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Jahresversammlung der Besitzervereingung: Die Finanzierung der Rennbahn Baden-Baden im Fokus

Der Geschäftsführer der Besitzervereinigung, Daniel Krüger (links), und der Präsident Manfred Ostermann. www.galoppfoto.de - Frank Sorge

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Pressemitteilung

Die Diskussion um die Gesamtsituation des Galopprennsports, allen voran die schwierige wirtschaftliche Lage vieler Rennvereine, hat die Jahresversammlung der Besitzervereinigung für Vollblutzucht- und Rennen (BV) auf der Galopprennbahn Baden-Baden · Iffezheim geprägt. „Die Schere zwischen der Qualität der deutschen Zucht und der finanziellen Gesundheit der Rennvereine hat sich weiter geöffnet“, sagte BV-Präsident Manfred Ostermann. Er verwies auf die geschlossene Rennbahn in Frankfurt, die der DFB-Akademie weichen muss. Auch Bremen und Neuss drohe ein ähnliches Schicksal. 

Ostermann nannte aber auch positive Beispiele wie Magdeburg oder Halle, wo es im Frühjahr nach sechs Jahren Hochwasser bedingter Pause wieder Rennen geben soll. Und der BV-Präsident erwähnte lobend Mannheim und Berlin-Hoppegarten, die 2018 ihr 150-jähriges Bestehen feiern. 

Zehn Jahre länger schon gibt es die Rennen in Iffezheim. Baden Racing-Präsident Andreas Jacobs betonte deren „Vorreiterrolle“ als wirtschaftliche und sportliche Lokomotive des Galoppsports sowie die Bedeutung für die Züchter. „Ohne Baden-Baden kann man sich keine Auktion vorstellen“, so Jacobs. Er und Paul von Schubert als Hauptgesellschafter hätten seit 2010 etwa fünf Millionen Euro investiert, um die Rennen, vor allem die Gruppe-Rennen, zu erhalten. 

Jetzt sucht Baden Racing neue Partner, beide Gesellschafter wollen aber mit einer Minderheitsbeteiligung engagiert bleiben. „Die vielen Gruppe- und Listenrennen sind unsere Highlights, ohne die wir auf das Niveau des deutschen Trabrennsports absinken“, betonte Ostermann. „Dann hätten wir den Status eines Amateur- statt eines Profisports.“ Der BV-Präsident skizzierte verschiedene Alternativen, wie eine Mehrheitsbeteiligung an Baden Racing aussehen könne: Ein privater Investor oder ein Investorenkonsortium, ein Engagement der DG Deutsche Galopprennsport Beteiligungsgesellschaft oder die BV beteilige sich. „Diese Alternativen müssen wir diskutieren und bis Oktober entscheiden“, sagte Ostermann. „Wir können Andreas Jacobs und Paul von Schubert nicht weiter alleine im Regen stehen lassen.“ 

Einen breiten Raum der Mitgliederdiskussion nahm die Frage der Abzüge bei Sieg- und Platzwette ein. Sie müssten deutlich gesenkt werden, um die Wettbewerbsfähigkeit der Totalisatorwette zu erhöhen, forderten mehrere Mitglieder. Das auf jährlich mindestens eine halbe Million Euro bezifferte Einnahmerisiko für die Rennvereine solle durch Gelder aus dem Erlös der Ende 2016 verkauften RaceBets-Anteile abgedeckt werden. Diese Mittel seien dazu da, langfristig in die Zukunft des Galoppsports zu investieren, betonte Ostermann. 

Der neue Präsident des Galopperdachverbands Michael Vesper sagte, das Thema Wettabzüge werde in „der nächsten Präsidiumssitzung“ besprochen. Vesper sagte weiter, dass die angestrebte große Strukturreform des Sports nur umsetzbar sei, wenn sie in kleinen Schritten konkretisiert werde.  

BV-Geschäftsführer Daniel Krüger präsentierte in seinem Jahresbericht einige Kernzahlen des deutschen Galoppsports. 2017 wurde 854 Fohlen geboren, es gab 520 Züchter. „Mehr als 80 Prozent unserer Züchter haben nur eine oder zwei Zuchtstuten“, sagte Krüger. Die Zahl der gelaufenen Pferde betrug 2.124, die Summe der gezahlten Rennpreise inklusive Züchterprämien lag bei 13,88 Millionen Euro. Krüger wies in seinem Bericht auf das Basisseminar für Vollblutzucht und Rennen vom 12. Bis 14. Oktober für Auszubildende im Rennsport und den bevorstehenden BV-Expertentag und dem „Renntag der Gestüte“ Ende Oktober in Hannover hin.

Quelle und weitere Infos: www.badenracing.com

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