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Aufgalopp 205: Über die Lasix-Diskussion in den USA

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 205 vom Donnerstag, 08.03.2012

Bei einer jüngst in den USA durchgeführten Untersuchung, bei der Ursachenforschung für die Abstinenz junger Menschen auf der Rennbahn getrieben wurde, kam Erstaunliches heraus. Viele Sportinteressenten unterhalb der vierzig meiden aus tierschützerischen Gründen den Rennsport. Pferderennen seien gefährlich für die Vierbeiner, sie würden dabei geschlagen, am Ende ihrer Karriere würden sie irgendwo in einer Abdeckerei enden, das alles sei wenig transparent. Und es sei doch eindeutig, dass die Pferde mit Medikamenten und Mitteln behandelt würden. Der medial enorm hochgespielte Tod der Stute Eight Belles im Ziel des Kentucky Derbys 2008 hat ein Umdenken gebracht.
Scheinbar nicht bei den Offiziellen. Denn der Rennsport in den Staaten ist nämlich gerade wieder kräftig dabei, diese öffentliche Meinung zu befeuern. Die Entscheidung der Besitzer- und Züchtervereinigung TOBA, in erster Linie aus organisatorischen und praktischen Erwägungen ("die Leute sind noch nicht reif dafür") Lasix nun doch noch nicht in den wichtigen Zweijährigen-Rennen zu verbieten, hat denn auch zu einem Sturm der Entrüstung geführt. Zahlreiche prominente TOBA-Mitglieder wie etwa der auch in Europa bekannte George Strawbridge sind ausgetreten, die Oberen verstünden die Zeichen der Zeit nicht, das Echo in der Öffentlichkeit sei verheerend. Immer wieder wird zudem darauf hingewiesen, dass amerikanische Vollblüter international mehr und mehr zu Ladenhütern werden.
Gut zu wissen, dass wir in Deutschland mit unseren strengen Richtlinien auf der sicheren Seite sind. Gut auch für die Absatzchancen deutscher Vollblüter.

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