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Wonnemond-Abschied und Präsentation von acht Ex-Galoppern

Rennbahn-Abschied von Wonnemond mit Karin und Klaus Wilhelm als Besitzer, Pferdeführerin Nadja Vogt und Trainer Sascha Smrczek in "seinem" Düsseldorfer Führring. ©galoppfoto - Stephanie Gruttmann

Autor: 

Frauke Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 816 vom Freitag, 10.05.2024

Nun ist auch Wonnemond offiziell im Ruhestand. Der populäre Areion-Sohn wurde vor großer Kulisse in „seinem“ Führing beim letzten Renntag in Düsseldorf verabschiedet. Mit seinen Besitzern Karin und Klaus Wilhelm vom Stall Frohnbach, seinem Trainer Sascha Smrczek und der Betreuerin Nadja Vogt am Führzügel. Was für ein Traum-Rennpferd! Der 11-jährige Wallach war in neun Rennzeiten aktiv, rückte 63mal in die Startboxen ein und sammelte dabei elf Siege, darunter mit der Topkapi-Trophy (Gr. II) in Istanbul, der XTIP Frühjahrsmeile in Düsseldorf (Gr. III) und im 100. Großen Preis der Landeshauptstadt Düsseldorf (Gr. III) die ganz großen Treffer. Dreimal wurde er „Düsseldorfer Galopper des Jahres“ und gewann 695.599 Euro. 

Er ist ein Pferd, das „lesen und schreiben kann“, was man über die ganz besonders klugen Vierbeiner sagt. Seine Besitzer wollen sich nicht von ihm trennen. Er wird seinen Lebensabend bei Klaus Wilhelm verbringen, der als gelernter Pferdewirtschaftsmeister das nötige Knowhow hat, um den „Pferderentner“ auch in Zukunft ausreichend zu beschäftigen. Im Rennstall von Trainer Sascha Smrczek wird er fehlen, denn er gehörte schon fast zum Inventar, stand neun Jahre lang in seiner Box auf der Düsseldorfer Rennbahn, auf der er jeden Grashalm kennt.

Präsentation der Ex-Galopper

Gruppenbild mit Ex-Galoppern: Die Präsentation im Düsseldorfer Führing kam beim Rennbahn-Publikum gut an, im Stream war sie leider nicht zu sehen. ©Anne OrthenGruppenbild mit Ex-Galoppern: Die Präsentation im Düsseldorfer Führing kam beim Rennbahn-Publikum gut an, im Stream war sie leider nicht zu sehen. ©Anne OrthenAlleine war Wonnemond im Führing nicht. Mit ihm zusammen wurden acht Ex-Galopper mit ihren Reiterinnen präsentiert, die nach dem Ende ihrer Rennkarriere nun in allen möglichen reiterlichen Disziplinen unterwegs sind: Vom erfolgreichen Dressurpferd über das Distanzreiten bis hin zum zuverlässigen Freizeitpferd, das ideal für Kinder und Anfänger geeignet ist. Zu sehen waren in alphabetischer Reihenfolge diese ehemaligen Rennpferde, die in ihrer neuen Warmblutheimat alle ein „xx“ hinter ihrem Namen tragen, damit sie als Vollblüter in ihrem neuen Umfeld erkennbar sind: Aconoro xx, Aqua xx, Best Spirit xx, Maitano xx, More or less xx, Power of Royal xx  „Knödel“, Saint Laurent xx „Lauri" und Twain xx. 

Ein Hingucker im Führung bei der Präsentation der Ex-Galopper in Düsseldorf: Saint Laurent xx, ein 7jährige Wallach von Soldier Hollow mit seiner Reiterin Joelle Ahlmann, mit der er jetzt M Dressur geht. ©Anne Orthen und galoppfoto.deEin Hingucker im Führung bei der Präsentation der Ex-Galopper in Düsseldorf: Saint Laurent xx, ein 7jährige Wallach von Soldier Hollow mit seiner Reiterin Joelle Ahlmann, mit der er jetzt M Dressur geht. ©Anne Orthen und galoppfoto.deFast alle Pferde sind beim Klick auf den Namen auch in unserer Datenbank zu finden, wo wir die neuen Klassifizierungen „Vollblut als Freizeitpferd“ und „Vollblut als Sportpferd“ eingeführt haben. Dabei sind uns in Düsseldorf zwei Kandidaten besonders ins Auge gestochen, deren Profil wir bereits aktualisiert haben. Zum einen ist das der Soldier Hollow-Sohn Saint Laurent, der ein echter Hingucker war. „Habt Ihr den mitmachen lassen, um den Unterschied zu den Vollblütern zu zeigen“, lautete ein Kommentar. Die richtige Antwortet lautet „nein, das ist ein Vollblut!“ Mittlerweile ist er sieben Jahre alt, dabei hat Saint Laurent auf der Rennbahn keine Bäume ausgerissen, war im Training von Marcel Weiß, ist zweimal gelaufen und konnte immerhin ein Rennen gewinnen bis er verletzt ausschied. Nach Ausheilung einer Fissur befindet er sich nun seit Anfang 5-jährig in der Ausbildung zum Dressurpferd, ist da bereits M Dressur gelaufen, die weitere Ausbildung ist geplant. Dabei sei "Lauri", so ist  es auch auf seinem Profil bei uns unter „Story“ nachzulesen „jeden Tag voll motiviert, extrem lernwillig und leistungsbereit“, heißt es, „er möchte gerne arbeiten, freie Tage findet er nicht so schön!“

Aqua ist für Alle da: Die Electric Beat-Tochter, die wir hier tiefenentspannt mit der Amateurrennreiterin Alina Schubert sehen, war auf der Rennbahn fleissig und auch zweimalige Siegerin, als Freizeitpferd ist sie für Kinder und Anfänger gleichermaßen geeignet. ©Anne Orthen und galoppfoto.deAqua ist für Alle da: Die Electric Beat-Tochter, die wir hier tiefenentspannt mit der Amateurrennreiterin Alina Schubert sehen, war auf der Rennbahn fleissig und auch zweimalige Siegerin, als Freizeitpferd ist sie für Kinder und Anfänger gleichermaßen geeignet. ©Anne Orthen und galoppfoto.deGanz relaxed und tiefenentspannt fiel uns dann auch noch die Electric Beat-Tochter Aqua besonders auf, von ihrer Reiterin Alina Schubert, die auch als Amateurrennreiterin bestens bekannt ist, ohne Gebiss und ohne Sattel geritten wurde. „Ein ideales Kinder- und Anfängerpferd“, heißt es, die Spaß habe, wenn man mit ihr schwimmen gehe oder im Schnee vor den Schlitten spanne. Auch beim Western- oder Distanzreiten war die Schimmelstute schon im Einsatz, die auch auf der Rennbahn sehr fleissig war und 27 Rennen bestritten hat, davon zwei als Siegerin. Zwei gute Beispiele also, die zeigen, wie vielseitig die Vollblüter auch nach ihrer Rennkarriere eingesetzt werden können. 

Leider konnte man diese Präsentation nicht im Live-Stream sehen, was von vielen Interessenten auch in den Sozialen Medien so enttäuscht kommentiert worden ist. Eine vertane Chance, positive Öffentlichkeitsarbeit zu machen für einen Sport, der gerade aktuell wieder in schwierigem medialen Fahrwasser unterwegs ist. Immerhin gibt es jetzt ein paar Bilder von der Präsentation bei Deutscher Galopp zu sehen. Wer da nicht aktiv ist, und das sollen im Pferdesport ja doch einige sein, hat Pech gehabt. 

Muss noch üben bis zur nächsten Präsentation: Northern Eagle xx mit seiner Reiterin Linn Zepke in Warendorf. ©privatMuss noch üben bis zur nächsten Präsentation: Northern Eagle xx mit seiner Reiterin Linn Zepke in Warendorf. ©privatDabei ist Umschulung von Rennpferden ein Top-Thema derzeit. Auch durch die aktuellen Nachrichten rund um den Schlenderhaner Northern Eagle xx, der jüngst nach Warendorf zu Ferdinand Leve gewechselt ist. Mit dieser Nachricht haben wir bei Facebook mit 280.000 Views Rekordquoten erzielt. Ehrensache, dass wir den Wallach und seine junge Reiterin Linn Zepke zusammen mit der Initiative „Mit Vollblut in die Zukunft“ auch weiterhin begleiten. 

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