr. I-Rennen gewonnen hat.

Richards wird nach Hong Kong von seiner Lebensgefährtin Danielle Johnson begleitet. Die 30jährige ist aktuell Champion-Jockey in Neuseeland und in der inoffiziellen Weltrangliste bei den weiblichen Jockeys die Nummer drei, in ihrer Karriere hat sie bereits über eintausend Rennen gewonnen. Ob sie bei dem komplizierten Lizensierungssystem auch in Hong Kong reiten wird, ist noch nicht geklärt.

Vorerst ist sie ohnehin außer Gefecht gesetzt, da sie sich bei einem Sturz am Neujahrstag in Ellerslie einen Beinbruch zuzog. In einem Gr. II-Rennen verunglückte ihr Ritt Gold Watch (Swiss Ace), ein aufstrebender Star der Szene, derart tragisch, dass er eingeschläfert werden musste. Noch eine Stunde zuvor hatte Johnson ein anderes Gr. II-Rennen gewinnen können.

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Richards Kollege Tony Cruz, 64, wird ebenfalls eine Lizenz für die kommende Rennsaison in Hong Kong bekommen, auch wenn er dann die vom dortigen Jockey Club vorgeschriebene Altersgrenze für Trainer von 65 Jahren erreicht hat. Der ehemalige Spitzenjockey Cruz, der 1991 auch einmal im Deutschen Derby – erfolglos auf Friscolino  – in den Sattel gestiegen war, war zweimal Championtrainer in Hong Kong, erfüllt zudem alle Kriterien, die eine Verlängerung seiner Lizenz vorsehen. Dazu gehört auch eine jährliche ärztliche Untersuchung.

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Master Eight (Oamaru Force) entwickelt sich in Hong Kong zum neuen Fliegerstar. Am 1. Januar gewann der 2017 geborene Wallach in Sha Tin die mit umgerechnet rund 417.000 Euro dotierte Bauhinia Sprint Trophy (Gr. III) über 1000 Meter. Im Training bei Frankie Lor war es beim fünften Start der fünfte Sieg, im Sattel saß sein ständiger Reiter Joao Moreira. Hinter ihm belegten Slight Success (Magnus) und Super Wealthy (Epaulette) die nächsten Plätze. Master Eight, der von einem eher unbekannten australischen Deckhengst stammt, war bei Magic Millions für 50.000 A-Dollar ein vergleichsweise günstiger Kauf.

Frankie Lor betreut mit Heathy Happy (Zoustar) auch den Sieger im zweiten wichtigen Rennen des Neujahrstages. Unter Alexis Badel gewann der Wallach den mit ebenfalls rund 417.000 Euro ausgestatteten Challenge Cup (Gr. III) über 1400 Meter gegen Lucky Express (Toronado) und Excellent Proposal (Exceed and Excel).

Im Rahmenprogramm setzte der in Neuseeland gezogene Reliable Man-Sohn Packing Victory seinen Aufwärtstrend fort, als er als Favorit mit Alexis Badel ein über 1400 Meter führendes Handicap gewann. Es war beim sechsten Start in Hong Kong sein vierter Sieg.