Nachschau Köln 22. Mai 2022

Near The Moon mit Eduardo Pedroza  Foto: Dr. J. Fuchs

In der Regel machen an einem Renntag unausgegorene Ergebnisse nachdenklich, in Köln war es ein Gespräch. Man trifft auf ein Paar mittleren Alters, welches erst dieses Jahr den Rennsport für sich entdeckt hat und sehr interessiert Fragen stellt. U.a., warum denn ein Tag, an dem ein so tolles und wohl auch wichtiges Rennen wie das Mehl-Mülhens-Rennen stattfindet, zu einer Uhrzeit beginnt, zu der wahrscheinlich noch viele daheim im Schlafanzug beim Frühstück sitzen. So erklärte man, warum das so ist, was die französische PMU damit zu tun hat und was sich der deutsche Rennsport von dieser Zusammenarbeit versprochen hatte. Die Antwort auf ihre letzte Frage musste man dann allerdings schuldig bleiben - ob das denn wirklich eine „Win-Win-Situation“ wäre und die PMU den Rennvereinen an einem Tag mit so frühen Beginn dann auch die fehlenden Einnahmen der Eintrittsgelder, Parkgebühren, Umsätze in der Gastronomie und den Bahnumsatz kompensieren würde. Eine sehr interessante Frage.


Nichts schuldig geblieben ist Moonlight Touch bei seinem ersten Auftritt. Der Wallach zeigte sich nicht nur im Vorfeld sehr umgänglich, auch im Rennen ließ er sich bereitwillig von Eddie Pedroza führen und wie an der Schnur gezogen wurde er mit jedem Meter sicherer und hätte man noch schnell den Zielpfosten versetzen können, wäre auch ein Sieg gleich beim Debüt gut denkbar gewesen. Eine Leistung, über die wir uns sehr gefreut haben.


Was man über das nächste Rennen nicht behaupten kann. Das war irgendwie von Anfang an verkackt und nach dem ganzen Theater an der Maschine, den Ausfällen und dem Sturz von Jozef Bojko hätte man am liebsten gar nicht mehr hingeschaut. Nach zwei Jahren Pause auf Anhieb zu gewinnen, ist an sich eine tolle Sache aber Near The Moon war nicht nur schwer zu dirigieren, er schien auch unschlüssig, ob er jetzt den nächsten Gang einlegen soll oder nicht, was führte dazu, dass Eddie's Unterstützung über den erlaubten Rahmen hinaus ging. So steht er jetzt zwei Wochen am Zaun und kann sich den Platz mit Jozef Bojko teilen, denn dieser muss nach dem besagten Sturz mit einem Schlüsselbeinbruch ebenfalls pausieren. Aber abgesehen davon, dass dieses Rennen so viel Ärger brachte, bedeutet es auch einen Sieg für Stall ANPAK – mehr als verdient.






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