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"Freshman sires" 2023

Blue Point steht im Kildangan Stud in Irland. Foto: Darley

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 751 vom Freitag, 13.01.2023

Der Name Inns of Court  (Invincible Sst für mitteleuropäische Züchter eher weniger geläufig, ein deutsches Gestüt hat unseres Wissens bslang noch nie eine Stute zu dem in Irland stehenden Hengst geschickt. Für Godolphins französische Abteilung hat er für Trainer Andre Fabre in vier Rennzeiten sieben Rennen gewonnen, darunter den Prix du Gros-Chene (Gr. II), dau drei Gr.-III-Rennen, sein Radius reichte bis 1400 Meter. Auf dieser Distanz war er auch Zweiter im Prix de la Foret (Gr. I). Was die reinen Zahlen anbekannt, wird er mit einer starken Zweijährigen-Armada starten, seine Nachkommen waren auf den Auktionen durchaus gefragt. Seine Decktaxe betrug 5.000 Euro, die werden auch dieses Jahr verlangt. Das Interesse an ihm hat bei den irischen Züchtern auch keineswegs nachgelassen, denn 2021 deckte er 174 und im vergangenen Jahr 141 Stuten.

Was die Qualität der gedeckten Stuten anbetraf, dürften jedoch einige Darley- und Coolmore-Hengste höher angesiedelt sein. Blue Point (Shamardal) war ein herausragender Zweijähriger, gewann die Gimcrack Stakes (Gr. II), war Gr. I-platziert und steigerte sich im weiteren Verlauf der Karriere, kulminierend in zwei Royal Ascot-Siegen fünfjährig, in den King's Stand Stakes (Gr. I) und den Diamond Jubilee Stakes (Gr. I). Von seinen Youngstern ist gleich Einiges zu erwarten. Seine Einstandsdecktaxe betrug 45.000 Euro, dieses Jahr sind es 35.000 Euro. Ein weiterer spannender Darley-Hengst ist Too Darn Hot (Dubawi), der zweijährig die Dewhurst Stakes (Gr. I) gewann, dreijährig mit zwei Gr. I-Siegen Champion-Meiler in Europa war. Von den Newcomern war er 2020 mit einer Decktaxe von 50.000 Pfund der teuerste, dieses Jahr werden 40.000 Pfund aufgerufen. Beide Hengste sind von hiesigen Züchtern von Beginn an aufgesucht worden, was auch für Masar (New Approach) gilt, den dritten Darley-Hengst in dieser Liste. Bei dem einstigen Epsom-Derby (Gr. I)-Sieger wird aber kaum schon ein Feuerwerk seiner Zweijährigen erwartet. 

Von den drei Coolmore-Hengsten, die 2020 ins Geschäft einstiegen, hat sicher Ten Sovereigns (No Nay Never) beste Voraussetzungen für eine gute Saison, auch weil er ein exzellenter Zweijähriger war. Er gewann in diesem Alter u.a. die Middle Park Stakes (Gr. I), dreijährig dann noch den July Cup (Gr. I). Seine erste Decktaxe betrug 25.000 Euro, dieses Jahr ist sie auf 17.500 Euro festgesetzt. Auch bei ihm ist der Andrang ungebrochen, 173 Stuten deckte er 2022. Deutsche Züchter waren bei ihm bislang noch zurückhaltend. 

Schaut man sich die Namen auf der Liste an, so überwiegen Flieger, deren Radius allenfalls bis zur Meile reichte. Ein Beispiel ist der in Irland sehr populäre Soldier's Call (Showcasing), der ausschließlich über 1000 Meter gewonnen, darunter dreijährig die Nunthorpe Stakes (Gr. I). Er ist im eher preiswerten Segment tätig, startete mit einem Tarif von 10.000 Euro, dieses Jahr werden 7.500 Euro aufgerufen. 112 Stuten hat er vergangenes Jahr gedeckt.

Ein interessanter Name ist natürlich Waldgeist (Galileo), von dessen Nachkommen ernsthaft aber erst nächste Saison etwas erwartet wird. Von ihm werden demnächst sicher einige Nachkommen auf deutschen Bahnen zu sehen sein. Gebucht wurde er in den beiden vergangenen Jahren weiterhin ordentlich, 101 Stuten waren es 2021, 115 im vergangenen Jahr.

HengstStandort2j. 2023Verk.Jährlinge/Schnitt
Inns of Court (Invincible Spirit)Tally-Ho/IRL169122/ca. €33.950
Blue Point (Shamardal)Kildangan/IRL16478/ca. €111.000
Ten Sovereigns (No Nay Never)Coolmore/IRL14988/ca. €70.400
Too Darn Hot (Dubawi)Dalham Hall/GB12948/ca. €134.000
Soldier's Call (Showcasing)Ballyhane/IRL12189/ca. €33.050
Land Force (No Nay Never)Highclere/GB11675/ca. €37.100
Magna Grecia (Invincible Spirit)Coolmore/IRL11070/ca. €60.700
Masar (New Approach)Dalham Hall/GB10459/ca. €56.600
Calyx (Kingman)Coolmore/IRL10463/ca. €55.550
Advertise (Showcasing)Manton Park/GB10264/ca. €72.750
Phoenix of Spain (Lope de Vega)Irish National/IRL9876/ca. €33.800
Invincible Army (Invincible Army)Yeomanstown/IRL9272/ca. €49.500
City Light (Siyouni)Etreham/FR8748/ca. €20.780
Waldgeist (Galileo)Ballylinch/IRL8254/ca. €61.800
Study of Man (Deep Impact)Lanwades/GB5523/ca. €45.770
Eqtidaar (Invincible Spirit)Nunnery/GB5430/ca. €18.500

ohne Anspruch auf Vollständigkeit/Zahlen by Weatherbys, ohne Gewähr

Zwei Hengste wurden 2020 in Deutschland aufgestellt, Best Solution (Kodiac) in Auenquelle und Destino (Soldier Hollow) in Westerberg. Von Destino sind beim Verband 17 Nachkommen registriert, einige allerdings auch im Ausland. Sieben Zweijährige stehen auf Trainingslisten bzw. wurden mit Nennungen versehen, bei zwei weiteren steht der Zusatz “aktives Rennpferd”. Von den acht in Iffezheim angebotenen Jährlingen wurden vier bis zu 26.000 Euro verkauft. Abzuwarten bleibt, ob er Frühreife vererbt. Gewonnen hat er zweijährig über 1800 Meter, dreijährig siegte er auf Gruppe-Ebene über 2400 Meter. Seine Decktaxe beträgt dieses Jahr 4.000 Euro. 

Best Solution, der seit dem vergangenen Jahr in Lünzen steht, war zwar letztendlich auch ein großer Steher, vierjährig in drei Gr. I-Rennen über 2400 Meter, doch hat er zweijährig immerhin schon die Autumn Stakes (Gr. III) über 1600 Meter gewonnen. 45 lebende Nachkommen zählt sein Jahrgang 2021. 17 wurden in Iffezheim auf den beiden Auktionen der BBAG verkauft, zu unterschiedlichen Preisen, getoppt von den 120.000 Euro, die der italienische Trainer Bruno Grizzetti für den Röttgener Abanos anlegte. Der Schnitt lag bei etwa 22.500 Euro. Die erste Decktaxe von Best Solution lag bei 6.500 Euro, 5.000 Euro sind es dieses Jahr. Bemerkenswert ist sicher, dass gleich zehn seiner Töchter ein Engagement für den Preis der Winterkönigin (Gr. III) bekommen haben, zwei Hengste wurden für den Preis des Winterfavoriten (Gr. III) eingeschrieben. Dazu gibt es, wie für Destinos Zweijährige auch, zahlreiche Nennungen für BBAG-Auktionsrennen. 

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