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Monsun-Sohn gewinnt Melbourne Cup

Jetzt Melbourne Cup-Sieger: Der Monsun-Sohn Fiorente beim Aufgalopp in Ascot mit Jim Doyle. www.galoppfoto.de - Frank Sorge

Autor: 

Daniel Delius

Auf den ersten sechs Plätzen kamen in diesem wichtigsten Rennen Australiens in Europa gezogene Pferde ins Ziel - natürlich wenig erfreulich für die australische Zucht, aber zusätzliche Arbeit für die Scouts, die in den nächsten Wochen und Monaten in Europa wieder neue Kandidaten für das Spektakel in Melbourne ins Auge fassen werden. Fiorente bescherte seiner charismatischen und enorm populären Trainerin Gai Waterhouse, 59, nach zahlreichen Platzierungen endlich den ersten Sieg in diesem Rennen, womit sie auch die erste Frau ist, die den Melbourne Cup gewinnen konnte. Für Jockey Damien Oliver, 41, war es nach Damienus 1995 und Media Puzzle 2002 der dritte Treffer. Er hatte im vergangenen Jahr eine zehnmonatige Sperre abgesessen, da er in einem Rennen, in dem er selbst in den Sattel gestiegen war, auf ein anderes Pferd gewettet hatte.

Der vom Ballymacoll Stud gezogene Fiorente, der seinem Vater Monsun (Königsstuhl) einen weiteren ganz großen Treffer bescherte, den fünften Gr. I-Sieger in diesem Jahr, hatte seine Karriere in den Farben seines Züchter in der Obhut von Sir Michael Stoute begonnen. Er debutierte 2011 dreijährig, lief in jenem Jahr nur viermal. Bei seinem zweiten Start legte er seine Maidenschaft in Newbury ab, war dann Zweiter in den King Edward Stakes (Gr. II) und Dritter in den Gordon Stakes (Gr. III). Vierjährig holte er sich die Princess of Wales's Goldsmith Stakes (Gr. II) über 2400m in Newmarket, wurde nach seinem vierten Platz im Prix Foy (Gr. II) nach Australien verkauft, wo er direkt im Melbourne Cup (Gr. I) lief und Zweiter zu Green Moon (Montjeu) wurde. In diesem Jahr absolvierte er bisher fünf Starts, dabei gewann er Mitte September die Dato Tan Chin Nam Stakes (Gr. II) über 1600m in Moonee Valley - in Australien laufen die Melbourne Cup-Kandidaten im Vorfeld oft auf relativ kurzen Distanzen. Am 26. Oktober hatte er in der Cox Plate (Gr. I) Rang drei belegt, in Melbourne ging er jetzt sogar als Favorit an den Start.

Er stammt aus der prominentesten Ballymacoll-Familie, denn seine dritte Mutter ist die Yorkshire Oaks (Gr. I)-Siegerin Hellenic (Darshaan), Mutter von drei Gr. I-Siegern, Islington (Sadler's Wells), Greek Dance (Sadler's Wells) und Mountain High (Danehill). Fiorentes Mutter Desert Bloom (Pilsudski) ist nicht gelaufen, sie hat zwei weitere Sieger auf der Bahn. Nach Fiorente kamen männliche Nachkommen von Danehill Dancer und Montjeu, Letzterer, der bereits im Wallach-Status ist, steht für Ballymacoll im Stoute-Quartier. Desert Bloom ist Schwester zu sechs Siegern, Hyblon (Machiavellian) war Listensieger in Japan.

Nichts zu bestellen hatte der ehemalige Schlenderhaner Ibicenco (Shirocco), zum Kurs von 70:1 vorletzter Außenseiter im Feld, er kam auf Platz 16. Der vom Newsells Park Stud gezogene Masked Marvel (Montjeu) kam auf Rang 18 ins Ziel, der Zweitplatzierte aus dem Deutschen Derby (Gr. I), Tres Blue (Anabaa Blue) galoppierte lange an zweiter Position, am Ende wurde er 22. und Vorletzter. Respektabler zog sich Michael Owens Brown Panther (Shirocco) als Achter aus er Affäre. Tragisch endete das Rennen für den ersten Starter des Aga Khan in Melbourne, Verema (Barathea) musste nach einer Fraktur aufgegeben werden.  

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