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Frankel cantert in York überlegen zum 13. Sieg

FRankel mit Tom Queally Foto: www.galoppfoto.de

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Turf aktuell

Gibt es noch neue Superlative, die man nach einem Rennen des 4jährigen Hengstes Frankel verwenden kann? Begriffe, die seine Rennbahnauftritte in Worte fassen können, müssen wohl erst noch erfunden werden, zu unglaublich und zu unfassbar ist das, was der Galileo-Sohn aus dem Quartier von Henry Cecil auf der Rennbahn bietet.

Auch am Mittwoch in den Juddmonte International Stakes (Gruppe I, 2092m, ca. 905.000€) auf der englischen Rennbahn in York war es trotz illustrer Gegnerschaft wieder eine „one horse show“. Es scheint nichts und niemanden zu geben, der diesem Frankel seine Grenzen aufzeigen kann. Erstmals auf einer Renndistanz oberhalb der Meile am Start hatte der 11:10 Favorit auch diesmal keinerlei Probleme, seine „weiße Weste“ zu behalten: Klick zum Video! Auch beim 13. Start seit seinem Rennbahndebüt vor ziemlich genau zwei Jahren, bei dem er übrigens keinen Geringeren als den späteren King George- und Eclipse-Sieger Nathaniel in die Schranken wies, dominierte Frankel wiederum nach Belieben und brachte den achten konsekutiven Erfolg in einem Gruppe I-Rennen unter Dach und Fach, womit er den Rekord von Rock of Gibraltar endgültig überbot.

In einem von drei Pacemakern zügig gestalteten Rennen versteckte Tom Queally seinen Crack zunächst im Hinterfeld. In der langen Zielgerade nahm er ihn dann ganz an die äußeren Rails, ohne Einsatz von ihm zu fordern. Doch selbst ein canternder Frankel rückte an den bereits hart gerittenen Konkurrenten vorbei. Erst auf den letzten 200m ließ sich Queally nicht mehr allein von Frankel über die Rennbahn tragen, sondern ritt den Superstar nach Hause, ohne dabei alles von ihm zu verlangen.

Das war auch nicht nötig, denn der Vorsprung vor den beiden erbittert um Rang 2 fightenden Farhh (Lanfranco Dettori) und St Nicholas Abbey (Joseph O’Brien) betrug auch so komfortable sieben Längen. Der Godolphin-Galopper, zuletzt bereits Zweiter zu Frankel in den Sussex Stakes, hatte dabei mit einer Nase das bessere Ende vor dem O’Brien-Vertreter, der seinen vier Gruppe I-Erfolgen diesmal keinen weiteren folgen lassen konnte.

Trainer Henry Cecil, der mit einer schwerwiegenden Erkrankung kämpft, aber den Start seines Stars in York persönlich vor Ort verfolgen konnte, zeigte sich nach dem Rennen sichtlich ergriffen und kommentierte die Vorstellung seines Schützlings mit den Worten. „Es war großartig oder etwa nicht?“ Er beantwortete die Frage, wie er sich nach dem Erfolg fühle mit einem augenzwinkernden „zwanzig Jahre besser“.

Unmittelbar nach dem Triumph in York blühten bereits die Spekulationen über Frankels nächsten Rennbahnauftritt. Die ursprüngliche Planung sah die Champion Stakes Mitte Oktober in Ascot als krönenden Saison- und vermutlich auch Karriereabschluss für den Abdullah-Crack vor. Cecil hatte sich jedoch über die lange Pause, die nach dem York-Sieg bis zum Auftritt in Ascot entsteht, etwas besorgt gezeigt und einen Frankreich-Trip nach Longchamp, um dort Mitte September Frankel im Prix du Moulins de Longchamp wieder über die Meile laufen zu lassen, ins Spiel gebracht. Longchamp war auch am Mittwoch in York in aller Munde, doch ging es nicht um einen Start auf der Meile, sondern um einen Arc-Auftritt des Championhengstes. Zwei englische Buchmacher nahmen Frankel bereits in ihr Wettangebot für den Arc auf. Da die längere Distanz in York überhaupt kein Problem für Frankel darstellte, bleibt der auch nur noch 300m längere der Arc das einzig herausfordernde Ziel für den weltbesten Galopper.

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