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Post aus Prag - Überraschende Oaks-Siegerin aus Napajedla

Vignetta holt sich unter Adam Florian die Tschechischen Oaks. www.galoppfoto.de - Petr Guth

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 731 vom Freitag, 12.08.2022

So etwas hat es schon lange nicht gegeben. Vier klassische Rennen wurden dieses Jahr in Tschechien bisher gelaufen und alle wurden von Pferden der einheimischen Züchter gewonnen. Für zwei von diesen Erfolgen ist zwar die im französischen Haras de Beaufay des Besitzers Jirí Trávnícek geborene Derbysiegerin Queen Of Beaufay (Zarak) verantwortlich, die restlichen zwei aktuellen klassischen Sieger wurden aber im Lande geboren. Neben dem im 2000 Guineas siegreichen Zamico (Amico Fritz) ist es Vignetta (Pouvoir Absolu), die am letzten Sonntag die Oaks (2400 m, ca. 22 600 Euro) in Karlsbad für sich entscheiden konnte. Die vor dem Start wenig beachtete (14:1) Stute des Stalles Cardboard aus dem Training von Zdenek Seménka wurde im Traditionsgestüt Napajedla, das in den letzten Jahren seine Mutterstutenherde deutlich reduziert hatte, geboren.

Eigentlich sollten das Stutenderby auf der populären Karlsbader Rennbahn die vier Besten aus dem Prager Trial unter sich ausmachen, dazu kam noch die Zehnte aus dem Tschechischen Derby Totally Gold (Dark Angel). Vignetta, eine Tochter der zweiten aus den heute nicht mehr stattfindenden Austrian Oaks Vesponetta (Vespone), gewann zuvor zwei kleinere Rennen und trat zum ersten Mal gegen die Elite an. Adam Florian steuerte sie auf der vierten Position und fand Eingangs der Zielgeraden die passende Lücke, um sicher vor Totally Gold und der Favoritin Jacinthe (Rajsaman) zu gewinnen. Die vom Gestüt Karlshof gezüchtete Korvette (Lord Of England) wurde Vierte.

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Einen interessanten Vergleich des dreijährigen Jahrgangs mit guten älteren Pferden sollte die Lazenská Míle (1600 m, ca. 4.100 Euro) geben. Der als Favorit gehandelte Zamico (Amico Fritz) musste aber wegen einer Sehnen-Verletzung in der Zielgerade angehalten werden und die einstige Oaks-Siegerin Zariyannka (First Defence) hatte somit unter Radek Koplík eine relativ leichte Aufgabe. Zwei Längen hinter der siegreichen Stute des Stalles Lokotrans Slovakia CZ holte sich den zweiten Platz der aufstrebende Like Magic (Al Wukair), hinter dem sich Torque Power (Toronado) und Caucasian (Holy Roman Emperor) den dritten Rang in totem Rennen teilten.

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Am Samstag wurde die dritte Qualifikation für die Große Pardubitzer (5800 m, ca. 16.400 Euro) mit einem stattlichen Feld von 13 Pferden gelaufen. Auf weichem Boden setzte sich ohne größere Probleme der erfahrene Player (Moonjaz) unter Marcel Novák durch. Auf den Plätzen zeigten sowie der Rekonvaleszent Chicname de Cotte (Nickname), als auch der unterschätzte Argano (Lord Of England) eine gute Leistung. Der Dritte aus der letztjährigen Großen Pardubitzer Mr Spex (Tai Chi) aus der Zucht des Gestüts Wieselborner Hof, holte sich den vierten Rang. Im geschlagenen Felde endeten diesmal alle drei Schützlinge von Josef Vána.

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Mit großem Interesse wurde der Start des Schweden Three Is Company (Mahler) aus dem Training von Lars-Ake Enström verfolgt. Der Zweite aus der diesjährigen Svenkst Grand National galoppierte im Hintertreffen, konnte aber in der entscheidenden Phase das Tempo nicht mithalten und wurde angehalten. Nach drei von der vier Qualifikationen besitzen bereits 21 Pferde eine Startberechtigung für die Große Pardubitzer.

Martin Cáp, Prag

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