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Rückgänge in Doncaster

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 634 vom Freitag, 04.09.2020

Mit einiger Spannung hatte die Branche der ersten Jährlingsauktion des Jahres in Europa entgegengesehen: In Doncaster, traditionell vor der BBAG-Auktion gelegen, wurden von Goffs an zwei Tagen Jährlinge versteigert, um eine Woche war die Versteigerung nach hinten geschoben worden. Am Ende herrschte doch eine gewisse Ernüchterung. Von 403 vorgestellten Jährlingen wurden 338 verkauft, eine zwar ausgezeichnete Verkaufsrate von 84%, doch rauschte der Schnitt pro Zuschlag von 46.519 auf 34.034 Pfund herunter. „Schwierige Zeiten“, so war der allgemeine Tenor bei den Verkäufern, die sich am Ende aber wohl eher notgedrungen zu kleineren Preisen von ihren Pferden trennten, weil sie nicht mit ihnen in die Gestüte zurückfahren wollten.

Zehn Zuschläge gab es im sechsstelligen Bereich, der Höchstzuschlag war bereits am Dienstag fällig, als ein Starspangledbanner-Sohn aus dem Angebot von Anna Sundström in den Ring kam. Der aus Frankreich angereiste Hengst, ein Sohn der Dalakania, ging für 170.000 Pfund an Teme Valley, ein Unternehmen, das die Neuerwerbung zu Roger Varian ins Training geben wird. 140.000 Pfund erlöste ein Dark Angel-Sohn, dessen Mutter Futoon (Kodiac) mehrfach listenplatziert war. Vom Papier war es somit ein typisches Pferd für diese Auktion, ist es doch extrem schnell und frühreif gezogen. Jake Warren war der Käufer. Ein typischer Doncaster-Hengst ist Acclamation, weswegen an seinen Nachkommen erhebliches Interesse war. 120.000 bzw. 115.000 Euro erlösten zwei Söhne von ihm. Populär bei den jungen Hengsten war der Kodiac-Sohn Kodi Bear, der mit seinem ersten, jetzt zwei Jahre alten Jahrgang bereits Black Type-Vererber ist. Einen Sohn von ihm sicherte sich Phil Cunningham für 110.000 Pfund. Ex-Fußballprofi Michael Owen ließ für seinen Trainer Tom Dascombe einen Dark Angel-Sohn aus der Swiss Dream (Oasis Dream) für 100.000 Pfund ersteigern.

Zwei Stuten erreichten sechsstellige Zuschläge. Die teuerste war eine Showcasing-Stute aus der Sweet Alabama (Johannesburg). 58.000 Euro hatte sie als Fohlen gekostet, ein guter Pinhooking-Erfolg für den Anbieter WH Bloodstock. Middleham Park Racing, eines der größten Syndikate in Großbritannien war der Käufer, immerhin fünf Jährlinge wurden in Doncaster erworben.

Besonders vermisst wurde Shadwell, das in der Vergangenheit bei dieser Auktion stets ein zuverlässiger und vor allem hochpreisiger Käufer war. 2019 hatte das Unternehmen von Hamdan Al Maktoum in Doncaster 17 Jährlinge für zwei Millionen Pfund gekauft, in den vergangenen fünf Jahren waren es insgesamt nicht weniger als 85 Jährlinge für 9,5 Millionen. Wenn ein solcher Käufer fehlt, macht sich das in der Bilanz natürlich bemerkbar.

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