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Keeneland startet mit hohen Zuschlägen

Der 1,6 Mio-Dollar-Jährling von Quality Road. Foto: Keeneland

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 686 vom Freitag, 17.09.2021

Elf Jährlinge für einen Zuschlag von einer Million Dollar und mehr – das war im zweitägigen „Book 1“ der Keeneland September Sale, der quantitativ größten Jährlingsauktion der Welt, ein mehr als solides Ergebnis, zum Start von "Book 2" wurden die Erwartungen sogar übertroffen. Von 316 angebotenen Lots wurden in den ersten beiden Sessionen am Montag und Dienstag 208 Jährlinge für etwas mehr als 90 Millionen Dollar verkauft, der Schnitt pro Zuschlag lag bei 435.683 Dollar und damit über dem Vorjahreswert. Da die Restriktionen vor einem Jahr aber noch härter waren, ist ein Vergleich schwierig. Auch in diesem Jahr verzichtete mancher europäischer Interessent auf Grund der komplizierten Einreiseformalitäten auf die Reise in die USA.

Neu initiiert wurde die Möglichkeit, dass Jährlinge, die den Reservepreis nicht erreicht hatten, am Ende von „Book 1“ noch einmal in den Ring geführt werden konnten. Davon machten aber nur sieben Anbieter Gebrauch, drei Pferde wurden privat verkauft, eines schließlich zugeschlagen. Die Rückkaufrate war, nicht ungewöhnlich für diese Auktion, relativ hoch, am ersten Tag waren es nur etwas mehr als sechzig Prozent der Offerten, die einen neuen Besitzer fanden.

Überraschend war der Salestopper aber nicht in diesem Segment zu finden, sondern in dem am Mittwoch begonnenen „Book 2“, in dem in der Regel weniger hoch eingestufte Pferde in den Ring kommen. Weit gefehlt: 1,7 Millionen Dollar legte eine mehrköpfige Besitzergemeinschaft für einen Hengst von City of Light (Quality Road) an, es ist der erste Jahrgang des Hengstes.

Und insgesamt war der erste Tag von „Book 2“ ein enormer Erfolg. Der Schnitt pro Zuschlag lag bei 289.081 Dollar und somit um 30 Prozent über dem Wert am korrespondierenden Tag des Vorjahres. Nach drei Sessionen liegt der Schnitt bei 361.857 Dollar (2020: 319.990 Dollar).

Den Höchstpreis von 1,6 Millionen Dollar in „Book 1“ erzielte ein Sohn von Quality Road, der von Stonestreet angeboten wurde. Der Bruder der Gr. I-Pferde Girvin (Tale of Ekati) und Midnight Bourbon (Tiznow) wurde an ein Konsortium verkauft, bei dem Stonestreet in Person von Barbara Banke weiterhin einen Anteil hält. Shug McGaughey wird den jungen Hengst trainieren.

Als starker Käufer zeigte sich Coolmore. M. V. Magnier unterzeichnete bei gleich acht Jährlingen für insgesamt 5.775.000 Dollar den Kaufzettel. Die teuerste Akquisition war ein Hengst von Curlin, der 1,3 Millionen Dollar kostete und bei dem Trainer Todd Pletcher die Rolle des Unterbieters einnehmen musste. Der China Horse Club, der erst seit wenigen Jahren Akzente in der internationalen Szene setzt, steht inzwischen auch als Verkäufer immer mehr im Fokus. Zum zweiten Mal in Folge erzielte das Unternehmen einen siebenstelligen Zuschlag, diesmal verkaufte es eine Into Mischief-Tochter für 1,25 Millionen Dollar an die Spendthrift Farm. Wie China Horse Club-Supremo Teo Ah Khing berichtete, besitzt man inzwischen rund einhundert Mutterstuten in den USA und vierzig in Europa.

Während der Name Juddmonte u.a. bei einer 700.000 Dollar teuren Quality Road-Stute auf dem Kaufzettel auftauchte, wurde etwa Godolphin als Käufer in höheren Regionen noch nicht registriert. Auktioniert wird in Keeneland noch bis zum 24. September.

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