Drucken Redaktion Startseite

Wildenstein-Fohlen bei Goffs gefragt

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 444 vom Donnerstag, 17.11.2016

Fünf Tage dauerte die November Foal Sale von Goffs in Irland, Sonntag ging es los, am Donnerstagabend fiel der Hammer zum letzten Mal. Über 1.200 Lots umfasste der Katalog, er bildete die gestiegene Population der irischen Vollblutzucht ab, was auch dazu führte, dass es an den ersten Tagen oft nicht leicht war, die Fohlen an die Käufer zu bringen. Wie es bei den Fohlen-Auktionen in England/Irland so üblich ist, steigert sich das Niveau von Tag zu Tag, die Highlights waren am Donnerstag fällig, für den Abschluss sorgten die Angebote aus der Auflösung des Wildenstein-Pferdebestandes.

Und nicht überraschend kam das teuerste Pferd der gesamten Auktion denn auch aus diesem Segment. Es war das viertletzte Lot im Ring, eine Siyouni-Tochter der Amerique (Galileo), die mehrfach listenplatziert gelaufen war, aus einer großen Linie kommt. Stephen Collins musste im Auftrag von Shadwell bis zu 775.000 Euro gehen, um sich dieses Angebot zu sichern. „Wir haben Siyouni schon länger im Visier“ meinte Collins „haben im Sommer eine Jährlingsstute von ihm gekauft und werden ihm nächstes Jahr auch einige Stuten schicken. Dieses Fohlen hier wird eines Tages eine tolle Ergänzung unserer Mutterstutenherde werden.“

Nur wenige Minuten später, kurz vor dem Finale, war es eine Dansili-Tochter der Poule d’Essai des Pouliches (Gr. I)-Siegerin Beauty Parlour (Deep Impact), die das Interesse zahlreicher Bieter entfachte. Am Ende kostete sie 450.000 Euro, Peter Brants White Birch Farm aus den USA bekam den Zuschlag, er war Unterbieter bei der Siyouni-Stute gewesen.

Mit einigen Erwartungen war das erste Fohlen in einem Auktionsring überhaupt von Kingman (Invincible Spirit) in den Ring gekommen, es sollte die Erwartungen nicht enttäuschen. Vom Ballybin Stud in den Ring geschickt, erlöste der junge Hengst, ein Halbbruder zum Gr. II-Sieger Breton Rock (Bahamian Bounty), interessanterweise auch noch aus einer Wildenstein-Familie stammend, 320.000 Euro, Shadwell war auch hier der Käufer. „Wir haben einige Kingman-Fohlen im Gestüt, sie hinterlassen einen hervorragenden Eindruck“, erläuterte Stephen Collins für Shadwell „Scheich Hamdan wollte diesen unbedingt haben.“ Erneut bei 320.000 Euro fiel der Hammer, als bei einem Jährling aus dem Wildenstein-Lot ein Dansili-Sohn der Prix de Malleret (Gr. II)-Siegerin Pacific Rim in den Ring kam. Die White Birch Farm zeichnete als Käufer, Kommentare zu den Käufen der Amerikaner gab es allerdings nicht. Sie waren auch in unteren Preisregionen mehrfach aktiv.

Einen teuren Kauf tätigte Philipp Graf Stauffenberg, als er für 220.000 Euro aus der Zucht von Sir Nicholas und Lady Nugent eine Oasis Dream-Schwester der Gr. III-Siegerin Lily’s Angel (Dark Angel) ersteigerte. „Sie hat schöne Bewegungen, ist korrekt und hat ein ausgezeichnetes Pedigree“, wurde der Kauf kommentiert. Natürlich wird die Stute im kommenden Jahr wieder auf einer Auktion zu sehen sein, Stauffenberg ist seit einigen Jahren mit einem Syndikat sehr erfolgreich als Pinhooker tätig.  

Von den 1.041 letztlich im Ring erschienen Fohlen wurden 694 für etwas mehr als 20 Millionen Euro verkauft. Der Schnitt pro Zuschlag lag bei 28.888 Euro, vergangenes Jahr waren es an gleicher Stelle bei einer deutlich besseren Verkaufsrate noch 31.917 Euro gewesen. Zieht man in Kalkül, dass die 17 Wildenstein-Fohlen, die sämtlich ohne Reservepreis im Ring waren, einen Schnitt von 153.882 Euro erzielten, sieht man, wie selektiv der Markt war. Goffs CEO Henry Beeby wies denn auch auf die Probleme im unteren Marktsegment und den dort signifikant schlechten Abverkauf hin.

Am Freitag und Samstag geht bei Goffs die November Breeding Stock Sale über die Bühne, erneut mit einem prominenten Angebot von Wildenstein-Pferden, in der kommenden Woche schlägt die Branche dann ab Montag bei Tattersalls in Newmarket auf.  

Verwandte Artikel:

Block: Adsense 728 x 90
Google AdSense 728x90