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Post aus Prag - Deutsche Zucht wieder erfolgreich in Bratislava

Queen of Beaufay mit Trainer Dalibor Török und Jockey Petr Foret. Foto: Bohumil Krizan / Jockey Club

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 714 vom Freitag, 15.04.2022

Dass Jockey Jan Faltejsek einer der besten Könner im Hindernismetier ist, sollte keine Leser dieser Kolumne überraschen. In der vergangenen Saison schaffte er große Siegesserien sowohl in Italien als auch in Pardubitz und besonders im Team mit dem Trainer Pavel Tuma und in den Farben des Stalles Dr. Charvát hat er in der letzten Zeit eine fast unglaubliche Erfolgsquote. Das zeigte er wieder am letzten Sonntag in Bratislava, wo er alle drei Hindernisrennen der Tageskarte für sich entscheiden konnte. Nachdem er sich mit dem vom Gestüt Wittekindshof gezüchteten Swinging Thomas (Dylan Thomas) sicher um 2 1/4 Längen ein Hürdenrennen holte, brillierte er im Jindrich Nemcanský-Memorial (3600 m, 2.600 Euro) mit Arkalon (Tiger Groom) und danach auf dem vom Gestüt Küssaburg gezogenen Roncal (Amaron) im Frühjahrspreis des Stadtteiles Engerau (Jarná cena mestskej cásti Petrzalka, 3800 m, 2.900 Euro).

Das Jagdrennen-Debüt verlief für den Champion der tschechischen Hürdenpferde reibungslos, der Schützling von Pavel Tuma gewann hochüberlegen um 12 Längen vor den einheimischen Steplern mit Erfahrungen aus der Großen Pardubitzer. Den zweiten Platz hinter Roncal ergatterte der im Gestüt Görlsdorf geborene Star (Sternkönig) vor Kaiserwalzer (Wiener Walzer) aus der Zucht von Theo Hodinius. 

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Das erste Meeting der Saison in Bratislava war von der Absenz von Wetten auf der Rennbahn geprägt. Im als Vorbereitung für die Frühjahrsklassiker geltenden Preis der dreijährigen Pferde (1700 m, 6.000 Euro) gab es ein stattliches Starterfeld und einen ungarischen Sieg. Der bisher ungeschlagene Budapester Winterfavorit, der von Hubert Jacob gezogene President (Tai Chi), behielt seine weiße Weste und gewann mit seinem Trainer Stanislav Georgiev im Sattel sicher um 1 1/4 Längen vor Darling In Pink (Outstrip). Den dritten Rang sicherte sich mit einer starken Speedleistung Like Magic (Al Wukair), Sohn der einstigen klassischen Siegerin in Tschechien Partyday (Footstepsinthesand). Der vor der Saison für tschechische und slowakische Klassiker gekaufte Quessigny (Recorder) wurde nach offensivem Rennverlauf nur Sechster. 

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Ein klassisches Trial wurde am vergangenen Wochenende auch in Tschechien gelaufen. Im Rudolf Deyl-Memorial (1400 m, ca. 6.100 Euro) in Most probten die dreijährigen Stuten vor den 1000 Guineas. Die Winterkönigin Queen Of Beaufay (Zarak) aus der französischen Zucht des Besitzers Jirí Trávnícek konnte ihre bisherige Position im Jahrgang verteidigen und gewann mit Petr Foret unter Höchstgewicht um einen Hals vor der stark anziehenden Dally Top (Stormy Jail) aus der Klassestute und Pferd des Jahres 2016 Dally Hit (Ad Valorem). Dritte wurde Lena (Outstrip) und eine gute Leistung zeigte auch die vierte Whirl Wind Girl (Toronado). Die von Jirí Charvát selbstgezogene Tochter der tschechischen und slowakischen 1000 Guineas-Siegerin Dumnonia (Silver Frost) verlor einige Längen am Start und sollte auf der Meile definitiv besser aufgehoben sein. 

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Kurz vor Ostern erreichte die tschechische Renngemeinde die wenig erfreuliche Nachricht, dass der European Jockeys‘ Cup, für den in der Terminliste der 24. September reserviert war, dieses Jahr aus finanziellen Gründen nicht stattfinden wird. Das bestdotierte Flach-Meeting der tschechischen Saison erfreute sich in den letzten sieben Jahren einer enormen Popularität und brachte mit Christophe Soumillon, Cristian Demuro oder Gérald Mossé einige Starts der internationalen Jockey-Szene nach Prag. Wie es in der offiziellen Pressemeldung heiß, gelang es in der aktuellen schwierigen Situation nicht einen neuen Generalpartner zu finden.

Martin Cáp, Prag

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