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Aufgalopp 747

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 747 vom Freitag, 02.12.2022

Nein, so hieß es vergangene Woche von meinen englischen Kollegen, die sich im Vorfeld um den Japan Cup gekümmert hatten, diesmal seien die einheimischen Teilnehmer wirklich nicht so stark wie sonst. Die Europäer hätten eine reelle Chance, ganz vorne dabei zu sein, ja, möglicherweise das Rennen wieder einmal zu gewinnen, 17 Jahre, nachdem es Alkaased zuletzt nach Europa geholt hatte. 

Welch ein Irrtum. Auf heimischem Terrain sind, wie am Sonntag zu sehen, die japanischen Pferde schwer zu schlagen, wie überhaupt in Asien und im Mittleren Osten. Übernächsten Sonntag reist gleich ein gutes Dutzend mit ersten Chancen nach Hong Kong zu den Internationalen Rennen, in Dubai werden sie gewiss stark aufschlagen. Nur wenn es nach Europa geht, wird es schwieriger, im “Arc” waren sie in diesem Jahr chancenlos. Umgekehrt aber war es ähnlich, die Gäste aus der Alten Welt konnten in Tokyo nichts bewegen. Allerdings waren etwa die drei Franzosen nicht unbedingt die Cracks ihres Landes und sie hatten teilweise nicht den besten Rennverlauf. 

Und Tünnes? Er war, ein Detail am Rande, mit 442 Kilo das leichteste Pferd im Rennen. Die Minuten vor dem Start, in denen er erkennbar Schwierigkeiten machte, dürfte ihn doch gestresst haben. Die schnelle Bahn und das langsame Tempo waren möglicherweise auch nicht ganz optimal, es gab somit ein paar negative Einflüsse. Unter dem Strich handelt es sich aber um ein noch junges Pferd, ein im wahrsten Sinne des Wortes Glückskauf, der ein Gruppe I-Rennen gewonnen hat. Er schuldet niemanden etwas und sollte im kommenden Jahr in der Grand Prix-Klasse ein gewichtiges Wort mitreden. Vielleicht auch international.

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