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Positive Arqana-Auktion - Sartori kauft drei Zweijährige

Der Kingman-Hengst aus Etzeaner Zucht. Foto: Arqana/Steve Davis

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 671 vom Freitag, 04.06.2021

Die Erwartungen im Vorfeld der Breeze Up-Auktion von Arqana waren nicht besonders groß, denn wie im Vorjahr konnte der Standort Deauville nicht genutzt werden. Das Gros der angebotenen Zweijährigen kam aus Irland, weswegen es mehr als problematisch für die Anbieter gewesen wäre, die Anreise nach Frankreich anzutreten. So wechselte man ins nordenglische Doncaster, nutzte die dort vorhandene Struktur der britischen Dependance von Goffs. Das Ergebnis konnte sich aber durchaus sehen lassen.

Von den 123 vorgestellten Zweijährigen wurden 108 für 13 Millionen Pfund verkauft, der Schnitt lag bei 120.000 Pfund, umgerechnet rund 140.000 Euro. Vergleiche zu den Vorjahren sind eher schwierig, doch bewegte man sich damit sogar noch etwas oberhalb des Niveaus der Jahre 2017 bis 2019. Nun konnte Arqana aber auch einmal mehr einen starken Katalog präsentieren, gerade diese Auktion ist in der Vergangenheit stark gewachsen.

Schon etwas überraschend gab es im höheren Bereich auch einen deutschen Käufer: Jürgen Sartori, vor einigen Monaten nach vielen Jahren wieder eingestiegener Besitzer, erwarb über diverse Agenten gleich drei junge Stuten, die sämtlich in Deutschland trainiert werden. Vornehmlich stammen sie von Darleys Deckhengst-Senkrechtstarter Night of Thunder ab, Vater auch von Sartoris letztjährigem Einkauf No Limit Credit. Und einmal griff der in der Schorfheide ansässige Eigner ganz tief in die Tasche, bei einer vom Yeomanstown Stud angebotenen Night of Thunder-Stute aus einer Schwester des Gr. I-Siegers Ancient World (Spinning World). Bei 500.000 Pfund fiel der Hammer, „mein Limit“, sagt Sartori, „Unterbieter war wohl Darley. Es war aber schon ein verrückter Preis.“ Stuart Boman von Blandford Bloodstock war für Sartori am Rang, „der hat mir gesagt, dass dieses Pferd alles hat, was eine Zweijährige haben muss.“ Sie hat inzwischen eine Box bei Andreas Suborics in Köln bezogen.

Quasi wieder in die Heimat geht es für Wiesenfee (Night of Thunder), ist sie doch vom Gestüt Ohlerweiherhof gezogen. Bei der BBAG war die Tochter der Wiesenblume (Halling), einer Schwester des guten Dreijährigen Wiesentau (Mukhadram), für 52.000 Euro an die Church Farm und das Horse Park Stud gegangen. Umgerechnet 127.600 Euro kostete sie jetzt. „Ich wollte sie unbedingt  haben“, sagt Sartori, denn als langjähriger Anhänger der „W“-Linie hatte er schon in der Vergangenheit damit gezüchtet. Da Wiesenfee einen kleineren Befund hat, wurde sie vorerst nicht nach Köln, sondern zu Friederike Schloms nach Hoppegarten geschickt. Den Weg zu Andreas Suborics hat noch eine Churchill-Stute angetreten, die Mutter ist Schwester des mehrfachen Gr.-Siegers und Deckhengstes Gold Away (Goldneyev). Bei Suborics steht im Übrigen noch eine Night of Thunder-Zweijährige, die Sartori im Nachverkauf der Craven Sale von Tattersalls erworben hat. Nach der Auktion in Doncaster wurde auch noch ein Caravaggio-Hengst nach Mülheim verkauft, an das dortige Syndikat von Helmut Kappes.

Den Höchstpreis von 675.000 Pfund erzielte ein Hengst von Medaglia d’Oro aus einer von Smart Strike stammenden Listensiegerin. Der Pinhooker Malcolm Bastard hatte ihn letztes Jahr für immerhin 175.000 Dollar bei Fasig-Tipton gekauft, jetzt ging er an Godolphin, Anthony Stroud war für das Unternehmen vor Ort. Die teuerste Stute war eine Tochter aus dem zweiten Jahrgang von Ribchester, prominentester Vertreter ist der Deckhengst Bungle Inthejungle (Exceed Excel). Richard Brown von Blandford Bloodstock war für 590.000 Pfund der Käufer.

Aus deutscher Sicht war natürlich ein Kingman-Sohn aus der Monami (Sholokhov) von Interesse. Der Bruder der Henkel Preis der Diana (Gr. I)-Siegerin Miss Yoda (Sea The Stars) kommt aus der Zucht des Gestüts Etzean. Als Fohlen war er bei Tattersalls für 340.000gns. an das Grove Stud verkauft worden, ein teures Pinhooking, doch brachte er jetzt immerhin 500.000 Pfund. Käufer war der international agierende Kuldeep Singh Rajput aus Singapur. Wo der junge Hengst demnächst trainiert wird, wurde nicht kommuniziert.

Von der BBAG-Jährlingsauktion kam ein New Bay-Sohn aus der Ardeola (Manduro), er ging vergangenen Sommer für 55.000 Euro nach Irland. Der Hengst aus der Zucht von Ronald Rauscher wechselte jetzt für umgerechnet 162.000 Euro an Colm Sharkey.   

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