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Rückgänge trotz Rekordzuschlag

Der Rekordjährling von Kodiac. Foto: Tattersalls

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 537 vom Freitag, 28.09.2018

Wenn es um die hohen Preise geht, dann sind zumindest bei den Jährlingsauktionen in Europa die Maktoums immer dabei. So auch bei der dreitägigen Tattersalls Ireland September Yearling Sale, die Mitte der Woche in Fairyhouse über die Bühne ging, wobei es eine zweigeteilte Auktion war, mit einem über zwei Tage gehenden ersten Teil und einer nachgeordneten eintägigen zweiten Session.

Schon am Dienstag gab Godolphin seine Visitenkarte ab. Scheich Mohammeds Unternehmen ersteigerte einen Sohn des eigenen Hengstes Night of Thunder (Dubawi) für 180.000 Euro. Anthony Stroud bekam den Zuschlag für den Dreiviertelbruder von Prince Bishop (Dubawi), der in den Godolphin-Farben den Dubai World Cup (Gr. I) gewinnen konnte.

Am zweiten Tag war Shadwell in den Schlagzeilen. Hamdan Al Maktoums Imperium brachte sich in den Besitz eine Kodiac-Sohnes, rechter Bruder von Adaay, der für Shadwell die Sandy Lane Stakes (Gr. II) und die Hungerford Stakes (Gr. II) gewinnen konnte und als Deckhengst aufgestellt wurde. „Es war somit nur logisch ein solches Pferd zu kaufen“, erläuterte Stephen Collins für Shadwell, „er ist zwar erst Ende April geboren, sieht aber wie ein frühes und schnelles Pferd aus und hat ein Pedigree wie ein Deckhengst.“ Die 275.000 Euro, die bezahlt wurden, waren der höchste Preis, der in der dreißig Jahre alten Geschichte dieser Auktion erzielt wurde. Für den Anbieter Brendan Holland vom Grove Stud war es ein gutes Geschäft, denn als Fohlen hatte der Hengst letztes Jahr bei Goffs 60.000 Euro gekostet.

Insbesondere der Mittwoch erwies sich als starker Tag. Waren es im vergangenen Jahr bei dieser Auktion sieben Pferde, die für 100.000 Euro und mehr den Besitzer gewechselt hatte, so waren es diesmal zehn. Zweimal fiel der Hammer bei 120.000 Euro. Das war einmal bei einem Excekebration-Hengst der Fall, dessen Pedigree in den vergangenen Wochen ein großes Update erhalten hatte, denn seine Schwester Lady Kaya (Dandy Man) gehört zu den besten zweijährigen Stuten Irlands. Joe Foley erwarb ihren Bruder für Clipper Logistics. Ebenfalls 120.000 Euro brachte ein Hengst des populären und mit seinen Nachkommen so gut gestarteten No Nay Never (Scat Daddy). Hier hatte der Agent Alex Elliott für einen Besitzer von Jeremy Noseda das letzte Wort. Auch Godolphin einen No Nay Never, eine Stute für 105.000 Euro. Das wäre vor geraumer Zeit noch ein Ding der Unmöglichkeit gewesen, steht doch der Vater in Coolmore.

Die vorzeigbare Zahl der Verkäufe im sechsstelligen Bereich konnte aber das Gesamtergebnis gegenüber dem Vorjahr nicht verbessern. Von den 526 offerierten Jährlingen in „Part 1“ fanden 412 einen neuen Besitzer, die Verkaufsrate ging von 90 auf 78% zurück. Der Gesamtumsatz lag bei 10.492.500 Euro, der Schnitt pro Zuschlag bei 25.467 Euro, ein Minus von elf Prozent. Ziemlich genau die Tendenz also, die auch bei anderen europäischen Jährlingsauktionen in diesem Jahr zu beobachten ist.

Kaum befriedigend war sicher auch der nachgeordnete „Part 2“ am Donnerstag. Hier ging der Schnitt pro Zuschlag von 10.115 auf 7.174 Euro zurück. 171 der 285 wechselten den Besitzer, 85 gingen unverkauft zurück. Den Höchstpreis von 32.000 Euro erzielte eine Camacho-Stute.

Westminster Racehorses, das Unternehmen von Marian Ziburske aus Berlin, brachte sich in den Besitz von zwei Jährlingen. Eine Nathaniel-Stute, Schwester eines Listensiegers, kostete 24.000 Euro, eine schnell und früh gezogene Anjal-Tochter aus einer Kyllachy-Stute wurde für 8.000 Euro ersteigert.

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