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Rennsport vor leeren Rängen in Japan

Autor: 

Josef Soppa

TurfTimes: 

Ausgabe 608 vom Freitag, 06.03.2020

Nach einigen Jahren in der eigenen Zucht war die Preis der Diana (Gr. I)-Siegerin Enora (Noverre) vom Gestüt Röttgen auf privater Basis an Katsumi Yoshidas Northern Farm nach Japan verkauft worden. Hierzulande hatte sie insbesondere den Champion-Zweijährigen Erasmus (Reliable Man) auf der Bahn, erfolgreich im Preis des Winterfavoriten (Gr. III) und ab diesem Jahr Deckhengst in Frankreich. Das zweite in Japan geborene Fohlen von Enora, der dreijährige Hengst Forte (Lord Kanaloa), konnte am vergangenen Samstag in Chukyo sein zweites Rennen in Folge gewinnen. Ausgezahlt hat sich für Forte, der von Hideaki Fujiwara trainiert wird, nach mäßigen Leistungen auf Gras der Wechsel auf die Dirtbahn. Umgerechnet 86.000 Euro verdiente der Hengst bei seinem Start-Ziel Sieg über 1.400 Meter.

Klick zum Video (Forte Nr. 3)

Die japanische Championstute Soul Stirring, die ihrem Vater Frankel (Galileo) den ersten Gr. I-Treffer bescherte, steht mit sechs Jahren vor dem Wechsel in die Zucht. Sie ist eine Tochter der sechsmal auf höchstem Level erfolgreichen Stacelita (Monsun) aus der Linie der legendären Schwarzgold (Alchimist). Im Nakayama Kinen (Gr. II) über 1.800 Meter am Sonntag in Nakayama sollte Soul Stirring das letzte Mal an den Start gehen. Doch nach einem guten dritten Platz hinter Danon Kingly (Deep Impact) und Lucky Lilac (Orfevre) in einer stark besetzten Prüfung sieht es nach einem „Nachschlag“ aus. Ihr Trainer äußerte sich entsprechend, ein Stutenrennen in zwei Wochen in Nakayama bietet sich an. Filip Minariks Ritt Win Bright (Stay Gold) hatte den dritten Sieg in Folge in diesem Rennen im Visier, als Siebter von neun gestarteten Pferden blieb er unter den Erwartungen.

Klick zum Video (Soul Stirring Nr. 4)

Um die Ausbreitung des Coronavirus einzuschränken wurden auf den Rennbahnen der Japan Racing Association (JRA) ab dem letzten Wochenende Besucher von den Rennveranstaltungen ausgeschlossen, auch die Wettannahmestellen hatten nicht geöffnet. Die bis auf weiteres gültigen Maßnahmen führten jedoch nicht zu einem drastischen Rückgang des Totoumsatzes. Eine Platzierung von Wetten war nur noch per Telefon oder Internet möglich, was normalerweise etwa 70% des Umsatzes ausmacht. Bei den sechs Rennveranstaltungen am vergangenen Wochenende in Nakayama, Hanshin und Chukyo wurden insgesamt rund 367 Millionen Euro umgesetzt. Für die beiden Tage war das ein Minus von 12,6% bzw. 20,1% gegenüber den Vorjahreszahlen.

Josef Soppa

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