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Aufgalopp 802

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 802 vom Freitag, 26.01.2024

Wie viele Mensche im hiesigen Galopprennsport arbeiten, die nicht über einen deutschen Pass verfügen, kann nur vermutet werden. In jedem Fall sind es viele. Ohne die es nicht funktionieren würde. Nicht ohne die Jockeys, die aus aller Herren Länder zu uns gekommen sind. Nicht ohne die Stallangestellten, das Bodenpersonal, das in der Regel für einen übersichtlichen Lohn arbeitet. Da erstaunt es schon, dass es in diesen bewegten Tagen im Netz mächtig rumort. Und da Personen aus der Rennsportszene Meinungen und Ansichten äußern, die von Parteien und Organisationen verbreitet werden, die nicht unbedingt als ausländerfreundlich angesehen werden. Das ist, das sei betont, legitim und wenn es von Privatleuten, die nicht in Amt und Würden sind, unter die Leute gebracht wird, ist es deren Angelegenheit. Man muss es weder lesen noch verstehen. Aber wenn wie geschehen Persönlichkeiten, die in der Branche mit Posten und Positionen ausgestattet sind, Aktionen liken, nach denen sich Staatsanwälte einschalten, haben nicht nur wir ein Problem damit. Klar, der deutsche Rennsport hat ganz sicher konservative Wurzeln, wenn auch nicht so sehr wie in England, wo etwa die dortige Szene den Brexit mit Macht gefordert hat. Und sich jetzt mit den Konsequenzen im Pferdesport herumschlagen muss. Aber dort wird auch jeglicher persönliche Aussetzer von Aktiven völlig zu Recht streng verfolgt. 

Der deutsche Verband, immerhin geführt von einem ehemaligen Spitzenpolitiker der Grünen, der, wovon wir einmal ausgehen, immer noch über ein Parteibuch verfügt, könnte sich trotz dieser konservativen Ausrichtung einmal positionieren. Gerade in diesen Tagen einmal eine klare Kante zeigen und die Vielfalt und Toleranz des deutschen Galopprennsports aufzeigen. Andere Sportarten machen es vor.

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